Beim dramatischen Steirercup-Finale krallt sich Deutschlandsberg den Titel [Video]

Am Pfingstmontag, 5. Juni stand in der Stahlbau Müller Arena das mit viel Spannung erwartete Finale im WOCHE-Steirercup zwischen dem USV Raiffeisenbank Weindorf St. Anna/Aigen und dem DSC FMZ+salto Deutschlandsberg am Programm. So schaffte es die beiden Finalisten in das Endspiel: St. Anna/Aigen: Frannach (A) 4:0, Ilz (A) 3:0, Sinabelkirchen (A) 4:1, Rapid Kapfenberg (A) 1:0, Lafnitz (H) 7:6 i.E., Großklein (A) 4:0 Deutschlandsberg: St. Stefan/St. (A) 6:0, Kalsdorf (A) 3:1, Dobl (A) 4:0, Allerheiligen (A) 2:1, Unzmarkt (A) 4:1, GAK 1902 (A) 3:2 n.V.

 

Man begegnet sich mit dem nötigen Respekt

Beim bereits zehnten Steirercup-Finale waren die Karten soweit gerecht verteilt. St. Anna/Aigen gilt im eigenen Stadion als ganz harte Nuss, die es erst zu knacken gilt. Diese Aufgabe haben sich aber die Deutschlandsberger auferlegt, die nach der Finalteilnahme 2009 und 2012 nun erstmalig den Pott holen wolen. Einen zusätzlichen Anreiz für die Kocijan-Truppe stellt der Umstand dar, dass man sich mit einem Sieg ein Ticket für den ÖFB-Cup 17/18 sichern könnte. Das haben sich die Weststeirer mit ihrer starken Regionalliga-Performance bekanntlich schon gesichert. Und die Gäste sind es dann, die vom Start weg das Zepter in der Hand haben und bemüht sind, frühestmöglich etwas ertragreiches zu verbuchen. Anfangs versucht man es mit Schüssen aus der Distanz, die dann Keeper Lukas Waltl aber nicht wirklich vor Probleme stellen. Der Gastgeber agiert sehr schaumgebremst, was damit zu tun hat, dass man dem spielstarken Regionalligisten nicht ins offene Messer laufen will. Demnach kommt es im ersten Spielabschnitt auch zu keiner nennenswerten Torgelegenheit der Kocijan-Truppe. Aber auch aufseiten der Gäste agiert man dann mit Fortdauer der Partie mehr und mehr mit angezogener Handbremse. So kommt der torlose Halbzeitstand dann auch nicht wirklich überraschend.

Tor 1:0 St. Anna/A. 50

Mehr Videos von USV RB Weindorf St. Anna am Aigen

Mit dem schnellen Treffer kommt Schwung in die Partie

Der zweite Durchgang beginnt dann bei "voller Hütte" mit einem echten Knalleffekt. 50. Minute: Nach einem Eckball kommt das Leder über Umwegen nochmal zu Christoph Kobald. Bei dessen zweiten Flankenball ist dann Marko Balazic per Kopf zur Stelle und bringt seine Farben mit 1:0 in Führung. Was dann der Begegnung in weiterer Folge so richtig bekommt. Denn nun wird das Hauptaugenmerk hüben wie drüben auf das Offensivspiel gelegt, demnach kommt es nun auch verstärkt zu prickelnden Torraumszenen. Die Weststeirer sind wiederum verstärkt in der Hälfte der Hausherren zu finden, die aber ebenso für Nadelstiche sorgen können. Wie Marko Guja, der eine tolle Möglichkeit auf den zweiten Treffer in der 56. Minute ungenützt lässt. So ab der 65. Minute ist der Gastgeber dann aber das klar federführende Team. Nun ist man drauf und dran mit dem 2:0 für eine Vorentscheidung zu sorgen. Bei Schüssen von Andreas Lackner und Christoph Kobald können die Deutschlandberger in höchster Not gerade noch auf der Torlinie retten. Die Frage war ob der DSC nun über noch genug Sprit im Tank verfügt, um die lauffreudigen Heimischen noch entsprechend in Verlegenheit zu bringen. Was aber auch versucht wird, St. Anna/Aigen lässt sich nicht mehr aus der Reserve locken bzw. finden die Gäste dann die Lücke nicht mehr im Defensiv-Verbund der Hausherren. Kobald findet dann in der 86. Minute noch eine tolle Chance vor, das Ergebnis auszubauen. Was sich dann rächen sollte, denn in der 89. Minute ist der eingewechselte Nejc Plesec nach einem zur Mitte gespielten Ball zur Stelle und markiert den 1:1-Ausgleich - es geht in die Nachspielzeit.

Dramatik pur in der Nachspielzeit

In der "Overtime" begegnen sich dann zwei Mannschaften vollauf auf Augenhöhe. Klarerweise steht nun da wie dort "kontrollierte Offensive" auf dem Programm. Wollte nun doch keiner mehr den möglicherweise entscheidenden Treffer hinnehmen. Die beste Torchance in der erste Hälfte der Verlängerung findet der Gästespieler Pascal Zisser vor, die er aber verstreichen lässt. Nach dem erneuten Seitenwechsel drückt dann wiederum St. Anna/Aigen ordentlich auf die Tube. Ein Schuss des wohl stärksten Spielers am Platz, Christoph Kobald, streicht nur ganz knapp über das Quergebälk. Auf der Gegenseite ist es dann Daniel Schmölzer, der in aussichtsreicher Position vergibt. Es scheint in das Elfmeterschießen zu gehen - aber dann trifft Christian Dengg, der vorher nur ganz wenig auffällt, in der 118. Minute zum 1:2. Und praktisch postwendend kommt es dann mit der allerletzten Spielaktion zum nicht unverdienten 2:2-Ausgleich, Torschütze in der 120. Minute ist der eingewechselte Luka Vrhunc Pfeifer.

Chronologie vom Elfmeterschießen:

0:1 Schmölzer

1:1 Kobald

1:2 Plesec

1:2 Drevensenk scheitert an Fink

1:3 Vrdoljak

2:3 Lackner

2:4 Dengg

3:4 Petric

3:5 Mrsic

Der Deutschlandsberger SC schaffte es damit im dritten Anlauf den WOCHE Steirercup für sich einzunehmen. Daraufhin wurde der siegreichen Mannschaft der Siegerpokal von den Verantwortlichen des Steirischen Fußballverbands überreicht. 

  

USV ST. ANNA/AIGEN - SC DEUTSCHLANDSBERG 3:5 n.E., 2:2 n.V. (1:1, 0:0)

Stahlbau Müller Arena, 880 Zuseher, SR: Rene Eisner

Torfolge: 1:0 (50. Balazic), 1:1 (89. Plesec), 1:2 (118. Dengg), 2:2 (120. Vrhunc Pfeifer)

USV St. Anna/Aigen: Waltl, Petric, Haarer (98. Schuster), Guja, Drevensek, Dugolin, Kobald, List (74. Vrhunc Pfeifer), Balazic, Lackner, Dexer

SC Deutschlandsberg: Fink, Oparenovic, Lipp (97. Zorc), Kluge (64. Plesec), Schmölzer, Dengg, Wotolen (78. Holler), Grubisic (78. Vrdoljak), Mrsic, Kordic (86. Polanc), Zisser

gelbe Karten: Schmölzer, Grubisic, Wotolen (alle DSC)

Stimme zum Spiel:

Gerd Fuchs, Sektionsleiter Deutschlandsberg:

"Das Ganze war eine ganz enge Geschichte, die dann letztlich zu unseren Gunsten ausgegangen ist. Es war ein Wellenbad der Gefühle, auch die Hitze hat das Seine dazu beigetragen. Wenn es jetzt unserer KM II noch gelingt den Meister einzufahren, war das eine nahezu perfekte Saison für uns"

zum WOCHE Steirercup LIVE TICKER

geschrieben von: Robert Tafeit

 

 

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.