Das Interview: „Bomber“ Mario Haas steht Rede und Antwort!

Mario Haas pulvererisierte in seiner aktiven Zeit beim SK Puntigamer Sturm Graz sämtliche Rekorde. So traf der „Super-Mario“ in seinen insgesamt 451 Pflichtspielen für die „Schwarzen“ gleich 145mal ins Objekt der Begierde. Damit hatte er auch wesentlichen Anteil an den bislang größten Erfolgen des steirischen Traditionsvereins, der am 1. Mai 1909 gegründet wurde. Schaffte man es doch in seiner Zeit, insgesamt waren es 15 Jahre, gleich dreimal österreichischer Meister bzw. viermal Cupsieger zu werden. Zweimal war Mario Haas, der es in 43 Nationalteam-Einsätzen auf 7 Treffer brachte, mit Straßburg (Frankreich) und JEF United (Japan) auch erfolgreich im Ausland tätig. Seit geraumer Zeit gibt der 43-jährige Sturm Graz-Ehrenkapitän, der auch eigene Fußballcamps betreibt, sein fußballerisches Wissen auf der Trainerbank weiter. Nach jeweils zwei Jahren in Tobelbad bzw. in Pachern ist er nun seit November vergangenen Jahres in der Landesliga beim FC Servus Solar-Autohaus Peternel Bad Radkersburg in Amt und Würden. Bei seinem bisher einzigen Spiel konnte er zuhause gegen den GAK 1902 schon einmal ein torloses Remis auf die Habenseite bringen. Wie sieht er den gegebenen Sachverhalt bzw. was erwartet er von der nahen Zukunft. Ligaportal.at stand der sympathische Vorzeigesportler dankenswerterweise mit einem Interview zur Verfügung:

 

Gegenwärtig beträgt der Rückstand auf den Herbstmeister St. Anna/Anna 8 Punkte. Ist der Meisterschaftszug für Bad Radkersburg bereits abgefahren?

"Wenn es uns gelingt in der Rückrunde entsprechend rasch in die Spur zu finden, scheint doch noch vieles möglich zu sein. Von der Auslosung her betrachtet scheint es doch zu sein, dass wir etwas begünstigt sind. Geht es bei den KSV Amateuren bzw. zuhause gegen Pöllau doch zu Beginn gegen die beiden Tabellen-Nachzügler. Natürlich ist und bleibt unser Blick nach vorne gerichtet bzw. werden wir uns nicht dagegen wehren, sollte das doch noch etwas werden mit einer Beteiligung am Titelkampf."

 

Wo ist der Hebel in der Rückrunde verstärkt zum ansetzen?

"Der Schlüssel zum Erfolg wird wohl sein, dass wir uns in der Defensive entsprechend stabilisieren. 26 Gegentreffer in 15 Partien sind doch entschieden zu viel. Andererseits muss aber auch hervorgehoben werden, dass die Mannschaft mit 41 markierten Treffern über einen ausgeprägten Drang im Spiel nach vorne hin verfügt."

 

Gibt es Kaderveränderungen bzw. wie sieht das Aufbauprogramm aus?

"Der erste Probegalopp konnte bei den Sturm Graz Amateuren mit dem 0:0 schon einmal weitgehenst zufriedenstellend über die Bühne gebracht werden. Bis zum Ende der Übertrittszeit am 7. Feber wird sich wohl noch einiges tun in Bad Radkersburg. Mein Co-Trainer Bernd Windisch, der aus Pachern gekommen ist und ich werden diesbezüglich mit Sicherheit die Augen offen halten."

 

Mit welchen Mannschaften ist letztlich ganz vorne in der Tabelle zu rechnen?

"Die "Steirerliga" ist stark wie selten zuvor, dementsprechend ausgeglichen wird dann wohl auch der Frühjahrsdurchgang sein. Ich rechne damit, dass ein halbes Dutzend an Teams noch in den Aufstiegskampf eingreifen könnte. Was soviel heißt, dass neben den gegenwärtig vorderen vier platzierten Mannschaften auch noch Voitsberg und Lebring hinzukommen."

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Nach Tobelbad und Pachern stellt Bad Radkersburg für die Sturm Graz-Legende Mario Haas nun die dritte Trainerstation dar.

(Bild: Richard Purgstaller)

 

Wird sich der österreichische Fußball mit der neuen Reform zum besseren ändern?

"Es ist doch vorstellbar, dass damit in der tipico Bundesliga ein nötiger frischer Wind hineinkommt. Nach einer gewissen Anlaufzeit, die nun einmal jede Veränderung mit sich bringt, sollte die neue Struktur dann doch bald zu greifen beginnen. Abzuwarten gilt es ob nicht die Erste Liga mit den 16 Clubs auf der Strecke bleibt. Eben weil die Bildschirme finster bleiben bzw. dann die Attraktivität sehr schnell darunter leiden wird."

 

Marko Stankovic wechselt mit 31 Jahren nach Indien zu Pune City. Du warst in den Jahren 2005 und 2006 erfolgreich bei JEF United (50 Spiele - 11 Tore) in Japan tätig. Wie ratsam ist ein solcher Schritt für einen Spieler?

"Meine Erfahrungen die ich im Land der aufgehenden Sonne unter Trainer Ivica Osim machen durfte, waren sehr lehrreich bzw. war das eine Zeit, die ich mit Sicherheit nicht mehr missen möchte. Natürlich stellt ein solches Engagment auch ein entsprechendes Abenteuer dar. Aber in Summe gesehen überwiegen vollends die positiven Aspekte, wobei natürlich auch der finanzielle Anreiz gegeben ist. Zudem war es damals in Japan bereits so, dass ein sehr hohes Spielniveau gegeben war. Ich wünsche dem Marko in Indien jedenfalls das Allerbeste. Mit dem ehemaligen Sturm Graz-Spieler Ranko Popovic hat er auch einen tollen Trainer, der bereits Erfahrung mit den sogenannten "Exoten" (Japan, Thailand) hat."

  

Wird Sturm Graz am 27. Mai den Meisterteller in der tipico Bundesliga in die Höhe stemmen können?

"Mit Red Bull Salzburg ist ein Kontrahent vorhanden, den es erst in die Schranken zu weisen gilt. Aber ich traue es der Mannschaft, wenn alles soweit zusammenpasst, durchaus zu, den ganz großen Coup zu landen. Ausschlaggebend dafür wird sein, wie rasch es Heiko Vogel gelingt mit dem Team in die Erfolgsspur zu finden. Ich drücke dem SK Sturm Graz jedenfalls alle Daumen, denn die Steiermark hätte es sich wieder einmal verdient, den österreichischen Fußballmeister zu stellen bzw. unter Umständen dann sogar an der Champions League teilzunehmen."

 

Vielen Dank für die Interview-Bereitschaft!

 

Robert Tafeit

 

 

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