Spieltaganalyse Runde 7

tschauss_edi.jpgWir haben für unser Ligaportal einen ausgewiesenen Experten des steirischen Fußballs engagiert, damit er für euch auf steierliga.at nach jeder Runde der Sparkasse Landesliga die Spieltaganalyse vornimmt. Edmund "Edi" Tschaußnig, früher Trainer in der GAK Akademie, in Voitsberg sowie Gleisdorf, und jetzt Auswahltrainer des steirischen Fußballverbandes, bewertet und kommentiert die Spiele in der steirischen Sparkasse Landesliga. Diesmal nimmt unser Experte Edi Tschaußnig die siebte Landesliga-Runde für steirerliga.at unter die Lupe:
 
Eine taktische Meisterleistung des Gleisdorfer Betreuerteams ließ den SV Pachern zu Hause auf die Nase fallen. Mit einer oststeirischen Überrumpelungstaktik - einer Blitzoffensive - war der Laden nach 20 Minuten auch schon zusammengeräumt. Gleisdorf machte auch in der Folge genau das Richtige, blieb immer konzentriert, ließ den Gegner nie wirklich aufkommen und gegen eine sich entblößende Abwehr sind alle Konterräume offen, die von den Oststeirern weidlich genützt wurden. Der Sieg geht auch in dieser Höhe voll und ganz in Ordnung. Pachern muss jetzt auswärts in Köflach voll punkten um an der Spitze dranzubleiben. Dennoch, einen „Heimspielmatchball“ gegen einen unmittelbaren Konkurrenten hat man hiermit vergeben.

Köflach hat mich mit dem Auswärtssieg am Sonntag in Wildon überrascht. Ist das für Köflach die Wende? Diesmal hat man das Glück mit einem Freistoßhammer offensichtlich erzwungen, auch das ist ein Weg aus einem Unlauf.  

Einen offenen Schlagabtausch sah ich in meinem Livespiel Anger gegen Kindberg. Anger hat sehr effizient gespielt, obwohl das Resultat eigentlich nicht den Spielverlauf widerspiegelt. Kindberg hat sehr gut mitgespielt, aber insgesamt merkte man den Angerern eine Prise mehr Ligaerfahrung an. Vor allem konnten sie in den spielentscheidenden Momenten zuschlagen. Ja, so macht man in der Landesliga Punkte.

Apropos „Punkte sammeln“: Einem gewonnen Zähler der Flavianer im Abstiegskampf stehen zwei verlorene für den ATV Irdning gegenüber. Ich habe in dieser und den nächsten beiden Runden heimlich mit einem Zwischenspurt der Obersteirer gerechnet, aber für einen Anschluss an die Spitze hätte man schon Flavia Solva schlagen müssen. Das bewährte Konzept der tiefen Bälle in die Spitze ist diesmal jedenfalls nicht aufgegangen. Das junge Team von Heinz Thonhofer hat mit einem tollen Zweikampfverhalten diesmal einen Teilerfolg erzielen können und somit erstmals zu Hause angeschrieben.

Einen wichtigen Sieg konnte der SV Frohnleiten erringen. Es sind ja gerade die „Muss-Siege“, die sich meistens als schwierig entpuppen. Aber die Punkte sind im Trockenen und damit hat sich die Ratschnig-Elf vorerst einmal ein bisschen Luft nach hinten verschafft. Fehring muss sich diese Woche optimal auf das kommende Heimspiel vorbereiten. Gegen die Gratkorn Amateure müssen drei Punkte erspielt, erlaufen und erkämpft werden, um nur ja nicht den Anschluss ans Hauptfeld zu verlieren.

Last but not least muss man dem SC Liezen gratulieren. Sie haben die Gunst der Stunde genutzt und sich mit dem Auswärtssieg in Pöllau an die Tabellenspitze gesetzt. Das Spiel wurde von beiden Seiten intensiv und kampfbetont geführt und belastete die Nerven der Spieler und Trainer und vor allem die des Schiedsrichtertrios.

Wieder haben die Offensivteams zugeschlagen. Der FC Gleisdorf und der SC Liezen sind von ihren Trainern „nach vorne“ ausgerichtet. Offensichtlich ist das derzeit das beste Rezept für die Topteams und die Stürmer danken es mit Toren am Fließband. 

So spannend wie es im Spitzenfeld zugeht, so eng ist auch die Situation in den Abstiegsrängen. Hier wird um jeden Millimeter gerauft und ein Sieg verändert sofort die Situation. So etwas wie ein „gesichertes Mittelfeld“ gibt es nicht und es bleibt den Mannschaften kaum Zeit zum Verschnaufen. In der nächsten Runde gibt es fast keine direkten Begegnungen, sondern überwiegend Spielpaarungen mit je einem Vertreter der oberen und der unteren Tabellenhälfte. Es kann durchaus sein, dass sich die Zweiteilung der Liga festigt.
 
von Edi Tschaußnig 

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