Spieltaganalyse Runde 11

tschauss_edi.jpgWir haben für unser Ligaportal einen ausgewiesenen Experten des steirischen Fußballs engagiert, damit er für euch auf steierliga.at nach jeder Runde der Sparkasse Landesliga die Spieltaganalyse vornimmt. Edmund "Edi" Tschaußnig, früher Trainer in der GAK Akademie, in Voitsberg sowie Gleisdorf, und jetzt Auswahltrainer des steirischen Fußballverbandes, bewertet und kommentiert die Spiele in der steirischen Sparkasse Landesliga. Diesmal nimmt unser Experte Edi Tschaußnig für steirerliga.at die elfte Landesliga-Runde unter die Lupe: 
 
Im Herbstdurchgang sind die wesentlichen Positionen an der Spitze mehr oder minder bezogen. Pachern konnte das wichtige Heimspiel gegen Liezen für sich entscheiden und auch die Jungfalken zogen mit einem Auswärtssieg nach. Die anderen Verfolger verlieren schön langsam an Boden und es wird immer unwahrscheinlicher, dass aus dem Block "Gleisdorf bis Irdning“ noch jemand an das Spitzenduo herankommen wird. Für diese Dramaturgie müsste Pachern schon in der kommenden Runde in Kalsdorf stolpern und KSV das Derby in Kindberg verlieren.

Ein zweiter Blick zeigt, dass die Kapfenberger Amateure Ausfälle leichter kompensieren können, da sie gut ausgebildete, junge und vor allem frische Ergänzungsspieler im Talon haben, währenddessen andere Verfolgerteams kadermäßig bereits jetzt an die Grenzen stoßen. So sitzen dann zwar durchaus Talente auf den Wechselbänken, aber es wäre von ihnen zuviel verlangt, einen entscheidenden Impuls im Titelrennen zu setzten.

In Kapfenberg sollen die ausstehenden Partien noch weitere Siege bringen, aber Kurt Russ hat schon mit den Planungen für den Generalangriff im Frühjahr begonnen. Er setzt dabei auf eine Trainingsvorbereitung gemeinsam mit den Profis. Dabei werden etliche Spieler mit ins Trainingslager in der Türkei einrücken und den Jungfalken soll dabei die Kompaktheit mitgegeben werden, die sie reif für das Titelrennen machen soll. Nicht zu unterschätzen ist auch der Faktor, dass die Kapfenberger im Frühjahr neun Heimspiele haben! Sie können sich also die Spieltage einteilen.

Im Tabellenkeller spielt es sich ab. In der diesjährigen Saison droht ein Kahlschlag. Ein Blick in die Erste Liga bzw. in die Regionalliga lässt Schlimmes erahnen. An ein Worst-Case-Szenario von fünf Absteigern möchte ich jetzt, im Interesse des steirischen Fußballs gar nicht denken, aber alle Vereine, die nicht wirklich im gesicherten Mittelfeld platziert sind, stehen vor dem Dilemma entweder in Verstärkungen investieren zu müssen oder das Risiko eines Abstiegskampfes bis nach Ligaende zu führen.
 
Aber, jeder der sich in der lokalen Fußballszene auskennt, weiß, dass das Geld für Investitionen in Wahrheit nicht vorhanden ist. Letzten Endes wird auch der Abstieg eine Frage der Kaderdichte sein. Diejenigen Vereine, die auf junge Spieler setzten bzw. setzen müssen, denen gebührt mein Respekt, denn sie und deren Trainer werden Schwerstarbeit leisten müssen und Erfindungsreichtum, Flexibilität und Glück brauchen um ihre Teams in der Landesliga zu halten.
 
Apropos Schwerstarbeit: Da gilt mein letzter Gedanke noch den Schiedsrichtern. Heuer geht es um viel. Ich hoffe, dass die Herren bzw. Damen in „Schwarz“ sich ihrer Position bewusst sind und die letzten Runden auch noch konsequent leiten. Die bisherigen Leistungen waren durchaus gut – ich habe kaum Kritik vernommen – und es gab kaum entscheidende Fehlpfiffe.
 
von Edi Tschaußnig 

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