Spieltaganalyse Runde 15

tschauss_edi.jpgWir haben für unser Ligaportal einen ausgewiesenen Experten des steirischen Fußballs engagiert, damit er für euch auf steierliga.at nach jeder Runde der Sparkasse Landesliga die Spieltaganalyse vornimmt. Edmund "Edi" Tschaußnig, früher Trainer in der GAK Akademie, in Voitsberg sowie Gleisdorf, und jetzt Auswahltrainer des steirischen Fußballverbandes, bewertet und kommentiert die Spiele in der steirischen Sparkasse Landesliga. Diesmal nimmt unser Experte Edi Tschaußnig für steirerliga.at die 15. Landesliga-Runde, die Letzte vor der Winterpause, ganz genau unter die Lupe: 
 
Man mochte es angesichts der herrschenden Temperaturen fast nicht glauben, aber es ist tatsächlich große Pause in der steirischen Sparkasse Landesliga. Für die nächsten vier Monate bleiben die Kassen geschlossen und hoffentlich bekommen Spieler und Trainer ob der vielen freien Tage keinen "Freizeitschock". Jedenfalls gibt es auch ein Leben abseits des Fußballs.
 
Keine großen Sensationen 
Die letzte Runde hatte keine großen Überraschungen mehr parat. Im Wesentlichen haben sich die Positionen gefestigt. Ich hätte mir persönlich eine Überraschung in Kapfenberg gewünscht, aber "leider" haben die Jungfalken das Ding durchgezogen und auch dieses schwierige Spiel für sich entschieden. Ich möchte an dieser Stelle den Obersteirern gratulieren und ich glaube auch, dass alle Ligateams neidlos die Qualität der gesamten Systematik des Kapfenberger Sportvereins anerkennen müssen.

Hier bin ich auch schon beim Thema "kontinuierliches Arbeiten". Ich glaube, dass alle Teams, die konsequent und nach einem klaren Konzept arbeiten, bisher den entsprechenden Erfolg einfahren konnten. Hinter den Top-3-Mannschaften KSV, Pachern und Gleisdorf steht jeweils eine Philosophie, ein Konzept, das bereits seit mehreren Jahren konsequent verfolgt wird. Dahinter stehen engagierte Jugendabteilungen und produktive Kooperationen, in die investiert wurde und die für mich die Basis eines gesunden Vereins ausmachen. Diese Vereine stehen auf gesunden finanziellen Beinen und ich finde, dass sich auch die Macher und Denker dahinter eine entsprechende Anerkennung verdienen.
 
Die unteren Regionen 
Ganz anders die Situation der Teams in der Abstiegszone. Diese Mannschaften befinden sich durch die Bank im Umbau bzw. auf einem Konsolidierungsweg und müssen über den Winter sehr viel Einsatz und Aufwand betreiben um die Weichen für den Ligaverbleib zu stellen. Mit einer guten Entwicklungsarbeit traue ich im Frühjahr vor allem der Mannschaft von Flavia Solva noch einiges zu, da ich von diesem "Fußballkindergarten" einige sehr gute, jedoch unbelohnte Leistungen gesehen habe.
 
Die Situation der Aufsteiger ist nachvollziehbar: Sie gehen durch einen Anpassungsprozess, der einfach seine Zeit dauert. Der Sprung von der Oberliga in die Landesliga ist groß und muss erst einmal bewältigt werden. Große Sponsorsummen sind rar geworden, daher mussten die Aufsteiger mit den bestehenden Kadern ihr Auslangen finden. Frohnleiten hat diese Aufgabe bisher am Besten gelöst. Pöllau und Kindberg waren trotz ansprechender Leistungen bisher oft nicht resultatsfähig und haben so etliche Punkte liegen gelassen. 

Das auffälligste Merkmal des Herbstdurchganges war ganz eindeutig die Torflut. Wir haben überdurchschnittlich viele Tore gesehen, da die Trainer durch die Bank ihre Teams offensiv ausrichten. Das ist eine gute Entwicklung und kann dem Fußballunterhaus nur gut tun. So lockt man Leute, trotz ständig steigender Freizeitalternativen, auf die Fußballplätze, so wird die dritte Halbzeit auf den Plätzen länger und somit funktioniert das Fußballvereinsleben.

Ich freue mich auf das Frühjahr und wünsche allen Leserinnen und Lesern bis dahin eine schöne Zeit.
 
von Edi Tschaußnig 

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