Brisante Partie: Pölfing Brunn verliert zuhause gegen Groß St. Florian!

Das Spitzenspiel der Unterliga West fand am Sportplatz des GASV Fortuna Federn Pölfing Brunn statt. Zu Gast war die TUS Groß St. Florian, von vielen Unterliga-Experten als der Titelfavorit schlechthin gehandelt. Die rund 190 Besucher sahen ein hochkarätiges und schnelles Fussballspiel, das aufgrund des Derbycharakters mit agressiven und harten Spielszenen nicht geizte. Als Schiedsrichter der Begegnung fungierte der Bundesliga-Referee Alexander Harkam, assistiert von Michael Vollmeier, eine gute Entscheidung vom Besetzungsreferat, wie sich im Laufe des Spieles noch herausstellen sollte. Am Ende siegten die Gäste aus Groß St. Florian mit 2:5 und freuten sich, das erstemal seit acht Jahren in Pölfing-Brunn gewonnen zu haben.

 Das Derby zwischen Pölfing Brunn und Groß St. Florian ist immer ein Spiel mit besonderem Flair, die zwei Rivalen schenkten sich bekannterweise bei ihren bisherigen Aufeinandertreffen nichts. Auch bei diesem Spiel wurde gekämpft, gekratzt, gebissen, aber auch guter Fussball gespielt. Der Coach der Heimelf, Wolfgang Kiegerl, hatte die Gegner beobachtet und wusste genau um deren Stärken und Schwächen Bescheid. Auf der Gegenseite hatte auch der Ex-Bundesliga-Profi Udo Kleindienst seine Mannen perfekt auf das offensivstarke Pölfing Brunn vorbereitet. Beide Mannschaften drückten von Beginn an aufs Tempo und wollten durch schnelle und aggressive Vorstöße zu Tormöglichkeiten kommen und so ihre Gegner bezwingen. Bereits in der 4. Minute kam Groß St. Florians Zija Lleshi zu einer dicken Möglichkeit, der Pölfinger Schlussmann James Cook parierte aber souverän. Drei Minuten später, in der 7. Spielminute, ein weiter Ball auf den pfeilschnellen Sebastian Stanzer, James Cook lief ihm entgegen, und die Nummer 11 der Gäste spitzelte den Ball vorbei am Torhüter zum 0:1. Eiskalt erwischt nennt man dies im Fussballerchargon, die Pölfing-Elf ließ aber den Kopf nicht hängen und wollte das Publikum sichtlich nicht enttäuschen.

Eiskalt erwischt wurden die Gastgeber, bereits nach acht Minuten stand es 0:1 für die Gäste

Pajtim Hoti kam in dieser Spielphase zu einer dicken Chance, sein Schuss landete nur im Aussennetz. Jetzt stellte Pölfing sein Spiel ein wenig um, versuchte mit hohen Bällen das Stürmerduo Naglic-Hoti in Szene zu setzen. Die Taktik schien aufzugehen, denn in der 33. Minute traf Aljaz Naglic zum 1:1 Ausgleich. Jetzt wurde das Spiel immer heisser, sehr viele schmutzige Fouls und verbale Duelle zwischen den Spielern standen am Programm. Jedoch der souveräne Schiedsrichter Alexander Harkam hatte das Spiel stets unter Kontrolle und konnte die Gemüter beruhigen. In der 42. Minute legte sich den Ball für einen Freistoß zurecht, er lief an und zirkelte den Ball optimal auf den Kopf vonThomas Nebel, die Florianer Nummer 7 bedankte sich und setzte den Ball in die Maschen. Heimtrainer Kiegerl schäumte auf der Bank, denn das Defensivverhalten seiner Mannschaft bei dieser Szene, erinnerte an Schülerligafussball. Mit diesem Spielstand ging es in die Kabine, ein guter Zeitpunkt, hatten jetzt einige Spieler die Möglichkeit ihre Heißblütigkeit ein wenig runterzuschrauben. Mit viel Schwung und Elan und keinesfalls ermüdend für die Besucher starteten beide Teams in den zweiten Durchgang. Die nächste Schlüsselszene fand in der 53. Minute statt. Ein Freistoß für Pölfing kam aufs Tor des ansonsten mit sehr viel Sicherheit gespickten Torhüters Avdyl Hagjija, er ließ den Ball aus und Patrick Gutbrunner traf zum 2:2 Ausgleich. Die Pölfinger verharrten noch im Torjubel, als Sebastian Stanzer in der 53. Minute mit seinem zweiten Treffer abermals für die Führung der Gäste sorgte. Neuer Spielstand 2:3.

Groß St. Florians Konterstärke schlug wieder zu, die Kleindienst-Elf wartete ab und schlug dann zu

Jetzt agierte Pölfing Brunn wie ausgewechselt, das Kollektiv beginn zu zerfallen, jeder Spieler wollte für sich alleine die Entscheidung herbeiführen. Pölfing machte jetzt auf und Groß St. Florian konnte seine Qualität im Konterspiel vorführen. Das Spiel spielte sich jetzt nur mehr in der Hälfte der Gäste ab, Pölfing kam zu einigen Torchancen, die aber allesamt ungenutzt blieben. Groß St. Florian agierte klüger, wartete ab und stieß zweimal noch eiskalt zu. Thomas Nebel (67.) und Andreas Kleindienst (89.) fixierten den 2:5 Endstand für Groß St. Florian. Kein guter Tag für Pölfing Brunn, am Ende verließen lachende Florianer den Platz als Sieger. In der nächsten Runde erwartet Pölfing Brunn ein nicht minder schwieriges Unterfangen in Gralla. Groß St. Florian trifft auswärts auf Dobl. 

 

Kleindienst Udo

Udo Kleindienst rechnet mit der Unterliga West ab: Zuviele Legionäre bei den Teams sind ihm ein Dorn im Auge.

 

 

 

GASV PÖLFING BRUNN - TUS GROSS ST. FLORIAN 2:5 (1:2)

Torfolge: 0:1 (8. Stanzer), 1:1 (33. Naglic), 1:2 (42. Nebel), 2:2 (52. Gutbrunner), 2:3 (53. Stanzer), 2:4 (67. Nebel), 2:5 (89. Kleindienst)

 

Stimmen zum Spiel:

Wolfgang Kiegerl, Trainer Pölfing Brunn: 

"Wir haben gegen eine gute Mannschaft mit nur Österreichern verloren. Das Verhalten des Gegners am Platz ließ aber zu Wünschen übrig. Unsere Legionäre wurden von Spielern aus Groß St. Florian und vom Trainer 90 Minuten lang beschimpft, so etwas hat am Fussballplatz nichts verloren. Anscheinend mögen die Verantwortlichen in Groß St. Florian keine Nicht-Österreicher. Ich möchte die anderen Vereine vor den verbalen Attacken der Florianer Spieler warnen!"

Udo Kleindienst, Trainer Groß St. Florian:

"Für die Unterliga war es ein absolutes Spitzenspiel auf hohem Niveau. Sehr geladen, aber dank eines großartigen Schiedsrichters, blieb die Hektik aus. Pölfing Brunn ist ein tolle Mannschaft mit viel Qualität. Leider ist auch das Team von Pölfing mit sehr vielen Legionären gespickt. Die Unterliga West hat unglücklicherweise mit einer österreichischen Amateurliga nichts mehr zu tun. Über 70 Legionäre in einer Liga sind meiner Meinung nach zuviel. Wir dürfen uns nicht wundern, warum junge Spieler den Bezug zum Fussball verlieren und andere Sportarten ausüben!"

 

by René Dretnik

Foto: Ligaportal/Purgstaller

 

 

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