Hans-Peter Miltscheff und Clemens Burgstaller analysieren Fritzens gegen Achenkirch

Schlagerspiel in der 1. Klasse Ost zwischen dem SV Fritzens und dem SV Achenkirch. In einem echten Fußball-Thriller konnte sich Fritzens mit zwei Toren in den letzten Minuten mit 4:2 durchsetzen. Ligaportal.at kann seinen Lesern zu diesem Schlagerspiel ein echtes Schmankerl bieten. Die Redaktion dankt den beiden Trainern herzlich für die wirklich umfassende Analyse der Partie aus ihrer persönlichen Sicht. Neunzig Minuten Fußball von den gegnerischen Trainerbänken aus gesehen – und die Sichtweise der heiß umkämpften Partie ist logischerweise durchaus unterschiedlich.

 

 

Hans-Peter Miltscheff, Trainer SV Fritzens, über die Partie:

„Sehr wichtige drei Punkte gegen einen im Konter sehr starken Gegner Achenkirch. Fast kein Durchkommen, da Achenkirch sehr gut organisiert von Hannes Wieser und Borislav Adzic und einem guten Tormann Martin Rieser aufgetreten ist. Zwei unnötige Tore durch Konzentrationsfehler in der Verteidigung und dennoch ein nicht unverdienter Sieg für meine Mannschaft.

Das 0:1 haben wir in der fünften Minute nach einem Einwurf kassiert, das 2:2 durch nicht energisches Eingreifen an der Mittellinie. Das darf einfach nicht passieren. Durch einen schnellen Angriff über links von Andre Fasser der nur mehr durch ein Foul im Strafraum zu stoppen war haben wir augegelichen. Thomas Jud hat sicher zum 1:1 verwandelt. Dann wiederum riesige Chancen auf die Führung, aber wie so oft haben wir diese leider vergeben. 2:1 in der 21. Minute. Eine Ballmitnahme von Alexander Kirchmair über die rechte Seite und ein vierzig Meter Sprint und einem sehenswerten Abschluss ins lange Eck. Dann passierte, wie schon oben erwähnt, das Blackout von Daniel Gufler in der 31. Minute - 2:2.

In der zweiten Halbzeit habe ich meiner Mannschaft angewiesen Flach zu spielen und über die Flügel das Spiel aufzuziehen, da Achenkirch durch meine Beobachtung in Mils durch die Mitte nicht zu knacken ist und wir das in der ersten Halbzeit sehr schlecht gemacht haben. Wir haben aber weiterhin hohe Bälle in die Mitte gespielt und dadurch kam auch unser Torschütze vom Dienst Nico Strobl an diesem Tag nie richtig in eine Position um ein Tor zu erzielen. Trotzdem schafften wir durch weitere Tore von Jud (Elfmeter) und einem Tor von Kirchmair in der 90. Minute den nicht unverdienten wichtigen Sieg.

Ich ziehe aus dieser Partie deswegen folgendes Fazit: Einige Spieler müssen noch lernen, dass es jetzt nicht gegen Jenbach 1b oder Hochfilzen geht, sondern in der 1. Klasse gegen kämpferische und auch sehr gut spielende Mannschaften. Halber Einsatz kann in die Hose gehen. Jeder und wirklich jeder muss an seine Schmerzgrenze im Training, aber besonders im Spiel gehen. Das war an diesem Tag leider nicht der Fall. Gegen Kössen dürfen solche Fehler nicht passieren, dann sonst gibt es sicher ein böses Erwachen. Mein Co. und ich werden aber die Mannschaft bis Freitag sicher so in den Griff bekommen, damit dieses Manko behoben wird und wir in Kössen eine andere Mannschaft sehen werden. Eventuell wird es auch personelle Veränderungen geben. Danke wiederum an unser Publikum, das in der schlechten Phase des Spieles immer zu uns gestanden ist und dann noch mit drei Punkten belohnt wurde. Gegen Kössen würden wir auch so eine Unterstützung brauchen.“

 

Dr. Clemens Burgstaller, Trainer SV Achenkirch, über die Partie:

 

„Große Enttäuschung nach dem Schlusspiff. Ein aus meiner Sicht ungerechtfertigter und umstrittener Elfmeter in der 88. Minute machte Fritzens zum Sieger! Zu Beginn ging Achenkirch gleich in der 5. Minute durch einen Konter über rechts mit Stagerlpass zur Mitte durch Andreas Bichler in Führung. Ab dann spielte Fritzens groß und dominant auf. Durchbruch über links in den Strafraum und Foul von Fabian Egger. Es gab gelb (dunkelgelb) und Elfmeter und den Ausgleich. Dann solo über rechts und Abschluss in das linke Eck durch Alexander Kirchmair. Dann haben wieder wir das Kommando übernommen, abermals Ausgleich über einen Konter durch Martin Prantl. Fritzens war sehr dominant in unserer Hälfte, aber dadurch im defensiven Mittelfeld sehr offen. Des weiteren gab es eine Megachance durch Martin Prantl mit Solo aufs Tor sowie zusätzlich ein aberkanntes Tor (aus unserer Sicht zu Unrecht). Pause 2 zu 2!

 

In der zweiten Hälfte war Fritzens zu Beginn massiv dominant und lief an. Viele Standards und Ecken brachten nichts ein. Fritzens wurde zunehmend müde und wurde gegen Ende wieder anfällig für unsere Konter. Strobl wurde schon gegen einen Verteidiger getauscht. Alle rechneten schon mit einem verdienten Remis. Dann ein harmloser hoher Ball auf unseren guten Tormann Martin Rieser. Der fing den Ball sicher, dann ein Pfiff. Zur Überraschung ALLER Elfmeter! Einer unserer Außendecker habe weit abseits vom Geschehen einen Spieler gehalten, es sei an der Strafraumgrenze gewesen. Elfmeter und Tor durch Thomas Jud. In der Nachspielzeit fiel dann noch das bedeutungslose 4:2 im Konter, da wir alles versuchten und die letzten Spielminuten aufmachten!

 

Mein Fazit: Ein bittere Niederlage gegen eine Supermannschaft, die sehr unglücklich war und durch den Schiedsrichter beeinflusst wurde. Wenn Fritzens die beste Mannschaft der Liga ist, dann könnten wir zumindest an diesem Tag mit den besten mithalten und waren sicher nicht schlechter als Fritzens. Eigentlich wurden wir um ein Remis betrogen, aber so ist Fußball! Jetzt gilt es den Fokus auf die nächste Woche zu richten und die Wildschönau zu schlagen. Gratulation an die tolle Mannschaft von Fritzens und an alle alten Bekannten!“

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