Der SK Rapid Wien bejubelte am Samstag im Auftaktspiel der 9. Tipico-Bundesliga-Runde einen souveränen 4:2-Heimsieg gegen den RZ Pellets WAC. Damit sind die Hütteldorfer seit 4 Bundesliga-Partien ungeschlagen und verbesserten sich in der Tabelle vorübergehend auf den 4. Tabellenplatz. Die Hausherren hatten die Partie von der ersten Minute an im Griff, scheiterten jedoch in der Anfangsphase an der Chancenverwertung. Die Gäste zeigten Effizienz und gingen mit ihrer ersten Chance in Führung (19.). Davon ließen sich die Grün-Weißen aber nicht beirren und gingen dank eines Doppelschlags von Stefan Schwab mit einer 2:1-Führung in die Pause. Nach Seitenwechsel münzte der Rekordmeister die drückende Überlegenheit in weitere Tore um: Thomas Murg und Philipp Schobesberger sorgten für eine komfortable 4:1-Führung. Dever Orgill gelang in Minute 88 der Treffer zum 4:2-Endstand. 

 

Ein Doppelschlag des Kapitäns lässt Rapid jubeln

Goran Djuricin veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum souveränen Cup-Sieg gegen Stadtligist Elektra gleich auf 9 Positionen. Lediglich Mario Sonnleitner und Dejan Ljubicic verblieben in der Startelf. Strebinger, Galvao, Bolingoli, Auer, Schwab, Schobesberger, Murg, Schaub und Berisha komplettierten die Anfangsformation der Hütteldorfer. Bei den Wolfsbergern gab es im Gegensatz zum Cup-Spiel gegen Gleisdorf nur vier Umstellungen. Daniel Drescher, Issiaka Ouedraogo und Mihret Topcagic nahmen vorerst auf der Bank Platz. Zudem verletzte sich Tormann Alexander Kofler beim Aufwärmen. Für sie rotierten Raphael Sallinger, Nemanja Rnic, Dever Orgill und Bernd Gschweidl in die Startelf der Kärntner.

Die Hausherren kamen in der Anfangsphase besser in die Zweikämpfe und setzten die Gäste aus Kärnten sofort unter Druck. Folgerichtig verbuchten die Hütteldorfer auch die ersten Torchancen: WAC-Goalie Sallinger verfehlte eine scharfe Hereingabe von Schwab und Rnic beförderte die Kugel beinahe ins eigene Tor (4.). Bei der anschließenden Ecke probierte es Murg aus der Drehung, verfehlte das Tor jedoch deutlich (5.). Die Wolfsberger konzentrierten sich ausschließlich auf die Defensive und konnten sich kaum befreien. Den Gästen reichte aber ein einziger Angriff um die Gastgeber eiskalt zu erwischen: Orgill setzte sich im Kopfballduell gegen den weit aufgerückten Sonnleitner durch und leitete die Kugel zu Gschweidl, der Strebinger aus kurzer Distanz bezwang – 0:1 (19.).

In weiterer Folge agierte Rapid zu nervös. Dies wirkte sich vor allem auf die Passgenauigkeit aus. Die Gastgeber brauchten einige Minuten um sich wieder zu fangen und hatten nach etwas mehr als einer halben Stunde Pech: Nach einer schönen Kombination kam Dejan Ljubicic im Strafraum völlig unbedrängt zum Schuss, setzte diesen jedoch an die Latte (33.). Wenige Augenblicke später kamen die Hausherren zum überfälligen Ausgleich: Stefan Schwab fasste sich aus 29 Metern ein Herz und feuerte einen 108km/h-Kracher ab. WAC-Goalie Sallinger sah bei diesem Versuch alles andere als gut aus und ließ den Ball passieren – 1:1 (37.). Die Hütteldorfer hatten aber noch nicht genug und gingen kurz vor dem Pausenpfiff in Führung: Schobesberger zirkelte einen Freistoß exakt auf Schwab, der aus kurzer Distanz wuchtig einköpfte. Sallinger sah auch bei diesem Gegentor nicht sonderlich gut aus – 2:1 (45.). Mit diesem Zwischenstand ging es auch in die Kabinen.

Doppelschlag: Stefan Schwab sorgte für die 2:1-Pausenführung. Foto: GEPA/Wien Energie

Rapid-Coach Goran Djuricin wechselte zur Pause und brachte Kvilitaia für den unauffälligen Berisha. Am Spielgeschehen änderte sich wenig. Die Hütteldorfer hatten die Partie im Griff und drängten auf den dritten Treffer. Und dieser gelang ihnen nur wenige Minuten nach Wiederbeginn: Murg nutzte eine Fehlerkette des WAC und zog von der Strafraumgrenze ab. WAC-Schlussmann Sallinger konnte den platzierten Flachschuss nicht mehr parieren – 3:1 (53.). Mit Fortdauer der zweiten Halbzeit zogen sich die Hausherren etwas zurück und lauerten auf Konter. Einer dieser Konterchancen nutzte Rückkehrer Philipp Schobesberger zur endgültigen Entscheidung: Stefan Schwab schickte mit einem Traumpass den pfeilschnellen Schobesberger auf die Reise, der im Eins gegen Eins mit Sallinger cool blieb und locker einschob – 4:1 (69.).

Joker: Rekordspieler Steffen Hofmann durfte in der Rapid-Viertelstunde mitwirken. Foto: GEPA/Wien Energie

Wenige Augenblicke später musste der Torschütze zum 3:1, Thomas Murg, verletzt ausgetauscht werden. Für ihn kam Thanos Petsos, der heute sein Bundesliga-Debüt nach der Rückkehr zu Rapid feierte. 10 Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit hatte Dever Orgill die große Chance auf den zweiten Treffer der Gäste, scheiterte allerdings an Rapids Schlussmann Strebinger (80.). 8 Minuten später machte es der Jamaikaner besser und wuchtete die Kugel aus spitzem Winkel ins kurze Eck – 4:2 (88.).

Stimmen

Stefan Schwab (Kapitän SK Rapid Wien) bei "Sky": „Es war ein wichtiger Sieg für uns. Wir haben jetzt das erste Saisonviertel mit vierzehn Punkten abgeschlossen, das ist zu wenig. Aber den Sieg haben wir heute unbedingt gebraucht, damit wir nicht ganz den Anschluss nach vorne hin verlieren. Ich glaube die Leistung war gut, aber wir haben leider wieder zwei Gegentore gekriegt. Defensiv müssen wir absolut stabiler werden. In der Offensive hat es heute sehr gut ausgeschaut.“

Heimo Pfeifenberger (Trainer RZ Pellets WAC) bei "Sky": „Ich glaube, dass sie halt trotzdem sehr effizient waren. Das Spiel hat natürlich sehr gut für uns angefangen nach der 1:0 Führung. Die zwei Tore vor der Pause haben uns ein bisschen das Genick gebrochen. Das hat Rapid wieder voll stark gemacht, dann kriegst du gleich noch das 3:1 und dann ist es hier halt sehr schwer. Aber trotzdem, die Mannschaft hat bis zum Schluss nicht aufgegeben und hat dann noch das Tor gemacht. Letztendlich waren wir heute in gewissen Zweikämpfen nicht präsent genug und ab und zu ein bisschen hektisch. Es wäre mehr für uns drinnen gewesen, das haben wir ein bisschen zu leichtfertig verschenkt.“

SK Rapid Wien – RZ Pellets WAC 4:2 (2:1)

Allianz-Stadion, 20.600 Zuschauer, SR Jäger

Tore: Schwab (37., 45.), Murg (53.), Schobesberger (69.) bzw. Gschweidl (19.), Orgill (88.)

Rapid: Strebinger – Bolingoli, Galvao, Sonnleitner, Auer – Schwab, Ljubicic (77./S. Hofmann) – Schobesberger, Murg (73./Petsos), Schaub – Berisha (46./Kvilitaia)

WAC: Sallinger – Palla, Rnic, Sollbauer, Zündel (87./Ouedraogo) – Wernitznig (75./Frieser), Nutz, Rabitsch, Flecker – Orgill, Gschweidl (75./Topcagic)