Anna Öggl, Stubai/Matrei: „Mein großes Ziel ist das Double!“

Am 1. März 2021 soll es von der Bundesregierung einen neuen Ausblick geben, wie es mit dem Breitensport im März aufgrund der Corona-Maßnahmen weitergehen soll. Man hofft natürlich, dass die Ligen im Amateurbereich keine Pause wie im Vorjahr einlegen müssen. Anna Öggl, Führungsspielerin bei der SPG FC Stubai/Matrei, betont im ligaportal.at Tirol Interview, dass die souverän führende Mannschaft des SVI nicht wieder um den Titel in der Tirol Liga der Frauen umfallen soll. Ihr Team steht auf Platz drei der Tabelle, der Vizemeistertitel ist noch in Reichweite und das große Ziel für die Zukunft ist einmal das Double zu schaffen.

 

Rückblick auf den Herbst 2020 aus persönlicher Sicht und aus jener der Mannschaft?

Anna Öggl: „Der Herbst 2020 war für uns etwas durchwachsen. Vor allem der Start in die neue Saison ist nicht ganz geglückt. In den ersten Runden ließen wir Punkte liegen, die fix eingeplant waren. Man muss aber ehrlich sein und sagen, dass die Punkte mit dieser Leistung nicht verdient gewesen wären. Als große Baustelle erwies sich das Tor. Nachdem wir in den Jahren zuvor den Luxus von mehreren Torfrauen hatten, stand uns für diese Saison keine gelernte Keeperin zur Verfügung. Ich denke jedoch, dass man vor den Leistungen von Sara Siller, die eigentlich Feldspielerin ist, den Hut ziehen muss.“

Wie ist man mit dem Verlauf der Herbstsaison zufrieden?

Anna Öggl: „Wichtig war, nach den ersten Partien eine Reaktion zu zeigen und Punkte zu holen. Das ist uns gelungen. Das etwas mehr drin gewesen wäre ist uns klar. Allgemein waren aber alle froh, dass man endlich wieder Fußball spielen konnte.“

Fußball und Corona - waren die Maßnahmen gerechtfertigt bzw. Stellungnahme zur aktuellen Situation?

Anna Öggl: „Es wird viel unter vorgehaltener Hand gesprochen. Der Großteil geht davon aus, dass keine Frühjahrsrunde zustande kommt. Aus persönlicher Sicht finde ich das sehr schade. Man ist es mittlerweile in vielen Bereichen gewohnt einen Test zu machen – zum Beispiel beim Skifahren oder in der Schule. Ich denke, dass auch im Breitensport die Mannschaften und Vereine bereit wären, regelmäßige Tests durchzuführen um so einen Spielbetrieb gewährleisten zu können. Dies muss aber natürlich von offizieller Seite erlaubt und unterstützt werden. Ich hoffe, dass es zu einer Lösung kommt, die einen Meisterschaftsbetrieb möglich macht. Das wäre für viele Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene wichtig. Ein Stück "Normalität" täte uns, denke ich, allen gut!“

Wie ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft?

Anna Öggl: „Die Stimmung ist gut. Jede hält sich auf ihre Art und Weise fit und wir treffen uns zu Videotrainingseinheiten. Es ist aber schade, dass man sich nicht regelmäßig und vor allem "live" sieht. Mir persönlich fehlt das Treffen in der Kabine und der Austausch.“

Wie läuft aktuell das Training ab?

Anna Öggl: „Wie schon erwähnt finden Videoeinheiten statt. Die Möglichkeiten dabei sind aber sehr beschränkt, da nicht jeder zuhause alle Utensilien hat und auch der Platz begrenzt ist. Der Großteil des Trainings findet individuell statt - Laufen, Radfahren und dergleichen.“

Wird die Rückrunde gespielt werden können?

Anna Öggl: „Ich hoffe ich sehr, dass es eine Rückrunde geben wird. Es wäre schade, wieder mehrere Monate ohne Fußball auskommen zu müssen. Im Jahr 2020 haben wir gerade einmal 10 offizielle Spiele bestritten. Das ist sehr wenig und führt auch dazu, dass man etwas "aus dem Tritt" gerät. Durch viel Spielpraxis wird man nicht nur individuell besser, sondern auch
das Niveau in den Ligen steigt.“

Titelfavorit in der eigenen Liga? Eigene Ziele und jener der Mannschaft?

Anna Öggl: „Der Titelfavorit in der Frauen Tiroler Liga stand für mich schon lange fest. Der SVI hat den souveränsten Herbst gespielt, den je eine Mannschaft gespielt hat. Mit diesem Kader und vor allem dieser Leistung hat sich die Mannschaft den Titel auf jeden Fall verdient. Dies wäre auch in der vergangenen Saison schon so gewesen, es wurde aber die Meisterschaft nicht gewertet. Es wäre den Mädels zu wünschen, dass das dieses Jahr besser gelöst wird. Mein persönliches Ziel wäre es einmal das "Double" zu holen. Wir hatten schon die Möglichkeit dazu, konnten uns aber im Elfmeterschießen im Cupfinale nicht durchsetzen. Ob diese Möglichkeit noch einmal wieder kommt, bleibt abzuwarten. Solange ich körperlich noch in der Lage dazu bin und noch Lust zu Kicken habe, werde ich es auf jeden Fall versuchen. Als Mannschaft ist es unser Ziel, weiter zusammenzuwachsen und etwas Bleibendes zu schaffen. Wir sind ein bunter Mix aus älteren und jüngeren Spielerinnen, in dem viel Potential steckt. Vor allem unser "Zuwachs" aus Südtirol hat unserer Mannschaft sehr gut getan!“

Was liegt dir am Herzen? Persönlich und zum Thema Fußball?

Anna Öggl: „Persönlich ist es ein klassischer Wunsch. Ich hoffe, dass meine Familie und alle die mir wichtig sind gesund bleiben und wir die gemeinsame Zeit genießen können. Es gibt viel zu viele Beispiele, in denen ein gemeinsames und glückliches Leben verwehrt bleibt. Zum Thema Fußball wünsche ich mir zum einen, dass der Frauenfußball in Tirol weiter wächst und sich das Niveau ebenso weiterentwickelt. Zusätzlich hoffe ich, dass mir die Freude am Spiel, egal ob es selbst zu spielen oder ein Spiel zu schauen, immer erhalten bleibt.“

Deine Hobbies außer Fußball?

Anna Öggl: „Das sind ziemlich viele :) Seit einem Jahr habe ich mich dem Laufen ziemlich verschrieben. Das hilft mir, einen klaren Kopf zu bekommen und Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Auch andere Sportarten wie Wandern, Skitouren gehen,Radfahren bereiten mir große Freude. Zudem lese ich gerne und Basteleien mit Holz finde ich ziemlich cool.“Lieblingsmusiker/in?
Anna Öggl: „Ich höre eigentlich alles durcheinander. Der Künstler, den ich am meisten höre, ist wahrscheinlich Kip Moore.“

Lieblingsschauspieler/in?

Anna Öggl: „Nachdem ich mir „Wonder Woman 1984“ angeschaut habe, würde ich sagen Gal Gadot. Aber ich finde auch Dwayne (the Rock) Johnson ziemlich cool.“

Dein großes Idol?

Anna Öggl: „:) Lionel Messi. Eindeutig. Für mich der beste Fußballer des Planeten. Er schafft es viele Aspekte des Spiels abzudecken. Dabei ist er nicht der klassische Goalscorer, schießt aber trotzdem viele Tore. Außerdem kann er das Spiel lesen und aufbauen. Seine Seitenverlagerungen eröffnen ganz neue Spielsituationen. Ein einziger Pass von ihm kann
ganze Defensivreihen zerlegen. Beeindrucken ist auch, dass er im Dribbling mit dem Ball gar nichts macht. Meist sind es kleine Körpertäuschungen, die seine Gegner verladen!“

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