Thomas Fleidl, Trainer des SV Angerberg: „Bei Abbruch der Meisterschaft wird ÖFB und TFV sicher eine faire Lösung finden!“

März 2020 – Tag acht an dem Österreich wegen der Corona Epedemie faktisch still steht. Nach leichten Rückgängen der Steigerungen an neu infizierten in den letzten Tagen wurde die Anzahl der Tests weiter hochgefahren und dadurch gab es in vierundzwanzig Stunden wieder mehr als 20% Neuinfektionen. Fußball ist absolut sekundär – so sieht es auch der Trainer des SV Angerberg. Zu früh zu spekulieren – aber ob die Rückrunde der Landesliga Ost gespielt wird, ist aus heutiger Sicht sehr unwahrscheinlich.

 

Was sagen Sie zur aktuellen, allgemeinen Corona-Entwicklung?

Thomas Fleidl, Trainer SV Angerberg: „Generell ist zu sagen, dass diese Entwicklung, gerade für ältere Personen und Personen mit Vorerkrankungen, mich sehr nachdenklich stimmt. Ich stelle mir nicht die Frage warum, sondern versuche jetzt mit gutem Beispiel voranzugehen, um das zu tun, was zu tun ist - und zwar, ich bleibe zu Hause. Ich nehme mich nicht für so wichtig, somit können Treffen, Erledigungen unwichtiger Art usw. warten.“

Sind die Maßnahmen, die die Bundesregierung trifft, gerechtfertigt?

Thomas Fleidl: „Meiner Meinung nach sind die Maßnahmen gut. Ob man diese noch früher setzen hätte müssen, kann ich nicht beurteilen. Das ist auch nicht meine Aufgabe. Unser Land wird aber in dieser schwierigen Zeit sehr gut vertreten. Kurz, Platter und deren Teams leisten für mich hervorragende Arbeit!“

Wie gehen Sie im Verein damit um? Absolvieren alle Spieler Heimtraining? Wird das überprüft?  

Thomas Fleidl: „Ich habe das große Glück in einem fantastischen Verein arbeiten zu dürfen. Da die Gesundheit unser wichtigstes Gut ist, sollte es hier keine zwei Meinungen geben. Fußball ist die schönste Nebensache der Welt aber für uns war klar, dass wir mit sofortiger Wirkung den Spiel- bzw. Trainingsbetrieb einstellen werden. Wir haben in der Vorbereitung extrem viel investiert, die Jungs sind körperlich sehr gut vorbereitet und es wäre schade, wenn sie sich in dieser „fußballfreien“ Zeit gehen lassen. Ich kenne aber meine Jungs und bin mir sicher, dass sie sich fit halten werden - auch wenn das im Moment nicht primär ist!“

Gibt es regelmäßig telefonischen Kontakt mit den Spielern?

Thomas Fleidl: „Schon, ich nutze Telefonate oder Social Media, um mit meinen Spielern in Kontakt zu bleiben. Es geht aber dann nicht immer um Fußball. Mir ist das Wohlbefinden der Jungs sowie deren Familien ebenfalls sehr wichtig!“

Gehen Sie davon aus, dass im Frühjahr gar nicht mehr gespielt wird? Wenn ja, was würde das für die Finanzen Ihres Vereins bedeuten?

Thomas Fleidl: „Bezüglich Finanzen habe ich wenig Einblick. Die zuständigen Personen machen hier einen tollen Job, deswegen mache ich mir um Angerberg wenig Sorgen. Was den Spielbetrieb betrifft-man muss abwarten, trotzdem halte ich das Aussetzen der Rückrunde für sehr wahrscheinlich. Ich denke, wir sollten hier kein Risiko eingehen. Der Virus gehört eingedämmt und wenn wir mit einem Abbruch der Spielzeit dazu beitragen können, müssen wir das tun! Das Geld oder auch sportliche Belange sollte am Ende nicht ausschlaggebend sein, sondern die Gesundheit. Was die Regularien betrifft, findet der ÖFB in Zusammenarbeit mit dem TFV sicherlich eine faire Lösung für alle Mannschaften!“

Welche Maßnahmen wünschen Sie sich von der Bundesregierung, um die Vereine während bzw. nach dieser schweren Zeit zu unterstützen?

Thomas Fleidl: „Derzeit wünsche ich mir von der Bundesregierung, dass sie sich voll und ganz auf das Wohl unsere Gesellschaft konzentriert. Fußball ist in diesen Zeiten nicht wichtig. Wenn es wieder wichtig wird, können wir gern darüber reden. Ich wünsche allen Menschen viel Energie und Kraft für die Zeit und hoffe, dass wir uns bald alle wieder am Fußballplatz begrüßen dürfen. Bleibt gesund!“

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