Auf den ASK-BSC Bruck/Leitha wartete in der 2. Runde des UNIQA ÖFB Cup ein echtes Highlight. Der derzeitige Tabellensechste der Regionalliga Ost empfing im Parndorfer Heidebodenstadion den seit 25 Cup-Partien ungeschlagenen FC Red Bull Salzburg. Der Regionalligist verkaufte sich teuer und kratzte sogar an einer Cup-Sensation. Bis zur 107. Minute hielten die Niederösterreicher das 1:1-Unentschieden, kassierten dann jedoch innerhalb von 4 Minuten zwei Tore und schieden damit nach einem heroischen Cup-Fight aus. Die Salzburger setzten damit die unglaubliche Serie fort und bejubelten den 26. Cup-Sieg in Folge.

 

Der Regionalligist bietet dem vierfachen Double-Sieger Paroli

Die Gastgeber begannen engagiert und störten den haushohen Favoriten früh. Demzufolge taten sich die Mozartstädter schwer und kamen erst nach etwas mehr als 10 Minuten zur ersten Torannäherung: Samassekou schickte Wolf, der die komplette Hintermannschaft der Brucker alt aussehen ließ und völlig unbedrängt abziehen konnte. Sein Abschluss ging allerdings über das Gehäuse von Kuru (11.). Wenige Augenblicke später spielte Hannes Wolf bei einem Steilpass seine Schnelligkeit aus und konnte von Jerkovic nur durch ein Foul gestoppt werden. Schiedsrichter Ciochirca entschied sofort auf Strafstoß. Eine knifflige Entscheidung, da die erste Berührung wohl knapp außerhalb des Strafraums erfolgte. Fredrik Gulbrandsen übernahm die Verantwortung und schob die Kugel staubtrocken ins rechte untere Eck – 0:1 (19.).

Der Titelverteidiger bejubelt den Führungstreffer von Fredrik Gulbrandsen. Foto: GEPA/Red Bull Media

Die Antwort des mutigen Regionalligisten ließ jedoch nicht lange auf sich warten: Mario Schöny behauptete am rechten Flügel die Kugel und flankte butterweich ins Zentrum, wo die Bullen völlig auf Dominik Burusic vergaßen. Der ehemalige Admiraner hatte keinerlei Mühe und köpfte aus kurzer Distanz zum 1:1-Ausgleich ein (25.). Bitter für die Gastgeber: Mittelfeldspieler Alen Dedic konnte verletzungsbedingt nicht weitermachen. Für ihn kam Thomas Pospichal ins Spiel (35.). Wenige Augenblicke später probierte es David Atanga mit einem direkten Freistoß, den Bruck-Keeper Kuru wegfaustete (37.). Kurz vor dem Pausenpfiff wurde es für die Salzburger nochmal gefährlich: Ein abgefälschter Schuss von Mirnel Sadovic ging knapp über das Tor von Stankovic (45.). Folgerichtig ging es mit einem 1:1-Remis in die Kabinen.

Bruck kämpft sich gegen ideenlose Salzburger in die Verlängerung

Nach Seitenwechsel übernahmen die Salzburger gleich wieder das Kommando und bekamen nach einem Handspiel einen Freistoß zugesprochen. Andreas Ulmer trat an, zirkelte den Ball scharf über die Mauer und verfehlte das Tor nur um Zentimeter (52.). Doch der Regionalligist traute sich immer wieder in die Offensive und kam durch einen Abschluss des eingewechselten Pospichal zu einer guten Möglichkeit (53.). Salzburg-Coach Marco Rose konnte mit der Vorstellung seiner Mannschaft nicht zufrieden sein und brachte nach etwas mehr als einer Stunde den 19-jährigen offensiven Mittelfeldspieler Enock Mwepu für Christoph Leitgeb in die Partie.

Mann mit Bundesliga-Erfahrung: Mirnel Sadovic und Kollegen hielten stark dagegen. Foto: GEPA/Red Bull Media

Die Salzburger agierten jedoch weiterhin zu ideenlos und konnten nur selten nennenswerten Chancen kreieren. Bruck-Schlussmann Kuru hatte bei einem schwachen Schuss von Atanga keine Mühe (69.). 10 Minuten später musste sich Kuru bei einem Freistoß von Haidara ordentlich strecken und verhinderte somit den Gegentreffer (79.). Wenige Minuten später entschärfte Kuru einen Gewaltschuss von Gulbrandsen (83.). In der absoluten Schlussphase versuchte Salzburg den entscheidenden Treffer zu erzielen, um den Aufstieg ins Achtelfinale noch in der regulären Spielzeit zu schaffen. Und in der dritten Minute der Nachspielzeit hätte Gulbrandsen die Partie entscheiden müssen: Der Norweger umkurvte den herausgeeilten Kuru und hätte das Leder nur mehr im leeren Tor versenken müssen, setzte die Kugel jedoch kläglich neben das Tor (90.+3). Somit rettete sich der Regionalligist in die Verlängerung.

Salzburg verhindert Blamage

Der Titelverteidiger drängte bereits in der Anfangsphase der Verlängerung auf den Führungstreffer. Der eingewechselte Meisl kam im Rückraum völlig unbedrängt zum Schuss und setzte diesen nur knapp am langen Eck vorbei (93.). Eine Minute später schoss Wolf aus kurzer Distanz drüber (94.). Kurz vor dem Seitenwechsel hatte der Regionalligist Glück: Haidara kam nach einem Zuspiel von Wolf aus kurzer Distanz zum Schuss, setzte diesen jedoch ans Außennetz (105.).

Nur wenige Augenblicke nach Seitenwechsel schlugen die Salzburger doch zu: Mwepu setzte ideal Hannes Wolf in Szene, der die Kugel aus kurzer Distanz ins Tor stolperte – 1:2 (107.). 4 Minuten später machte der kurz zuvor eingewechselte Patson Daka alles klar: Daka nutzte ein Missverständnis der Brucker Hintermannschaft bei einer Wolf-Ecke und drückte das Leder aus kurzer Distanz über die Linie – 1:3 (111.). Der Titelverteidiger spielte das Ergebnis sicher über die Zeit und entging damit spät, aber doch einer Blamage.

Endgültige Entscheidung: Patson Daka besorgte den 1:3-Endstand. Foto: GEPA/Red Bull Media

2. Runde UNIQA ÖFB Cup

ASK-BSC Bruck/Leitha – Red Bull Salzburg 1:3 n.V. (1:1)

Heidebodenstadion (Parndorf), 1.000 Zuschauer, SR Ciochirca

Tore: Burusic (25.) bzw. Gulbrandsen (19./Elfmeter), Wolf (107.), Daka (111.)

Bruck/Leitha: Kuru – Lechner, Bockay, Jerkovic, Schöny (109./Kilicaslan) – Felix, Dedic (35./Pospichal) – Sadovic (103./Özbek), Burusic (78./Marosi), Bielcik – Salkic

Salzburg: Stankovic – Ulmer (72./Meisl), Caleta-Car, Onguene, Lainer – Samassekou – Leitgeb (63./Mwepu), Haidara – Wolf, Gulbrandsen (108./Daka), Atanga (95./Dabbur)