Der FC Red Bull Salzburg feierte in der 8. Runde der Tipico Bundesliga einen 2:1-Last-Minute-Auswärtssieg gegen den SV Mattersburg. Die Gäste gingen nach einer Standardsituation in Führung: Berisha zirkelte eine Ecke auf Dabbur, der das Leder wuchtig im Tor versenkte (12.). Die engagierten Hausherren zeigten sich unbeeindruckt und schlugen schnell zurück: Andreas Gruber löste sich bei einer Höller-Flanke von seinem Gegenspieler und köpfte unbedrängt ein (18.). Als bereits alles mit einem Remis rechnete, erzielte Amadou Haidara den späten Siegtreffer (90.+4). Damit bejubeln die Salzburger den ersten Auswärtssieg gegen Mattersburg seit dem 13. April 2013 (1:2). 

 

Kampf und Krampf dominieren die erste Halbzeit

Mattersburg-Coach Gerald Baumgartner reagierte mit drei Umstellungen auf die 0:5-Heimpleite gegen Admira. Der zuletzt rot-gesperrte Alois Höller rotierte für Masaya Okugawa in die Startelf. Zudem ersetzte Patrick Bürger den rot-gesperrten Stefan Maierhofer und Thorsten Mahrer spielte anstelle von Michael Perlak. Salzburg-Trainer Marco Rose veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 1:1-Remis gegen Vitória Guimarães auf drei Positionen. Stefan Lainer und Hannes Wolf nahmen vorerst auf der Bank Platz. Für sie rückten Patrick Farkas und Patson Daka in die Startelf der Bullen. Zudem feierte der französische Neuzugang Jerome Onguene sein Startelf-Debüt. Paulo Miranda trat die Reise ins Burgenland nicht an. 

Die krisengebeutelten Hausherren starteten sehr engagiert in die Partie und kamen nur wenige Minuten nach Spielbeginn zu einer guten Kopfballchance. Doch Jerome Onguene, der heute sein Startelf-Debüt feierte, klärte gerade noch vor der Linie (4.). Die Mozartstädter bissen sich an der gut gestaffelten Defensive der Hausherren die Zähne aus. Für den frühen Führungstreffer benötigten die Gäste eine Standardsituation: Valon Berisha zirkelte eine Ecke Richtung zweite Stange, wo Salzburgs Top-Torschütze Munas Dabbur lauerte und die Kugel aus der Drehung wuchtig ins Tor knallte – 0:1 (12.). Schönheitsfehler: Der Israeli hat bei der Ballannahme die Hand zur Hilfe genommen. Das Schiedsrichterteam registrierte dies jedoch nicht. Die bisher mutig agierenden Gastgeber zeigten sich unbeeindruckt und schlugen nur wenige Augenblicke später zurück: Alois Höller setzte sich auf dem rechten Flügel durch und schlug eine ideale Flanke Richtung zweite Stange, wo sich Gruber durchsetzte und nur mehr einköpfen musste – 1:1 (18.).

0:1 - Debütant Onguene, Haidara und Dabbur bejubeln den Führungstreffer. Foto: GEPA pictures/Red Bull Media

Beide Mannschaften schenkten einander nichts und gingen ohne Rücksicht auf Verluste in die Zweikämpfe. Schiedsrichter Eisner reagierte auf die ruppige Gangart und verteilte innerhalb von 5 Minuten gleich 4 Mal Gelb. Die Salzburger wurden vor allem durch Standardsituationen gefährlich. Valon Berisha zirkelte einen Freistoß gefinkelt auf das Mattersburger Tor, doch SVM-Schlussmann Kuster lenkte das Leder mit den Fingerspitzen über die Latte (35.). Bitter für die ohnehin von Verletzungen heimgesuchten Salzburger: Patrick Farkas musste ausgerechnet an seiner alten Wirkungsstätte verletzungsbedingt vom Platz. Für ihn kam ÖFB-Teamkicker Stefan Lainer ins Spiel. Wenige Minuten nach der Verletzung von Farkas erwischte es auch einen Mattersburger. Florian Hart ging bei einem harmlosen Zweikampf mit Berisha zu Boden und musste vom Feld getragen werden. Er scheint sich eine Verletzung im Adduktorenbereich zugezogen zu haben. So ging es mit einem 1:1-Remis in die Pause.

Hart umkämpft: Beide Teams schenkten einander nichts. Foto: GEPA pictures/Red Bull Media

Amadou Haidara erzielt Last-Minute-Siegtor

Die Salzburger kamen energischer aus der Pause und setzten sich zu Beginn der zweiten Halbzeit in der Hälfte der Mattersburger fest. Fünf Minuten nach Wiederbeginn feuerte Samassekou einen wuchtigen Schuss ab, den Markus Kuster ins Toraus lenkte (50.). Die Burgenländer probierten es immer wieder mit hohen Bällen: Patrick Bürger kam nach einer Flanke zum Kopfball, setzte diesen aber knapp drüber (54.). Wenig später scheiterten sowohl Sittsam (56.), als auch Rath (57.) mit schwachen Schüssen aus vielversprechender Position. Nach etwas mehr als einer Stunde hatte Munas Dabbur die neuerliche Führung auf dem Fuß: Haidara spielte einen Freistoß schnell ab und plötzlich kam der Goalgetter völlig unbedrängt aus kurzer Distanz zum Schuss, setzte diesen aber knapp vorbei (62.).

Die Hausherren zogen sich in weiterer Folge zurück und versuchten das Ergebnis zu verwalten. Die Gäste hingegen versuchten das Abwehrbollwerk zu durchbrechen und kamen durch einen Schuss von Gulbrandsen zu einer gefährlichen Torchancen (77.). Die Salzburger drängten auf den Siegtreffer und wurden dafür spät belohnt: Alois Höller konnte die Kugel nicht klären, Andreas Ulmer flankte auf Haidara, der von der Strafraumgrenze abzog und die Kugel sehenswert im linken Eck versenkte - 1:2 (90.+4). 

Ganz später Jubel: Die Bullen bejubeln den Last-Minute-Treffer von Haidara. Foto: GEPA pictures/Red Bull Media

Stimmen

Gerald Baumgartner: „Es war eine Reaktion, heute kann man der Mannschaft nichts vorwerfen, natürlich bitter in der Nachspielzeit zu verlieren und beim ersten Tor der Salzburger war es ein klares Handspiel. In einer Situation kann man auch einen Elfmeter für uns geben. Wir hätten uns heute zumindest einen Punkt verdient. Schade, dass wir heute in der Nachspielzeit verloren haben und dass niemand das Handspiel beim ersten Tor der Salzburger gesehen hat.“

Marco Rose: „Wir sind sehr glücklich, weil man gesehen hat wie schwer es hier ist. Die Mattersburger Mannschaft hat eine sehr kompakte Spielidee und die Mattersburger haben sich in jede Situation reingeschmissen. Wir haben jetzt viele Spiele in kurzer Zeit und weniger Spieler zur Verfügung. Ich bin heute insgesamt sehr, sehr zufrieden, die Jungs haben bis zum Ende gekämpft. Es gehört ein Quäntchen Glück dazu und der Wille zu gewinnen bis zum Abpfiff.“

SV Mattersburg – Red Bull Salzburg 1:2 (1:1)

Pappelstadion, 2.400 Zuschauer, SR Eisner

Tore: Gruber (18.) bzw. Dabbur (12.), Haidara (90.+4)

Mattersburg: Kuster – Rath, Mahrer, Malic, Hart (45.+2/Renner) – Gruber (81./Okugawa), Jano, Sittsam, Erhardt, Höller – Bürger (75./Prevljak)

Salzburg: Walke – Ulmer, Caleta-Car, Onguene, Farkas (41./Lainer) – Samassekou (61./Leitgeb) – Berisha, Dabbur, Haidara – Daka (71./Wolf), Gulbrandsen