Am 17. Spieltag trafen in der Sky Go Erste Liga der Kapfenberger SV 1919  und der FC Blau Weiß Linz aufeinander. Und dabei gelang es den Linzern unter der neuen sportlichen Führung auch im fünften Spiel ungeschlagen zu bleiben. Noch dazu agierten die Gäste eine halbe Stunde lang in Unterzahl bzw. war es in diesem Zeitraum auch gelungen, den 2:2 Gleichstand herzustellen. Bei etwas mehr Nachdruck wäre wohl auch mehr drinnen gewesen, aber auch ein Zähler kann sehr wertvoll sein, was den Abstiegskampf anbelangt. Die Kapfenberger hingegen hatten doch wiederum über weite Strecken Sand im Getriebe. In dieser Verfassung läuft man nun doch Gefahr, baldigst einmal die Tuchfühlung zu den begehrten Plätzen zu verlieren. Mal sehen wer jetzt die Länderspielpause besser nützen kann, weiter geht es dann wieder am 18. November mit dem 18. Spieltag.

 

Nach dem fulminanten Linzer Start übernehmen die Kapfenberger das Kommando

Für die Obersteirer geht es, neben der Wiedergutmachung für die letzte Pleite beim LASK, vorwiegend darum, den Kontakt zum Aufstiegsplatz zu wahren. Aber mit dem abstiegsgefährdeten Aufsteiger kommt da ein höchst unangenehmer Gegner angerauscht. Ist dieser seit der Übernahme von Trainer Klaus Schmidt, in vier Partien bei nur einem Gegentor, doch immer noch unbesiegt. Aufseiten der Kapfenberger gilt es auf die verletzten Schagerl und Aromany zu verzichten, zudem fehlt Meusburger gesperrt. Bei den Linzer fehlen nach wie vor die Langzeitverletzten Cvetko, Anic, Binder, Kreuzer und Falk. Und die Gäste treten dann angesichts der letzten vorzeigbaren Serie, dann auch entsprechend mit einer breiten Brust auf. Da ist dann schon mal die Handschrift vom neuen Coach sichtbar, ist man doch bemüht die Kapfenberger in ihren Offensivbemühungen, permanent empfindlich zu stören. 12. Minute: Rene Renner bedient Darijo Pecirep, der das Leder aus bester Position über das KSV-Gehäuse donnert. Und nur vier Minuten später kommt es dann aber zum 0:1. Thomas Goiginger wird dabei auf der rechten Angriffsseite viel zu viel Freiraum gewährt, die Maßflanke versenkt dann Tobias Pellegrini per Kopf zur Linzer Führung. Was dann nicht wirklich dazu beiträgt, dass die Ibrakovic-Truppe besser ins Spiel kommen sollte. Da muss dann schon eine Standart herhalten, um zum Erfolg zu kommen. 30. Minute: David Sencar trifft nach einem Freistoß aus 22 Metern in zentraler Position über die Mauer hinweg punktgenau halbhoch zum 1:1 in die Ecke. Daraufhin neutralisieren sich die beiden Teams bzw. herrscht nun doch über weite Strecken der Begegnung eine Pattstellung. Kurz vor dem Pausenpfiff kommt es dann noch zu turbulenten Szenen im Strafraum der Gäste. 44. Minute: Hankic legt Frieser im Fünfmeterraum - beim dafür verhängten Strafstoß bessert Hankic seinen Fehler dann aus - er pariert den Elfmeter von Joao Victor. Beim daraus resultierenden Eckball reagieren die Linzer dann im Kollektiv aber zu unentschlossen, Marko Perisic ist zur Stelle und markiert den 2:1 Halbzeitstand.

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Trainer Klaus Schmidt schaffte es innerhalb kürzester Zeit, die Linzer Blau Weißen soweit wieder auf Vordermann zu bringen.

 

Das Remis entspricht dem Gezeigten, wenngleich es kein Team wirklich weiterbringt

Im zweiten Durchgang war man gespannt darauf, ob der Tabellenletzte jetzt noch entsprechend Pfeile im Köcher hat, um das Spiel noch zu seinen Gunsten zu drehen. Wenngleich das gegen die nun doch gepushten KSV'ler, als eine ganz schwere Aufgabe erscheint. Und die Mürztaler verstehen es anfangs auch bestens sich zu verteidigen, dabei vergisst man aber doch im Gegenzug auch selber etwas für das Spiel nach vorne zu unternehmen. Erst in der 57. Minute melden sich die Heimischen dann wieder gefährlich vor dem Blau Weiß-Tor zurück, Manuel Haas scheitert dabei mit einem Distanzschuss aber aber an Keeper Hidajet Hankic. Ab der 59. Minute wird die Aufgabe für die Schmidt-Mannen dann nicht wirklich einfacher, sieht doch Damir Mehmedovic den gelb/roten Karton. Von diesem Zeitpunkt weg fehlt es auch an der nötigen Struktur im Spiel der Gäste, gelingt es doch nur mehr vereinzelt vor des Gegners Tor zu gelangen. Aber trotz der Unterzahl kommt es dann in der 75. Minute zum 2:2 Ausgleichstreffer. Pecirep weiß dabei den freistehenden Rene Renner per Kopf zu versorgen, der dann noch Rene Seebacher stehen lässt und gezielt ins lange Eck trifft - 2:2. In der 83. Minute bietet sich den Falken dann die Möglichkeit auf das dritte Tor. Nach einem Flecker-Freistoßball klärt aber Rene Renner in höchster Not für seinen bereits geschlagenen Torhüter Hankic. Das sollte es dann auch schon gewesen sein, so wirklich glücklich wird dann aber wohl keine Mannschaft mit der Punkteteilung gewesen sein. Nach der Länderspielpause gastieren die Kapfenberger dann am Freitag, 18. November um 18:30 Uhr beim FAC Wien. Blau Weiß Linz empfängt zur selben Zeit den FC Liefering.

 

KAPFENBERGER SV 1919 - FC BLAU WEISS LINZ 2:2 (2:1)

Franz Fekete Stadion, 520 Zuseher, SR: Kijas Alan (NÖ)

Torfolge: 0:1 (16. Pellegrini), 1:1 (30. Sencar), 2:1 (44. Perisic), 2:2 (75. Renner)

Kapfenberger SV: Nicht, Lakic Pesic, Frieser (63. Geissler), Perisic (88. Bahtic), Flecker, Haas, Sencar, Ritscher, Elias Dos Santos, Seebacher (81. Sharifi), Joao Victor

FC Blau Weiß Linz: Hankic, Maier, Renner, Mehmedovic, Pecirep (92. Huspek), Gabriel, Hinum, Haudum (70. Krennmayr), Kerschbaumer, Goiginger, Pellegrini (62. Abraham)

gelbe Karten: Sencar, Elias Dos Santos, Flecker bzw. Hankic, Mehmedovic, Renner

gelb/rot: Mehmedovic (59. BW Linz)

Stimmen zum Spiel:

Abdulah Ibrakovic, Trainer Kapfenberg:

"Bei den Gegentreffern haben wir uns doch sehr naiv angestellt. Erst als wir vom Anfangssystem 4/4/2 abgewichen sind, ist es besser gelaufen. Wenn wir vorne mit dabei bleiben wollen, gilt es konsequenter bzw. mit mehr Köpfchen aufzutreten."

Maximilian Ritscher, Defender Kapfenberg:

"Wir agierten über weite Strecken einfach zu ideenlos bzw. versuchten wir es zu viel mit hohen Bällen zum Erfolg zu kommen. Wir hatten uns allesamt um einiges mehr vorgenommen, deshalb ist die Enttäuschung auch entsprechend groß."

Klaus Schmidt, Trainer BW Linz:

"Im ersten Spielabschnitt war unser Auftritt ganz stark, dann aber gaben wir den Kapfenbergern die Möglichkeit die Stärken auszuspielen. Letztlich sind wir doch froh über den Punkt bzw. war das ein weiteres deutliches Lebenszeichen."

Hidajet Hankic, Torhüter BW Linz:

"Wir waren eigentlich soweit auf einen Sieg eingestellt, weil eben das Potenzial dafür gegeben ist. Aber auf diese Leistung kann man aufbauen bzw. sind wir bemüht darum, schon demnächst weiter Punkte im Abstiegskampf gutzumachen."

Rene Renner, Torschütze BW Linz:

"Ich bin sehr froh über mein erzieltes Tor, damit sollte der Knopf doch aufgegangen sein. Zuletzt wurde es noch so richtig brenzlig bzw. gelang es mir dann, für den bereits geschlagenen Torhüter noch in die Presche zu springen."

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Foto: Harald Dostal

geschrieben von: Robert Tafeit