Schiedsrichter als Buhmann: Hitzige Partie zwischen SV Hütteldorf und Bhf Favoriten endet 3:3

Den Abschluss der zehnten Runde in der 1. Klasse A bildete am Sonntagnachmittag das Duell zwischen dem SV Hütteldorf und dem FC Bhf Favoriten. Am Ende trennten sich beide Mannschaften 3:3-Unentschieden, doch die sechs Tore waren nach dem Schlusspfiff nicht das Hauptthema, sondern die Leistung von Schiedsrichter Patrick Koscielnicki, der die Klubverantwortlichen beider Klubs mit mehreren fragwürdigen Entscheidungen zur Weißglut brachte. "Ich habe in meiner bisherigen Karriere im Fußball noch nie so einen schlechten Schiedsrichter gesehen. Er hat überhart spielen lassen und das war der Grund, warum die Partie so hitzig wurde", sagte der sportliche Leiter der Hütteldorfer, Zlatko Loncar. In dieselbe Kerbe schlug Favoriten-Co-Trainer Johannes Holy, der aufgrund von Kritik in der Nachspielzeit des Spieles verwiesen wurde: "Der Schiri war schuld, dass es kein Spitzenspiel wurde. Er hatte keine klare Linie." Durch das 3:3 verpasste Hütteldorf den Anschluss zu den Spitzenplätzen, Bhf Favoriten bleibt im Tabellenmittelfeld. Kurios: Das Spiel beider Reserveteams musste sogar abgebrpochen werden, weil Spieler auf den Schiedsrichter losgingen.

Auch Co-Trainer Holy nach Kritik des Feldes verwiesen 

Schon nach zehn Minuten hätte es laut Loncar zwei Verwarnungen auf beiden Seiten geben müssen, doch die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm. "Das war sein erster schwerer Fehler. Hätte er da zwei Mal Gelb gezeigt, wäre ihm die Partie in der Folge nicht so entglitten und es wäre nie so hitzig geworden", sagte Loncar. Insgesamt gab es im Spiel fünf Gelbe und eine Rote Karte. "Ich verstehe nicht, warum der Verband für so ein Spiel einen so jungen und unerfahrenen Schiedsrichter einsetzt. Er hat mit zweierlei Maß gemessen. Schwere Fouls hat er überhaupt nicht geahndet und stattdessen Dinge gepfiffen, wo überhaupt nichts war", sagte Holy, der nach dem Platzverweis seines Spielers Robert Frank in der 90. Minute seine Nerven nicht mehr im Zaum halten konnte und nach Kritik am Schiri selbst ausgeschlossen wurde.  

Ruppiges Spiel, strittige Elfmetersituationen

Ach ja, Fußball gespielt wurde natürlich auch. In der 6. Minute gingen die Hausherren durch Bernhard Kaspar in Führung. Nach einem Alleingang ließ er Gästegoalie  Pascal Gaschnitz keine Chance. Der SV Hütteldorf war in den ersten 30 Minuten das klar bessere Team, verabsäumte es aber, das 2:0 zu machen. Die fehlende Kaltschnäuzigkeit wurde vom Bhf Favoriten mit einem Doppelschlag von Roman Haudek bestraft, bei beiden Gegentoren sah die Defensive der Gastgeber alles andere als gut aus. Der SV Hütteldorf zeigte sich geschockt und brauchte lange, um sich von den beiden Gegentoren zu erholen. Erst ein Elfmetergeschenk vom unsicheren Schiedsrichter Koscielnicki brachte die Hausherren in der 56. Minute wieder zurück ins Spiel. Mike Kraus kam im Strafraum sehr leicht zu Fall, Ahmed Fradi verwandelte den Strafstoß sicher. "Der Elfer war sehr fragwürdig, den gibt nicht jeder Schiri", gab sogar Loncar zu. Auf der anderen Seite hätte es ebenfalls ein Mal Elfmeter für die Gäste geben müssen, doch dieser wurde nicht gepfiffen. "Der Schiri hat mit zweierlei Maß gemessen", raunzte Holy.  

Gäste lagen zur Pause nach Doppelschlag in Führung 

Die Unsicherheit des Unparteiischen übertrug sich auch auf die Spieler, in der 60. Minute nutzten die Gäste abermals einen Schnitzer in der Defensive der Hausherren zum 2:3. Nach einem Fehlpass von Krauss stand Mathias Kellner plötzlich alleine vor Hütteldorf-Goalie Calin Rus und netzte souverän ein. Doch das war noch nicht der Schlusspunkt. Auch die Gäste ließen sich von der Hektik im Spiel anstecken und nach einem Eckball köpfelte Halil Dolgun in der 72. Minute das 3:3. In der Schlussphase wurde es wieder ruppig, als Bhf-Spieler Roman Frank nach einem Foul an ihm minutenlang am Boden lag, den Schiedsrichter wegen einer fehlenden Verwarnung des Gegenspielers beleidigte und dafür prompt die Rote Karte sah. Das war für Bhf-Co-Trainer Johannes Holy scheinbar zu viel, denn daraufhin beleidigte auch er den Unparteiischen und wurde deswegen ebenfalls vom Platz gestellt. "Im Nachhinein tat mir das leid und ich wollte mich beim Schiri dafür auch entschuldigen, doch er nahm die Entschuldigung  nicht an, sondern lief sofort in die Kabine", sagte Holy. Durch das 3:3 verlor der SV Hütteldorf etwas den Anschluss an die beiden Top-Klubs Hörndlwald und Margaretner AC und liegt mit fünf Punkten Rückstand an fünfter Stelle. Bhf Favoriten ist weiterhin Siebenter. 

Reservespiel nach Tumulten abgebrochen

Kurios: Das Reservespiel beider Teams musste zuvor sogar abgebrochen werden, da einige Spieler auf den Schiedsrichter losgingen. Der Unparteiische Gabriel Longoni zückte drei Mal Gelb-Rot.

 

Zlatko Loncar, sportlicher Leiter SV Hütteldorf: "Ich bin schon lange im Fußball dabei, aber so einen schlechten Schiedsrichter habe ich bislang nicht erlebt. Da verstehe ich auch den Verband nicht, wie er für so eine Partie so einen unerfahrenen Mann auswählen kann. Zum Spiel: Wir waren in den ersten 30 Minuten klar spielbestimmend, haben es aber verabsäumt, höher zu führen. Dann haben wir den Gegner durch zwei Geschenke stark gemacht. In der zweiten Hälfte haben wir wenigstens noch einen Punkt erreicht, aber nach so einer hektischen und gehässigen Partie überwiegt der Ärger. Denn sind Hörndlwald und MAC schon fünf Punkte vorne."

Johannes Holy, Co-Trainer Bhf Favoriten: "Der Schiedsrichter hat sehr für die Heimmannschaft gepfiffen. Auch der Platz war trotz Flutlicht sehr dunkel. Der Schiri hat es aber nicht der Mühe wert gefunden, einen helleren Ball zu organisieren. Weil der Schiedsrichter von Anfang an hart spielen hat lassen, wurde das Spiel immer ruppiger. Der Unparteiische hat es so verhindert, dass es ein Spitzenspiel wurde. Für meine verbale Entgleisung habe ich mich entschuldigt, aber der Schiri hat die Entschuldigung ignoriert. Ich wollte meinen verletzten Spieler schützen, dann sind mit leider die Nerven durchgegangen. Das war sicher nicht okay."

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