Schiedsrichter von Spieler attackiert: Inzersdorf gegen HSV Wien von Polizeieinsatz überschattet

Tumultartige Szenen spielten sich nach dem Schlusspfiff des Spiels zwischen dem FC Inzersdorf und dem Heeressportverein Wien in der 1. Klasse A ab. Schiedsrichter Franz Grill zeigte den HSV-Spielern Xhavit Berisha und Mustafa Simsek jeweils wegen Beleidigung nachträglich noch die Rote Karte, Simsek attackierte daraufhin den Unparteiischen, der laut Inzersdorf-Obmann Franz Stanek zu Boden ging und für kurze Zeit sogar bewusstlos gewesen sein soll. Notarzt und Rettung kümmerten sich wenige Minuten später um den Schiedsrichter, der nach kurzer Behandlung selbstständig wieder mit dem Auto nach Hause fahren konnte. Simsek wurde von der Polizei wegen Körperverletzung angezeigt. "Das hat mit  Fußball nichts zu tun, so etwas wollen wir nicht sehen", sagte Stanek. HSV-Sektionsleiter Kurt Beer sah die Sache etwas anders. Er sprach von einer "Show des Schiedsrichters".

Rempler oder Faustschlag? Schiri soll kurz bewusstlos gewesen sein  

Seiner Meinung nach wollte Simsek dem Unparteiischen "nur" die Rote Karte entreißen und hätte ihn "leicht gerempelt". Laut Beer habe der Schiedsrichter deshalb die Bewusstlosigkeit nur vorgespielt. Über den Tathergang gibt es unterschiedliche Aussagen. Im Polizeiprotokoll gab Grill an, niedergeschlagen worden zu sein. Daraufhin war er laut eigener Aussage für kurze Zeit bewusstlos. Der betroffene Spieler bestritt dies jedoch im Protokoll.

Spieler wurde angezeigt, ihm droht eine lange Sperre

Polizei, Rettung und Notarzt wurden nach dem Vorfall alarmiert, Grill konnte nach kurzer Behandlungszeit wieder selbstständig in die Kabine gehen. "Der Schiri hat dort mit seinen Kollegen sogar Schmäh geführt, den Spielbericht ausgefüllt und ist gut gelaunt mit dem Auto selbst nach Hause gefahren. Es war daher sicher kein Faustschlag oder dergleichen", sagte Beer. Die Ermittlungen der Polizei laufen. Der Spieler wurde angezeigt, vom Verband droht ihm eine lange Sperre. Auch interne Konsequenzen soll es für den Spieler geben. "Ich will ihn keinesfalls in Schutz nehmen. Was er gemacht hat, war natürlich nicht in Ordnung", sagte Beer.

Spiel wurde regulär abgepfiffen, danach kam es zur Auseinandersetzung

Übrigens: Das Spiel wurde von Grill mit dem Endstand von 4:1 für die Heimmannschaft regulär abgepfiffen. Gerüchten zufolge hätten die rund 40 Zuschauer einen Spielabbruch provoziert, der eine Massenschlägerei zufolge gehabt hätte. "Das ist kompletter Blödsinn. Wir haben uns nach dem Spiel sogar mit den Funktionären noch zusammengesetzt und in Ruhe das Spiel analysiert. Der Schiri hat uns krass benachteiligt und deshalb sind einigen Spielern von uns die Nerven durchgegangen", sagte Beer. "Das Spiel lief bis zur 70. Minute eigentlich ganz fair ab. Wir führten mit 3:1, dann kam es zu den ersten Ausschlüssen für den HSV und es wurde emotionaler", so Stanek. Insgesamt gab es fünf Mal Rot für den HSV. Das rasche Einschreiten der Ordner nach dem Spiel hätte laut Stanek Schlimmeres verhindert.

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