3:1-Heimsieg über Golden Apple: HSV Wien sorgt nach "Skandalspiel" wieder für positive Schlagzeilen

In der 1. Klasse A kam es Sonntagvormittag in der 12. Runde zu der Partie zwischen dem Zwölften Heeressportverein Wien und dem Achten Golden Apple. Die Partie stand deshalb unter besonderer Beobachtung, da der HSV am vergangenen Wochenende wegen der Attacke seines Spielers Mustafa Simsek gegenüber Schiedsrichter Franz Grill nach dem Schlusspfiff österreichweit in den Schlagzeilen stand. Ohne Simsek und vier weiteren gesperrten Spielern setzte sich der HSV gegen Golden Apple mit 3:1 durch. Das Spiel war fair, es gab insgesamt nur drei Gelben Karten. Schiedsrichter Lukas Zeilinger hatte die Partie zu jedem Zeitpunkt fest im Griff. (Jetzt Trainingslager buchen)

Sektionsleiter Beer: "Haben bewiesen, dass wir kein Rowdy-Klub sind"

Zur Erinnerung: Am vergangenen Wochenende kassierte der HSV beim FC Inzersdorf eine 1:4-Niederlage. Nach dem Spiel attackierte Simsek den Unparteiischen Franz Grill, der daraufhin zu Boden ging. Polizei, Notarzt und Rettung standen im Einsatz. Der Unparteiische konnte nachkurzer Behandlungszeit wieder selbstständig in die Kabine gehen. Die Frage vor dem neuen Spieltag war, inwieweit sich der Vorfall mental auf den Rest der Mannschaft ausgewirkt hatte. Zumal brauchte der HSV Wien auch dringend Punkte, um sich weiter vom Abstiegsplatz zu entfernen. HSV-Trainer Drazevowivn Jambrovsivbaic hatte personelle Probleme, da neben Simsek vier weitere Spieler - ebenfalls eine Folge aus dem "Skandalspiel" bei Inzersdorf - gesperrt waren. Doch die neuformierte Mannschaft des HSV konnte die Vorfälle des vergangenen Wochenendes gut ausblenden und legten gegen Golden Apple gleich los wie die Feuerwehr. Bereits in der zweiten Minute zappelte der Ball im Tor von Gästekeeper Ömer Darilmaz. Nach einem schweren Schnitzer der Abwehr brachte Dogan Kepenek den Ball zu Mustafa Kanar, der den Angriff souverän zum 1:0 abschloss. Danach ging das Spiel hin und her mit Chancen auf beiden Seiten. Die Gäste nutzten in der 25. Minute eine davon zum nicht unverdienten Ausgleich. Nach einem Angriff spielte die HSV-Abwehr auf Abseits, Kemal Cakir stand plötzlich alleine vor HSV-Keeper Denis Loncaric und hatte wenig Mühe, auf 1:1 zu stellen. Beide Mannschaften spielten offensiv und drängten auf die Führung. Beide Torhüter konnten sich mehrmals mit glänzenden Paraden auszeichnen.

Remis zur Halbzeit, dann drehte der HSV auf

Nach dem Seitenwechsel konnten die Gäste nicht mehr zulegen, es spielte fortan nur noch der HSV. In der 67. Minute konnten die Hausherren aus ihrer erdrückenden Überlegenheit wieder Kapital schlagen und gingen durch Semih Yesildag neuerlich in Führung. Die Vorarbeit leistete Michael Mayr, der ideal auf Yesildag aufspielte. Der HSV verabsäumte es allerdings, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen und musste so bis in die Nachspielzeit zittern. Doch dort erlöste Kanar die Hausherren schließlich mit seinem zweiten Tor an diesem Tag. Nach einem Konter gelangte der Ball zu ihm, er zog in den Strafraum und schoss trocken ins kurze Eck ein. Der dritte Saisonsieg des HSV war damit in trockenen Tüchern.

Simsek bleibt beim Verein - Urteil steht noch aus

Der HSV verbesserte sich dadurch auf Platz elf und hat den Anschluss ans Tabellenmittelfeld wieder gefunden. Golden Apple rutschte durch die siebente Saisonniederlage auf Platz neun zurück. Ein Urteil im "Fall Simsek" seitens des Verbandes steht noch aus, aber der Verein hat bereits angekündigt, den Spieler nicht fallen zu lassen. "Er hat einen Fehler gemacht und diesen auch zugegeben. Deshalb wir werden ihn sicher nicht hängen lassen", so Beer.  

Kurt Beer, Sektionsleiter HSV Wien: "Es war für uns alle keine leichte Woche. Der Vorfall beim Inzersdorf-Spiel wurde medial komplett ausgeschlachtet, das ging an keinem spurlos vorüber. Es gab am vergangenen Wochenende in der Oberliga und in der 2. Klasse sogar zwei Spielabbrüche wegen Schlägereien, über die nicht eine Zeile berichtet wurde. Aber unser Vorfall wurde besonders hervorgehoben, was ich bis heute nicht verstehe. Anscheinend ist es für die Öffentlichkeit interessanter, wenn der Name Heeressportverein mit etwas Negativem in Verbindung gebracht wird. Ich will noch einmal betonen, dass die Aktion unseres Spielers beim Inzersdorf-Spiel nach dem Schlusspfiff absolut nicht in Ordnung war, aber er hat den Unparteiischen nicht geschlagen, sondern nur leicht gerempelt. Mittlerweile hat der Schiri sogar zugegeben, dass er nicht bewusstlos war. Wir warten noch auf das Urteil, aber wir werden den Spieler keinesfalls hängen lassen. Zum Spiel heute muss man sagen, dass die Spieler Charakter gezeigt haben und beweisen haben, dass wir kein Rowdy-Klub sind. Das Spiel war sehr fair, der Schiedsrichter war ein souveräner Spielleiter. Er hat nicht bei jeder Kleinigkeit sofort eine Karte gezeigt."

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