rapid-wienred-bull-salzburgDie Auslosung für die Saison 2014/15 der tipico-Bundesliga meinte es gnädig mit den Fans des österreichischen Fußballs und brachte gleich eines der brisantesten Duelle in Runde 1 hervor – Red Bull Salzburg gegen Rapid Wien. Die Wiener hatten gute Erinnerungen an ihre letztjährigen Auftritte gegen den amtierenden Double-Sieger. Die Eckpfeiler jener Mannschaft, die in der letzten Saison den ‚Bullen’ vor allem physisch Paroli bieten konnte, sind aber längst nicht mehr bei Board. Deshalb mussten heute andere Spieler die Kohlen aus dem Feuer holen – dieses Mal allerdings ohne Erfolg. Trotz einer teils gelungenen ersten Hälfte ging die Mannschaft von Trainer Barisic gegen Kampl & Co mit 6:1 unter. Red Bull Salzburg blieb somit einer Serie treu – die Mozartstädter konnten ihr erstes Heimspiel bis dato immer für sich entscheiden!

 

Salzburgs Sabitzer gegen seine Ex-Kollegen

Rapid mit vielen Änderungen, RBS nahezu ident

Die Startelf der Salzburger war nahezu mit jener ident, die letztes Jahr über weite Strecken so grandios aufspielte. Einzige Änderung war, dass der noch nicht bei 100% stehende Ramalho durch Schiemer ersetzt wurde. Bei Rapid gab es durch die Abgänge von Boyd, Sabitzer, Trimmel, Burgstaller gezwungenermaßen einige Veränderungen. Zoran Barisic versuchte diese verlorenen Qualitäten mit Maximilian Hofmann, Lukas Grozurek, Stefan Schwab und Deni Alar zu kompensieren.

Ambitionierter Beginn beider Mannschaften

Beide Mannschaften starteten mit voller Intensität in das Spiel, gingen kompromisslos in die vorherrschenden Zweikämpfe und versuchten dem jeweiligen Gegner die Schneid abzukaufen. In der 3. Spielminute stand Jan Novota das erste Mal im Blickpunkt, als er Mane’s Schuss, der völlig frei vor ihm auftauchte, parierte. Sechs Minuten später hieß das Duell erneut ‚Mane vs. Novota’. Nach einem gelungenen Zuspiel von Alan kommt der Senegalese zu seiner zweiten großen Chance – wieder hieß der Sieger Jan Novota.

In der Folge entwickelte sich ein extrem offenes Spiel mit intensiv geführten Zweikämpfen. Die Gäste aus Wien konnten der Truppe von Adi Hütter zu jenem Zeitpunkt auf jeden Fall Paroli bieten.

Riesen Jubel bei den Bullen

Ulmer nutzt schwache rechte Abwehrseite

Maximilan Hofmann, der den zu Union Berlin abgewanderten Trimmel auf der rechten Abwehrseite ersetzte, musste heute einiges an Lehrgeld bezahlen. Nahezu alle Angriffe der Salzburger gingen über die rechte Abwehrseite der Rapidler. Mit Mane und Ulmer war die Rapidabwehr absolut überfordert. In der 30. Minute konnten die Mozartstädter dann auch Kapital aus diesen Situationen schlagen. Hinteregger spielt einen öffnenden Pass auf Ulmer, dieser überläuft den desorientierten Hofmann und zieht in den Strafraum. Dort krönt er seinen Sololauf mit einem Schuss in das kurze Eck – ein Tormannfehler. In der 40. Minute sorgten die Salzburger mit einer weiteren guten Aktion für die Vorentscheidung. Ulmer bringt eine tolle Flanke zur Mitte, dort wartet Alan, der sich die Chance nicht nehmen ließ.

Das Spiel eine gute Stunde offen gehalten

Bis zur 69. Spielminute durften die Rapidler durchaus mit ihrer Leistung zufrieden sein, konnten sie die Mannschaft von Adi Hütter doch extrem fordern. Mit dem herrlich herausgespielten 3:0 durch Sadio Mane war die Willensstärke der Wiener dann aber endgültig gebrochen. Mit weiteren Treffern von Soriano (77’/79’) und Kampl (84’) ließen die Mozartstädter ihre Fans sogar davon träumen das legendäre 0:7 vergangener Tage etwas zu relativieren. Steffen Hofmann konnte durch den Anschlusstreffer vom Elfmeterpunkt aber die ‚Rapidehre’ doch noch etwas hochhalten.

 Kampl sorgte für das 6:0

Die Stimmen zum Spiel

Zoran Barisic (Trainer Rapid): "Wir konnten das Spiel eine Stunde lang offen halten. Grundsätzlich hätten wir sogar in Führung gehen können. Ab dem 3:0 ist Salzburg nahezu alles aufgegangen."

Adi Hütter (Trainer RBS): "Ich gratuliere meiner Mannschaft. Es war eine überzeugende Leistung. Ein 6:1 gegen Rapid ist nicht selbstverständlich. Wir haben super gegen den Ball gespielt. Ich freue mich, dass die Mannschaft mir zum Start einen Sieg geschenkt hat."

Fotos: redbull gepa-pictures