Rot Weiss Wien: Jetzt erst recht!

wien rot-weiss_fkDer Amateurfußball lebt von Idealisten – am Spielfeld und ebenso in der Funktionärsetage. Zusammenhalt und Fantasie für ungewöhnliche Lösungen anstehender Probleme sind Grundvoraussetzung, um die Tradition eines Vereins über Jahrzehnte tragen zu können. Romana Grüneis, Obfrau vom FK Rot Weiss Wien, gibt im unterhaus.at Interview Einblicke in die manchmal raue Welt der Amateurligen Wiens.

 "Auf einmal standen wir ohne Mannschaft da"

„Wenn der Lebensgefährte erklärt, er hat nach fünfzehn Jahren als Obmann genug, dann springt man eben ein.“ So erklärt Grüneis die doch leider bislang sehr seltene Tatsache, dass eine Frau die Geschicke eines Fußballklubs leitet. Dass Romana Grüneis mit vollem Einsatz und höchst engagiert „ihren“ Verein gemeinsam mit den weiteren Funktionären am Leben erhält, kann man aus jedem ihrer Worte ableiten. Rot Weiss Wien wurde 1985 gegründet und spielte bereist in der ersten Klasse. „Im Vorjahr hatten wir allerdings ein massives Problem. Da hat unser Obmann-Stellvertreter unsere ganzen Spieler „weggebracht“ und wir standen komplett ohne Mannschaft da. Jetzt erst recht, war unsere Reaktion und wir haben in kürzester Zeit wieder eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine stellen können“, erklärt Romana Grüneis.

"Von öffentlicher Hand gibt es keinen Cent Förderung mehr"

 Hauptproblem ist für Grüneis aber die Finanzierung des Spielbetriebes. „Von der öffentlichen Hand gibt es seit zwei Jahren keinen Cent Unterstützung mehr. Einen Hauptsponsor zur bekommen, der zumindest die Platzmiete finanziert, ist absolut aussichtslos. Einzige Möglichkeit ein wenig Geld in die Kasse zu bekommen sind Feste und sonstige Aktivitäten. Wir sind absolute Selbsterhalter. Problematisch ist auch, dass wir nur Untermieter am Platz sind und sich oft auch die Frage stellt, ob wir eine Kantine betreiben dürfen oder nicht. Die größte „Einnahmequelle“ sind die Eltern, Großeltern, Freunde und Verwandte unserer jungen Spieler, die bei den Festen für Umsatz sorgen. Neben diesen Erlösen kommen vereinzelte Kleinsponsoren für Plakate und ähnliche unbedingt notwendige Investitionen für den Spielbetrieb dazu. Wenn man die Leistungen, die gerade die kleinen Vereine im Bereich der sportlichen Aktivierung der Kinder und Jugendlichen erbringen berücksichtigt, könnte man sich wohl vorstellen, einen kleinen Teil der öffentlichen Förderungen für den Profifußball den praktisch täglich ums finanzielle Überleben kämpfenden Amateurvereinen zukommen zu lassen.

In der laufenden Meisterschaft liegt Rot Weiss Wien an achter Stelle der Meisterschaft, also im gesicherten Mittelfeld. Nächster Gegner am Samstag den 22.10.2011 ist auswärts der Tabellenzweite SC Mautner Markhof. Eine große Herausforderung für die Mannschaft von Rot Weiss Wien, wobei erklärtes mittelfristiges Ziel der Wiederaufstieg in die erste Klasse ist. „Am 4. Und 5. Februar findet übrigens ein Hallenturnier in der Mollardgasse statt“, ein wichtiger Hinweis von Romana Grüneis der zeigt, dass man weiter Aktivitäten setzt, um den Wiener Amateurfußball am Leben zu erhalten.

von Redaktion

 

 

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