2. Landesliga 14/15: Wahl zum Schiedsrichter der Saison

Die Redaktion von Ligaportal hat sich heuer dazu entschlossen, zum ersten Mal die Wahl zum Schiedsrichter der Saison in Wien durchzuführen. Die Männer/Frauen in Schwarz stehen Woche für Woche ihre/n Mann/Frau auf den Fußballplätzen der Bundeshauptstadt und sorgen auch öfters für viel Gesprächsstoff am und abseits des Platzes. Doch wer sind diese Personen, die sich freiwillig den oftmaligen Schmähungen der Spieler und der Zusehermenge hingeben und dafür Sorge tragen, dass die schönste Nebensache der Welt in geordneten Bahnen verläuft und die offiziellen Regeln der FIFA eingehalten werden?

Der Schiedsrichter der Saison in der 2. Landesliga ist Herbert Mimra. Die Redaktion von Ligaportal gratuliert dem Schiedsrichter zur Auszeichnung durch die Vereine und durfte ihn zu einem kurzen Interview begrüßen.

Profilbild Mimra

Redaktion: "Hallo Herbert, wir gratulieren dir zur Auszeichnung "Schiedsrichter des Jahres" in der 2. Landesliga. Was hältst du von dieser Wahl?"

Mimra H.: "Die Idee, eine solche Umfrage durchzuführen, finde ich gut und interessant. Es ehrt mich sehr, dass die Vereine offenbar zu einem großen Teil eine gute Meinung über mich haben. An dieser Stelle möchte ich mich aber auch bei meinem tollen Team bedanken, das mich bei den Spielleitungen in der vergangenen Saison hervorragend unterstützt hat."

Redaktion: "Wie alt bist du und seit wann amtierst du als Schiedsrichter im WFV?"

Mimra H.: "Ich bin jetzt 23 Jahre alt und im Mai 2008 habe ich die Schiedsrichterprüfung in Wien abgelegt."

Redaktion: "In welcher Spielklasse amtierst du derzeit?"

Mimra H.: "Aktuell pfeife ich in der 2. Landesliga und bin Mitglied des Talentekaders im WSK. Zusätzlich wurde ich auch in den ÖFB Förderkader für Schiedsrichterassistenten aufgenommen."

Redaktion: "Warum bist du Schiedsrichter geworden bzw. bist du es noch immer?"

Mimra H.: "Den Schiedsrichterlehrgang habe ich aus Interesse am Fussball und dessen Regelwerk abgelegt. Als ich meine ersten Spiele geleitet habe, merkte ich, dass es das richtige Hobby für mich ist. Auch nach über 7 Jahren macht es noch riesigen Spaß, weil jedes Spiel eine neue Herausforderung darstellt, und da ich über die Schiedsrichterei viele Freunde fürs Leben gefunden habe."

Redaktion: "Hast du Vorbilder im Schiedsrichterwesen bzw. Mentoren die dich auf deinem Weg begleiteten oder auch noch aktuell unterstützen?"

Mimra H.: "Ich hatte das Glück, seit Beginn meiner Laufbahn Felix Ratcliffe als Mentor zu haben. Er war für mich sowohl auf dem Spielfeld als auch abseits davon immer ein Vorbild und steht mir bis heute mit Rat und Tat zur Seite."

Redaktion: "Welches würdest du als das bisher prägendste Erlebnis in deiner Laufbahn bezeichnen?"

Mimra H.: "Mein bisher prägendstes Spiel war ein Spielabbruch in der 3. Klasse. Bereits vor dem Anpfiff knisterte es zwischen den beiden Mannschaften, und dieser Umstand übertrug sich nahtlos auf das Spiel. Von Anfang an war die Partie für mich als jungen Schiedsrichter, mit kaum Erfahrung im Kampfmannschaftsbereich, sehr schwierig zu leiten. 6 Verwarnungen und 3 Ausschlüsse gab es bis zum frühzeitigen Spielende. Es war sicher keine schöne Erfahrung, aber eine sehr wichtige, die mir in den folgenden Jahren in den Unterklassen sehr geholfen hat."

Redaktion: "Gibt es ein Spiel, welches dir dein Leben lang in Erinnerung bleiben wird?"

Mimra H.: "Eindeutig das Totocup Finale 2015, Red Star Penzing – Austria XIII, im Ernst Happel Stadion, wo ich als Assistent amtieren durfte."

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Redaktion: "Welche weiteren Ziele verfolgst du in deiner Schiedsrichterlaufbahn?"

Mimra H.: "In nächster Zukunft würde ich mich gerne einmal in der Wiener Liga etablieren und in weiterer Folge natürlich auch in die Regionalliga aufsteigen. Mein ganz großes Karriereziel ist es allerdings als Assistent in der Bundesliga amtieren zu dürfen."

Redaktion: "Was hast du eigentlich für private Hobbies abseits des Platzes?"

Mimra H.: "Wenn es die Zeit zulässt spiele ich gerne Darts und halte mich, zusätzlich zum normalen Training, durch Schwimmen fit."

Redaktion: "Welches Lebensmotto verfolgst du?"

Mimra H.: "Der Weg ist das Ziel!"

Redaktion: "Wie würdest du dich selbst beschreiben wenn du dies aus der Sicht eines Spielers machen müsstest, den du vergangene Saison gepfiffen hast?"

Mimra H.: "Ich würde mich als einen ruhigen und korrekten Spielleiter beschreiben, der sich nicht in den Mittelpunkt stellt, und mit dem man während und auch nach dem Spiel reden kann."

Redaktion: "Was denkst du über das Verhältnis der Vereine/Trainer zu den Schiedsrichtern im Wiener Unterhaus?"

Mimra H.: "Ich glaube speziell in der 2. Landesliga ist das Verhältnis zwischen Vereinen und Schiedsrichtern ein grundsätzlich sehr gutes, das auf gegenseitigem Respekt beruht. Negative Ausnahmen wird es immer geben, aber grundsätzlich sehe ich eine sehr positive Entwicklung."

Redaktion: "Was denkst du über die Entwicklung des Fußballes im Wiener Unterhaus in den letzten Jahren?"

Mimra H.: "Die Ligareform mit der Einführung einer 2. Wiener Landesliga war auf jeden Fall ein guter Schachzug. Die Meisterschaften haben an Ausgeglichenheit und Spannung dazu gewonnen."

Redaktion: "Gibt es aktuelle Probleme im Wiener Unterhaus, die dir am Herzen liegen bzw. dich als Schiedsrichter betreffen?"

Mimra H.: "Leider merkt man, dass auf vielen Sportplätzen das Zuschauerinteresse stark zurück gegangen ist. Auch als Schiedsrichter freut man sich, wenn man vor einer größeren Kulisse auflaufen darf. Was genau man dagegen unternehmen kann, oder woran es liegen könnte kann ich allerdings nicht sagen."

Redaktion: "Vielen Dank für das Interview und alles gute für nächste Saison und deinen weiteren Werdegang im Schiedsrichterwesen."

Spielbeginn Mimra

 

               

 

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