Österreichs austria-wienrapid-wienFußball steht unter Schock: Im Vorfeld des sonntägigen Wiener Derbys in der Tipp3-Bundesliga zwischen Austria und Rapid wurde Austrias U19-Teamspieler Valentin Grubeck am Donnerstag auf dem Gelände der Generali-Arena von circa 15 vermummten Rapid-Hooligans attackiert. Grubeck wurde dabei schwer verletzt.

 

Das Wiener Fußball-Derby fällt schon längere Zeit nicht mehr durch sportliche Schlagzeilen, sondern leider durch immer wiederkehrende, gewalttätige Vorfälle auf. Am Donnerstag erreichte diese Spirale der Gewalt, deren beide Klubs offenbar nicht Herr werden, einen neuen Höhepunkt. Austria-AG-Finanz-Vorstand Mag. Markus Kraetschmer bezieht nach den Vorfällen rund um die Körperverletzung des Austria-Amateur-Spielers Valentin Grubeck für die Austria Stellung. „Was da passiert ist, sind ganz massive Angriffe gegen die Austria-Familie!“

Grubeck wurde am Donnerstagabend nach dem Training der Amateure bei der GENERALI-Arena von einer Gruppe von ca. vermummten 15 Leuten attackiert, die zuvor versucht hatten, das Austria-Fanzentrum zu stürmen. Dort wurden gerade Choreographien für das Derby am Sonntag vorbereitet. Grubeck dürfte dabei gerade das Stadion verlassen haben, wurde brutal attackiert und musste danach sofort in eine Klinik gebracht werden. Dort wird er auch die kommende Nacht noch bleiben müssen.

 

Kraetschmer: "So ein Vorfall ist unentschuldbar"

Erste Untersuchungen haben Prellungen im Rippen-, Brustkorb- und Rückenbereich sowie Abschürfungen ergeben, ebenso eine Knieverletzung, die aber noch genauer abgeklärt werden muss. Laut ersten Angaben der Exekutive, die auch eine Verhaftung vorgenommen hat, handelte es sich bei den Angreifern offenbar um Fans des SK Rapid. Kraetschmer: „So ein Vorfall ist unentschuldbar. Wir erwarten uns seitens der Polizei sowie des SK Rapid, dass man rigoros gegen diese Leute vorgeht.“

Natürlich wird man alles daran setzen, dass man so rasch wie möglich alle Personen ausforscht und diese bereits für Sonntag mit Hausverboten belegt und in weiterer Folge bei der Bundesliga für Stadionverbote vorgeschlagen werden. Kraetschmer: „Wir wollen am Sonntag ein Fußballfest feiern, müssen bei solchen schrecklichen Vorfällen aber aufpassen, damit die Lage nicht umschlägt.“ Seitens des FK Austria Wien wird man auch den eigenen Anhängern ganz deutlich klarmachen, dass auch vom Verein derartige Verfehlungen und Angriffe auf andere nicht toleriert werden. „Die Zeiten der Gesetzgebung des Hammurabi mit Auge um Auge und Zahn um Zahn sind vorbei. So etwas wollen wir keinesfalls und das wäre auch für uns unentschuldbar.“

 

Rapid kündigt Konsequenzen an

Auch die Hütteldorfer reagierten auf den Vorfall: Trotz (noch) fehlender detaillierter Informationen zu den Geschehnissen möchte der SK Rapid auf diesem Wege wiederholt klarstellen, dass Gewalt, egal ob gegen Fans, bzw. gar Spieler oder Funktionäre, auf das Schärfste zu verurteilen und nicht akzeptabel ist. Die mutmaßlichen Täter müssen mit strikten Konsequenzen rechnen, so sie tatsächlich in irgendeinem Naheverhältnis mit dem Klub (zb Vereinsmitglieder, Jahreskartenbesitzer, Fanklubmitglieder etc. mit Vereinsausschluss, Entzug der Mitgliedschaft, Stadionverboten, etc.) stehen. Der SK Rapid hofft in diesem Zusammenhang auf eine möglichst enge Kooperation mit den zuständigen öffentlichen Stellen.

 

Bundesliga-Präsident Rinner: "Übergriffe sind aufs Schärfste zu verurteilen"

Seitens der Bundesliga reagierte Präsident Hans Rinner: „Die gewaltsamen Übergriffe auf den Spieler Valentin Grubeck sind aufs Schärfste zu verurteilen. Nun liegt es bei den ermittelnden Behörden diesen Vorfall so rasch wie möglich aufzuklären. Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass es sich bei den Tätern tatsächlich um Anhänger des SK Rapid Wien handelt, ist der Klub gefordert, die bereits angekündigten Sanktionen mit sofortiger Wirkung zu ergreifen. Wir wünschen Valentin Grubeck auf diesem Weg eine schnelle Genesung und hoffen, dass der aktive U19-Nationalteamspieler seine sportliche Karriere so bald wie möglich fortsetzen kann“.

 

ÖFB-Boss Windtner: "Ich bin zutiefst erschüttert"

ÖFB-Präsident Dr. Leo Windtner betonte wiederum: „Ich bin über diese unfassbare Aktion zutiefst erschüttert. Valentin Grubeck ist Teamspieler unseres U19-Teams. Jede Form der Gewalt im Fußball ist auf das Schärfste zu verurteilen, diese Art überschreitet jede Schwelle. Es ist undenkbar, dass sich ein Spieler außerhalb seiner Trainings nicht mehr sicher sein kann und ich hoffe auf eine restlose Aufklärung dieses Vorfalls sowie eine harte Verurteilung der Übeltäter mit aller Konsequenz. Diese kriminellen Elemente haben im Fußball nichts verloren, sie verursachen immensen Schaden. Dem Valentin wünsche ich eine rasche Genesung und alles Gute, auf dass er bald wieder am Spielfeld wirken kann!“

 

Foto: GEPA-Pictures/Tipp3-Bundesliga