Nach dem enttäuschenden Europacup-Aus gegen Helsinki war Rapid Wien in der Bundesliga auf Wiedergutmachung aus. Rapid-Coach Zoran Barisic setzte daher diesmal auf neue Kräfte. Grahovac, Stangl und Schobesberger kamen zu ihren ersten Einsätzen von Beginn an. Auf der Gegenseite setzte Michael Baur im Angriff erneut auf den schnellen Yordy Reyna um über Konter zum Erfolg zu gelangen. Im 350. Bundesligaspiel von Steffen Hofmann hatte allerdings Rapid das bessere Ende für sich und siegte gegen den SV Grödig glücklich aber verdient mit 2:0.

 

Schrammel glänzt als rechter Verteidiger

Da Rapid verletzungsbedingt auf Pavelic verzichten musste, ersetzte ihn Thomas Schrammel auf der Position des rechten Außenverteidigers. Anstelle von Schrammel durfte Neuzugang Stefan Stangl die linke Seite beackern. Auf Seiten der Grödiger gab es keine Überraschungen bezüglich der Aufstellung. Michael Baur vertraute jener Elf, die zuletzt einige Punkte eroberte. Entgegen den Erwartungen agierte Rapid anfangs eher enttäuschend. Die Hütteldorfer hatten kaum Ballbesitz und kamen auch nur selten zu guten Torszenen, während Grödig doch einige Strafraumszenen zur verbuchen hatte. Zahlreiche Freistöße und Ecken für Grödig brachten allerdings keinen Torerfolg. Mit Fortdauer der Partie kam Rapid dann immer besser ins Spiel. Shooting-Star Schaub tankte sich in den Strafraum vor und bediente per 'Stanglpass' Robert Beric. Die gut postierte Verteidigung der Grödiger klärte den Ball aus dem Strafraum, wo sich Thomas Schrammel ein Herz nahm und den Ball aus rund 30 Metern unter die Latte donnerte. 

Ab diesem Zeitpunkt war Rapid dann die etwas bessere Mannschaft, agierte mit überraschendem Pressing aus dem sich Grödig kaum befreien konnte. Dennoch erzielte Grödig kurz vor der Pause den vermeintlichen Ausgleich durch Tomi, den Schiedsrichter Kolleger fälschlicherweise aufgrund von Abseits nicht anerkannte. Schrammel hob die scheinbare Abseitsposition allerdings auf.

Grödig Rapid01

 

Hofmann trifft bei Jubiläum

Rapid kam auch als bessere Mannschaft aus der Kabine und spielte weiter druckvoll auf das Tor der Grödiger. Die Salzburger kamen nur durch Reyna und Huspek gefährlich in Strafraumnähe, wo sie aber meist von Sonnleitner gestellt wurden. In der 61. Minute setzte Rapid der Partie dann den Deckel auf. Eine schöne AKtion über Schaub und Schrammel fand den Weg zum aufgerückten Hofmann, der in seiner Jubiläumspartie zum 2:0 einschob. Rapid blieb danach größtenteils ungefährdet, auch wenn Wydra nach einem bösen Tritt durchaus noch die Rote Karte hätte kassieren können. Rapid liegt nach diesem Erfolg nun auf dem dritten Tabellenplatz in der tipico-Bundesliga.

Stimmen

Thomas Schrammel: "Ich hab mir gedacht ich lege den ganzen Frust von Donnerstag hinein und Gott sei Dank ist der Ball dann so schön hinein gegangen. Ich hab kurz vor der Partie erfahren, dass Pavelic nicht spielen kann. Ich bin ein sehr offensiver Verteidiger, egal ob über links oder rechts."

Zoran Barisic: "Natürlich zählt dieser Sieg besonders viel für uns. Wir waren bitter enttäuscht über das Ausscheiden gegen Helsinki. Wir haben uns auf ein kampfbetontes Spiel eingestellt. Es freut mich auch für unsere Fans, die uns wieder toll unterstützt haben. Man hat teilweise die Verunsicherung gesehen in unserer Mannschaft. Man sieht aber trotzdem, den tollen Charakter dieser Mannschaft, die bis zum Schluss kein Gegentor erhalten wollte. Die Leistung von Schrammel auf der rechten Seite war sehr ansprechend. Wir wussten dass er dort gut spielen kann, weil er diese Position auch spiegelverkehrt ausüben kann. Es hat heuer schon viele Schiedsrichterentscheidungen gegeben die nicht gerade für uns gelaufen sind. Diesmal war es kein Abseits bei Treffer von Grödig, das Glück also auf unserer Seite. Ich hoffe, dass es sich über die gesamte Saison ausgleichen wird. Jetzt hoffe ich, dass alle gesund aus der Länderspielpause kommen."

Steffen Hofmann (Rapid-Torschütze - 350 Spiel in der Bundesliga): "Ja so ist es. 2:0 gewonnen, ein ganz wichtiger Sieg für uns nach diesen schwierigen Wochen. Wir sind natürlich zufrieden heute, dass wir das Spiel gewonnen haben. Das war enorm wichtig heute, aber wir dürfen jetzt nicht glauben, dass alles wunderbar ist. Wir haben nach wie vor zu wenig Punkte auf dem Konto. Wir haben schon die Hoffnung auf mehr und wissen, dass wir besser sind als der 9. Platz auf dem wir vor der Partie gestanden sind. Wir müssen an uns arbeiten, dann bin ich guter Dinge, dass es deutlich aufwärts gehen wird."

Maximilan Karner (Innenverteidiger SV Grödig): "Es hat schlecht angefangen für uns. Von 100 Schüssen trifft er (Schrammel Anm.) vermutlich nur einen so schön ins Tor. Es ist natürlich schwer sich nach dem 2:0 aus dieser Pressingsituation wieder herauszukämpfen. Aber wir blicken jetzt nach vorne und werden die nächste Spiele wieder besser absolvieren."

Foto im Artikel: GEPA pictures/ Wien Energie

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