Zum Abschluss der 8. Runde der Tipico Bundesliga feierte Europacup-Starter FK Austria Wien einen deutlichen 5:1-Heimsieg gegen den Tabellenletzten SKN St. Pölten. Die Niederösterreicher hielten beim Trainer-Debüt von Oliver Lederer bis zur Halbzeit gut mit. In der zweiten Halbzeit mussten mit Ambichl und Huber gleich zwei St. Pöltner vorzeitig unter die Dusche. Die Austria nutzte die numerische Überlegenheit eiskalt aus und siegte am Ende deutlich. Für die St. Pöltner war es bereits die 7. Niederlage im 8. Meisterschaftsspiel. Die Veilchen verbesserten sich in der Tabelle auf den 3. Platz. 

 

Verpatztes Debüt: Oliver Lederer kam mit St. Pölten unter die Räder. Foto: Josef Parak

Der Tabellenletzte hält phasenweise gut mit 

Austria-Coach Thorsten Fink veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 1:5-Debakel gegen Milan auf vier Positionen. Aufgrund der Verletzung von Abwehrchef Heiko Westermann musste Tarkan Serbest in der Innenverteidigung aushelfen. Zudem rückten De Paula, Tajouri, Friesenbichler und Alhassan Abdullahi, der heute sein Debüt feierte, für Prokop, Lee und Monschein in die Startelf der Veilchen. Oliver Lederer, der heute erstmals auf der Trainerbank der St. Pöltner saß, stellte die Niederösterreicher auf zwei Positionen um. Petrovic und Thürauer ersetzten die verletzten Hofbauer und Parker.

Die Austria zog in der Anfangsphase das gewohnte Ballbesitz-Spiel auf. Den ersten Torschuss bekamen die 4424 Zuschauer nach 13 Minuten zu sehen: Raphael Holzhauser zog aus rund 20 Metern ab, doch SKN-Riegler hatte mit seinem Versuch wenig Mühe. Auf der anderen Seite entschärfte Hadzikic eine scharfe Riski-Hereingabe vor dem einschussbereiten Sobczyk (18.). Wenige Minuten später gingen die Hausherren in Führung: De Paula spielte einen idealen Lochpass auf Friesenbicher, der völlig alleine vor Riegler auftauchte und diesen elegant überlupfte – 1:0 (23.). Die Antwort des Tabellenletzten ließ aber nicht lange auf sich warten: Kadiri störte Sobczyk beim Abschluss, bediente damit jedoch unfreiwillig Riski, der die Kugel nur mehr ins verwaiste Tor schieben musste – 1:1 (25.).

 Vier Minuten später erzielte die Rapid-Leihgabe beinahe die Führung. Sobczyk überlupfte den herausgeeilten Hadzikic, doch Kadiri kratzte die Kugel gerade noch von der Linie (29.). Auf der anderen Seite schlug De Paula eine gefühlvolle Flanke auf Debütant Alhassan, der völlig freistehend aus kurzer Distanz zum Kopfball kam, das Leder aber Zentimeter an der linken Stange vorbeisetzte (33.). In der Nachspielzeit gelang den Veilchen der neuerliche Führungstreffer: Kevin Friesenbichler kam nach einem schönen Pass zum Schuss, scheiterte allerdings an SKN-Goalie Riegler, doch Felipe Pires stand goldrichtig und musste nur mehr abstauben – 2:1 (45.+1).

Zwei Ausschlüsse stellen das Spiel auf den Kopf

Beide Mannschaften kehrten unverändert auf das Grün des Ernst-Happel-Stadions zurück. Die zweite Halbzeit begann mit einem negativen Highlight: Michael Ambichl kam im Mittelfeld gegen De Paula zu spät und traf diesen mit offener Sohle am Oberschenkel. Schiedsrichter Muckenhammer eilte umgehend herbei und zückte sofort Rot (56.). Wenige Augenblicke später erhöhten die Hausherren beinahe auf 3:1. Pires war auf dem rechten Flügel auf und davon, zog aus spitzem Winkel, scheiterte aber an Riegler (60.). Fünf Minuten später segelte Riegler an einer Flanke vorbei und war bereits geschlagen, doch Felipe Pires nahm zu viel Risiko und setzte den Volley am leeren Tor vorbei (66.). Praktisch im Gegenzug knallte der eingewechselte Manuel Martic einen Weitschuss an die Stange – Pech für die engagierten Niederösterreicher (67.).

In der Schlussviertelstunde wurde es für die Gäste richtig bitter: Michael Huber verhinderte mit der Hand einen Stanglpass von Pires und flog folgerichtig mit Gelb/Rot vom Platz (78.). Raphael Holzhauser verwandelte den Strafstoß sicher – 3:1 (79.). Zwei Minuten später klingelte es erneut: Alhassan bediente den völlig freistehend Pires, der postwendend auf Friesenbichler flankte. Der Stürmer hatte keine Mühe und köpfte locker ein – 4:1 (81.). In der dritten Minute der Nachspielzeit besorgte der eingewechselte Monschein den 5:1-Endstand (90.+3).

Die Veilchen fertigten 9 St. Pöltner eiskalt ab. Foto: Josef Parak

Stimmen

Thorsten Fink: „Heute hat die Mannschaft den Plan super umgesetzt, es war ein schwieriges Spiel, ich bin sehr zufrieden, auch wie die Neuen das gemacht haben. Am Ende ist das Ergebnis sehr hoch, auch aufgrund der zwei Ausschlüsse. Am Ende haben wir verdient gewonnen.“

Neo-Coach Oliver Lederer: „Es war bis zum Ausschluss ein sehr ordentliches Spiel von meiner Mannschaft, das lässt uns durchaus optimistisch in die Zukunft blicken. In Ballbesitz sind wir nicht so hektisch und wir tragen den Ball als Mannschaft nach vorne, haben uns Chancen erarbeitet, es waren also Dinge dabei, die wir gut gemacht haben. In Unterzahl mit zwei Mann weniger war es ganz schwer. Wenn Bedarf besteht, muss der erste Blick immer Richtung 2. Mannschaft gehen. Ob es Verstärkungen geben wird, wird man sehen, aber es ist im Augenblick nicht das Thema, mit dem ich mich beschäftige.“

FK Austria Wien – SKN St. Pölten 5:1 (2:1)

Ernst-Happel-Stadion, 4.424 Zuschauer, SR Muckenhammer

Tore: Friesenbichler (23., 81.), Pires (45.+1), Holzhauser (79./Elfmeter), Monschein (90.+3) bzw. Riski (25.)

Ausschlüsse: Ambichl (56.), Huber (78.)

Austria: Hadzikic – Martschinko, Serbest, Kadiri, Klein – Holzhauser – Pires, Alhassan (90./Gluhakovic), De Paula (72./Lee), Tajouri – Friesenbichler (86./Monschein)

St. Pölten: Riegler – Mehmedovic, Huber, Diallo, Stec – Petrovic – Thürauer, Rasner, Ambichl, Riski (76./Davies) – Sobczyk (61./Martic)