Regionalliga Ost Saisonvorschau: Die Amateurteams

Im dritten Teil unserer Saisonanalyse beschäftigen wir uns mit den Amateurteams (und denen die es nicht mehr sein wollen). Wie jedes Jahr werden die Mannschaften größtenteils mit Akademiespielern verstärkt, um die Abgänge zu ersetzen. Nur die Mattersburg Amateure haben die meisten Spieler halten können und sich nur punktuell verstärkt. Vielleicht kommt es somit zu einer Wachablöse der Nachwuchsmannschaften in der Regionalliga Ost, denn die Wiener Großklubs und die Juniors der Admira (die bereits hinter den Burgenländern gelandet sind) haben ihrer Aufgabe als Sprungbrett getreu, viele ihrer Leistungsträger verloren. Welche Rolle die SKN St. Pölten Juniors in diesem Fünfkampf einnehmen werden, wird sich noch zeigen.

 

Die FK Austria Wien Amateure haben ein starkes Frühjahr gespielt (nur drei Niederlagen) und sich verdient den zweiten Rang in der Endabrechnung gesichert. In der kommenden Saison wird es allerdings ein schwieriges Unterfangen sein, diesen Platz zu verteidigen. Viele Stützen sind Trainer Andreas Ogris abhandengekommen. Entweder weil sie zu den Profis hochgezogen wurden (u.a. Philipp Koblischek, Tino Casali), oder von anderen Vereinen unter Vertrag genommen wurden (Thomas Murg, Srdan Spiridonovic, Valentin Grubeck, David Oberortner). Im Gegenzug wurde bei anderen Vereinen kaum Verstärkung gesichtet. Der Pool an Spielern aus der Akademie (die Trainer Ogris bestens kennt) ist groß genug, um mit dem vorhandenen Kräften eine schlagkräftige Ostliga-Mannschaft auf die Beine zu stellen. Ob die junge Truppe an die Erfolge ihrer Vorgänger anknüpfen wird, bleibt auf Grund der starken Liga abzuwarten. Es wird jedenfalls schwer, wieder so eine fantastische Saison hinzulegen. Allerdings steht wie bei ihren Amateurkollegen die Entwicklung im Vordergrund. Trainer Ogris will seine Mannschaft wieder weit oben in der Tabelle sehen.

In Hütteldorf fand man den Amateurbegriff nicht mehr zeitgemäß und deswegen wird die zweite Mannschaft in Zukunft auch so genannt. Also: SK Rapid Wien II. Die Mannschaft ist ebenso auf einigen Positionen verändert: Tormann Tobias Knoflach und Verteidiger Maximilian Hofmann sind zu den Profis aufgestiegen, Eldis Bajrami und Marvin Egho an Admira Wacker Mödling verliehen und Daniel Jank und David Drimer sind beim Wiener Sportklub gelandet. Ersatz kommt vor allem aus der Akademie, aber auch von anderen Vereinen. (z.B. Absteigern aus der Ostliga). Der offensive Mittelfeldspieler Dusan Lazarevic stand bei der Wiener Viktoria unter Vertrag und Christoph Hass (TW) in Ober-Grafendorf. Letzte Saison konnte man dank einem fulminanten Start in die Saison (Sechs Siege in Serie) und nur zwei Niederlagen bis zur Winterpause, ein sorgloses Frühjahr bestreiten. Prompt verlor man sieben Partien in der Rückrunde (nur fünf Siege) - wobei Experimente und die Entwicklung auf Grund der komfortablen Tabellensituation - besonders im Vordergrund standen. Gelingt es wieder sofort sich oben festzusetzen, kann man erneut beruhigt alles dem Endzweck unterordnen.

Die FC Admira Wacker Juniors und ihr Trainer Rolf Landerl mussten einige namhafte Abgänge hinnehmen. Neben den Flügelspielern Ilter Ayyildiz (SV Horn/Leihe) und Oliver Pranjic (TSV Hartberg/Leihe), verlassen unter anderen Markus Rusek (SV Horn/Leihe), Kapitän David Ölkü (Austria Lustenau) Daniel Maurer und Thomas Gösweiner (beide FAC) die Admira, um in Zukunft in höheren Sphären den Ball nachzujagen. Selbstverständlich wurden auch wieder einige Talente in die Kampfmannschaft hochgezogen, wobei abzuwarten bleibt ob alle regelmäßig in der Bundesliga mit dabei sind. Es wird kommende Saison also eine auf einigen Positionen veränderte Regionalliga-Mannschaft auflaufen. Drei Spieler sind neu bei den Mödlingern, sonst wurde der Kader mit vier Akademiespielern verstärkt. Der Abstieg wurde letzte Spielzeit mit einem starken Saisonfinish noch rechtzeitig abgewendet. Dieses Jahr wird es allerdings nicht leichter werden in der Ostliga zu bestehen. Ein erfolgreicher Auftakt - letzten Herbst holte man erst in Runde sieben die ersten Punkte - kann viel Druck lösen, um in eine sorglose Saison zu gehen und der Weiterentwicklung der Talente genügend Zeit zu widmen.

Die SV Mattersburg Amateure haben nur wenige Abgänge hinnehmen müssen und sind selber auf dem Transfermarkt nicht allzu aktiv gewesen. Der Stamm der Mannschaft bleibt somit zusammen und kann in der kommenden Saison wieder an die starken Leistungen - vor allem im Frühjahr - anknüpfen. Routinier Ronald Spuller und Thorsten Mahrer werden dabei nicht mehr behilflich sein können. Spuller lässt seine Karriere in Forchtenstein ausklingen und der 24-jährige Innenverteidiger hat den Durchbruch zu den Profis endgültig geschafft. Auf der Habenseite stehen neben zwei Talenten vom SV Neuberg (Julian Binder, Lukas Kantauer) auch Stürmer Janos Szöke. Der 27-jährige Ungar sorgte in der Burgenlandliga mit seinen Toren für Furore und darf sich nun bei den Mattersburg Amateuren für die Kampfmannschaft empfehlen. Der Anfang beginnt vielversprechend: Im letzten Testspiel gegen die Sturm Graz Amateure sorgte er mit fünf Toren fast im Alleingang für den verdienten 6:4-Erfolg für die Griesmayer-Elf. Das Ziel bleibt unverändert: So viele Spiele wie möglich gewinnen und die Spieler für zukünftige höhere Aufgaben zu entwickeln. Das Zweite klappt im Burgenland schon seit langem. Neun Spieler die zum Auftakt in der Ersten Liga bei den Profis zum Einsatz gekommen sind, haben die Amateurmannschaft durchlaufen.

Die SKN St. Pölten Juniors haben sich im Vergleich zur Vorsaison auf einigen Positionen verändert. Wichtige Stützen auf dem Weg zum Meistertitel in der niederösterreichischen Landesliga sind, entweder zu den Profis hochgezogen, oder zu anderen Verein gewechselt. Spielertrainer Jochen Fallmann kann aber nicht nur auf drei Neuzugänge als Verstärkung bauen (Andree Neumayer, Sebastian Drga, Marko Fischer), sondern auch auf fünf Spieler aus der hauseigenen Akademie (Daniel Maier, Felix Gschossmann, Mario Mosböck, Bernd Moormann, Sebastian Kunz). Der Philosophie des Vereins („Jung, bissig und erfolgshungrig“) soll damit weiter Rechnung getragen werden, um auch in Zukunft regelmäßig in Europa für Furore zu sorgen. Bestes Beispiel: David Stec. Der 20-jährige Außenverteidiger zeigte im zweiten Europacupspiel von Anfang an eine tadellose Leistung und trägt damit einen Teil des Erfolgs gegen den bulgarischen Erstligisten Botev Plovdiv. Letzte Saison war er noch einer der Leistungsträger in der Landesliga. Seine Nachfolger sollen nun in der Ostliga auf seinen Spuren wandeln und für die nötigen Punkte sorgen. Die Konkurrenz ist allerdings groß. Erste Bewährungsprobe in der neuen Saison ist die SV Schwechat.