Slovan im Frühjahr um Rehabilitierung bemüht!

"Na klar haben wir uns als Trainerteam, die Mannschaft und der gesamte Verein den Herbstverlauf ganz anders vorgestellt. Aber jetzt zu jammern bringt uns auch nichts mehr, das Frühjahr muss eine enorme Steigerung mit sich bringen." Mit klaren Worten und ohne etwas schönreden zu wollen, setzt der Trainer des Wiener Stadtligisten SK Slovan HAC Trachten Witzky, Gerhard Werner, ein Ziel aus. "Wir müssen im Frühjahr ganz klar einen besseren Fußball zeigen als uns das im Herbst über sehr weite Strecken gelungen ist." Dass die Umstände nicht die günstigsten und das Team von Werner auch nicht immer das Glücklichste war, hat er jedoch auch nicht unerwähnt gelassen.

"Nicht viel ist für uns gelaufen!"

Gleich vorab möchte Trainer Gerhard Werner richtig- und klarstellen, dass er auf keinen Fall Ausreden für die Leistungen seiner Mannschaft im Herbst suchen möchte. "Es ist aber schon auch so, dass wir nicht gerade vom Glück verfolgt worden sind. Begonnen hatte es schon in der Vorbereitung, die durch einen kleinen Umbruch in der Mannschaft, einigen Verletzungen und darüber hinaus auch noch immer wieder ausgefallene Testspiele nicht ideal war. Dann mussten wir unsere ersten 5 Spiele auch noch in der Fremde austragen, da unser Kunstrasenplatz erneuert wurde. Und wenn du dann in der einen oder anderen Partie auch noch Pech und den Schiedsrichter nicht unbedingt auf deiner Seite hast, wird es natürlich schwer", fasst Werner die unglücklichen Umstände zu Saisonbeginn zusammen. Zwar habe man mit dem ehemaligen Rapid Wien- und ÖFB-Spieler Ümit Korkmaz einiges an Qualität gewonnen, doch da die Mannschaft noch sehr jung ist, "konnte auch Ümit nicht alles auffangen, zumal er auch nicht mehr die Kraft für 90 Minuten hat." Weiters erklärt der Chefcoach, dass seine Mannschaft die engen Spiele nicht für sich entscheiden konnte und es so dann natürlich auch am Selbstvertrauen fehlte. "Die Klatsche gegen Vienna nehme ich aber auf meine Kappe. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir nicht nur hinten drinnenstehen wollen, sondern selber auch agieren. Entweder uns gelingt eine Sensation oder wir fassen eine richtige Packung aus. Leider ist uns Zweiteres passiert", macht er seiner Mannschaft für das 0:10-Debakel Mitte September keinen Vorwurf.

Zu allem Überfluss sei der neue Kunstrasen auch nicht ideal verbaut worden und extrem rutschig. Ein gutes Training sei daher nur schwer möglich und auch bei den Spielen täte man sich sehr schwer. "Jetzt gilt es jedoch neue Ziele zu setzen. Wir wollen auf keinen Fall etwas mit dem Abstieg zu tun haben. Das wird in unserer Situation schwer genug, denn die Erfolgserlebnisse sind in den letzten Wochen und Monaten ausgeblieben."

Zusammenhalt trotzdem riesengroß!

"Das Tolle an der jetzigen Situation ist jedoch, dass die Mannschaft trotzdem einen riesengroßen Zusammenhalt an den Tag legt", ist Gerhard Werner auf seine Jungs stolz. Unterstützt wird der Trainer dabei auch von Ümit Korkmaz. "Ümit bringt sich sehr gut ein und hilft den jungen Mannschaftskollegen sehr sich weiterzuentwickeln." Generell sei man im Verein froh, dass der 35-Jährige zum Ausklang seiner Karriere noch einmal bei jenem Verein mithilft, bei dem seine tolle Laufbahn begonnen hat. 

Entschädigungen werden in den letzten Wochen nicht ausgezahlt, denn "wir befinden uns in einer außergewöhnlichen Situation die es nicht zulässt, erhöhte Ausgaben zu haben." Die Mannschaft trage diese Entscheidung aber ohnehin geschlossen mit.

"Überlassen nichts dem Zufall - trotzdem fremdbestimmt!"

"Wir haben bereits ein Heimtraining aufgestellt, das auch von jedem Spieler einzuhalten ist. Außerdem gibt es ein Onlinetraining, das gemeinsam absolviert wird. Am 11.1. wäre dann unser Trainingsstart, was beim jetzigen Lockdown wohl eher unwahrscheinlich ist." Ob sich an der Mannschaft etwas ändert ist unklar, "wenn dann gibt es aber eher Ab- statt Zugänge. Wir haben definitiv kein Qualitätsproblem, wir müssen die Leistung nur auf den Platz bringen. Doch trotz der gewissenhaft Vorbereitung, sind wir aufgrund der Maßnahmen der Regierung fremdbestimmt. Wir wollen jedoch das Beste aus der Situation machen."

 

Marco Wiedermann

 

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