Peter Pacult ist neuer Trainer von Austria Klagenfurt. Mit dieser Hammer-Nachricht überraschte heute der Titelaspirant der 2. Liga alle. Der 61-Jährige kehrt also 15 Jahre nach seinem Engagement beim FC Kärnten nach Klagenfurt zurück und soll die Violetten zum Aufstieg in die Bundesliga führen. Im Interview mit seinem neuen Arbeitgeber spricht der gebürtige Wiener über seine neue Aufgabe. 

A. Klagenfurt: Herr Pacult, Ihre Verpflichtung als neuer Chefcoach der Austria Klagenfurt wurde als „Trainer-Hammer“ bezeichnet. Hat Sie die Wucht überrascht?

Peter Pacult: Nein, gar nicht. Die Austria ist ein Verein mit reichlich Tradition und sehr großen Ambitionen. Daraus machen die Verantwortlichen ja auch kein Geheimnis. Und da ich auch kein Unbekannter bin im österreichischen Fußball, war damit zu rechnen, dass das Interesse groß ist.

A. Klagenfurt: Es gab auch kritische Stimmen. Wie gehen Sie damit um?

Peter Pacult: Das ist kein Problem. Fußball ist eine sehr emotionale Geschichte, da hat jeder seine Meinung und die steht jedem auch zu. Ich habe im Verlauf meiner Karriere immer polarisiert, erst als Spieler, dann auch als Trainer. Und ich habe mich nie verbogen, kein Blatt vor den Mund genommen. Das wird nicht von allen geschätzt. 

A. Klagenfurt: Die Geschäftsführung schenkt Ihnen das Vertrauen - und setzt Hoffnungen in Sie.

Peter Pacult: Die Gespräche im Vorfeld waren offen und ehrlich, es ging auch alles sehr schnell. Als die Anfrage kam, habe ich nicht gezögert. Mich erwartet eine spannende Aufgabe und wir werden sehr hart arbeiten, um den Erwartungen gerecht zu werden. Vielleicht gelingt es mir ja, auch die zu überzeugen, die das jetzt kritisch betrachten.

A. Klagenfurt: Wie verlief der erste Tag im neuen Job?

Peter Pacult: Das Handy stand nicht still. Mir war es sehr wichtig, in Kontakt mit meinen neuen Kollegen zu treten. Ich übernehme den bisherigen Stab von Robert Micheu. Bei ihnen habe ich mich vorgestellt, auch mit dem Präsidenten Herbert Matschek telefoniert. Ich wurde sehr offen aufgenommen und freue mich auf die Zusammenarbeit.

A. Klagenfurt: Die Austria steht nach der Herbstrunde auf Platz vier, zehn Punkte hinter Winterkönig Lafnitz. Was hat bisher gefehlt?

Peter Pacult: Zunächst einmal möchte ich betonen, dass Robert Micheu in den zurückliegenden zwei Jahren großartige Arbeit abgeliefert hat. Er übernahm das Team in einer für den Verein schwierigen Situation, nicht nur sportlich, konnte es stabilisieren und in der Vorsaison nach oben führen. Warum die Mannschaft in der Herbstrunde die Erwartungen nicht erfüllen konnte, möchte ich nicht beurteilen. Mein Blick ist nach vorn gerichtet.

A. Klagenfurt: Wie schätzen Sie das Potenzial ein?

Peter Pacult: Klar ist, dass der Kader zu den stärksten in der 2. Liga zählt und wir gemeinsam alles dafür tun werden, damit die Burschen ihr volles Potenzial auf den Platz bringen. Aber ich möchte erst mit der Mannschaft sprechen, bevor ich über sie spreche.

A. Klagenfurt: Welche Ziele setzen Sie sich?

Peter Pacult: Es wird seit Sommer immer nur vom Aufstieg gesprochen. Mein Gefühl ist, dass die Jungs einen ziemlich schweren Rucksack mit sich herumtragen. Ich werde mich vor sie stellen und hoffe, dass ich ihnen mit meiner Erfahrung etwas vom Druck abnehmen kann. Ich habe ein breites Kreuz und bin das gewohnt.

A. Klagenfurt: Am 4. Jänner startet die Vorbereitung, vier Wochen später geht’s mit dem Viertelfinale des ÖFB-Cups beim LASK los.

Peter Pacult: Die Zeit ist recht knapp, aber wir nehmen die Situation an, wie sie ist. Gleiches gilt auch für die Auslosung. Sicher ist der LASK der klare Favorit, aber wir werden es ihnen so schwer machen wie möglich und haben letztlich auch nichts zu verlieren.

>>Knalleffekt: Austria Klagenfurt verpflichtet Peter Pacult als neuen Trainer<<

 

Interview von Austria Klagenfurt, Foto: GEPA pictures