Seit Juni 2018 fungiert Lukas Fischer als Manager Sport des Floridsdorfer AC. Mit seinen 31 Jahren zählt Fischer zwar zu den jüngeren Kandidaten in dieser wichtigen Position, dennoch leistet er seit Beginn seiner Tätigkeit hervorragende Arbeit. Auch in dieser Saison konnte der Manager Sport des FAC einmal mehr einen schlagkräftigen Kader auf die Beine stellen.  

"Ich bin dem FAC sehr dankbar, dass der Verein junge Leute fördert"

Nach elf Runden rangieren die Wiener auf dem beachtlichen siebenten Tabellenrang. Von den Top 3 sind die Floridsdorfer nur fünf Punkte entfernt. "Ein sehr großer Anteil liegt auch beim Trainerteam, das hart daran arbeitet, die Spieler besser zu machen", sagt Lukas Fischer im Gespräch mit Ligaportal.at. Der Manager Sport zeigt sich erfreut, dass man mit der hinteren Tabellenregion aktuell nichts zu tun hat: "Wichtig ist für einen kleinen Verein wie uns, dass wir so schnell wie möglich von hinten wegkommen. Das ist uns bis jetzt richtig gut gelungen. Schön wäre es natürlich, wenn wir bis zum Winter die beste Hinrunde spielen könnten."

Mittlerweile hat Lukas Fischer bereits einiges mit dem FAC erlebt. Im Sommer 2018 wurde der damals erst 27-Jährige vom Teammanager zum Manager Sport befördert: "Es ist nicht selbstverständlich, dass man so jung in so eine Position kommt", zeigt er sich demütig und zugleich dankbar: "Ich bin dem FAC sehr dankbar, dass der Verein junge Leute fördert - nicht nur am Spielersektor, sondern auch in Führungspositionen. Es war kein leichter Einstieg, weil das Fußballgeschäft sehr hart ist. Man sieht aber, dass die Sportdirektoren immer jünger werden. Der Fußball entwickelt sich schnell, ist sehr dynamisch. Es war damals ein richtig guter Zeitpunkt für eine Verjüngung. Ich habe mich richtig gut einarbeiten können, habe einen funktionierenden Verein vor mir gehabt und dabei geholfen, diesen weiterzuentwickeln", blickt Fischer auf seine bisherige Zeit zurück. 

"So kann man den Verein weiterentwickeln und in andere Bahnen bringen"

Den jungen Einstieg in das harte Management-Business im Fußball sieht der 31-Jährige als Chance: "Man darf sich für nichts zu schade sein, wenn man in so eine Position kommt", stellt Fischer klar. Manchmal fühle es sich wie eine "Sieben-Tage-Woche mit 24 Stunden Arbeit an", lacht er. "Aber gerade das macht es aus, dass man als junger Mensch den Ehrgeiz hat, nicht in ein altes Muster zu verfallen. So kann man den Verein weiterentwickeln und in andere Bahnen bringen. In der 2. Liga werden auch die Spieler immer jünger - da ist es dann vielleicht auch ein bisschen leichter, wenn man selbst jung ist, weil man dann einen ganz anderen Zugang zu den Spielern hat", erzählt Lukas Fischer.  

Auch in diesem Sommer sind einige neue junge Spieler zum FAC dazugestoßen. Und auch diesmal hat Lukas Fischer ein gutes Händchen bei der Auswahl dieser bewiesen. "Die Kaderplanung läuft im Großen und Ganzen bei mir zusammen", verrät der junge Manager Sport, der in den letzten Jahren aber auch einige Trainer suchen musste. Dennoch sei es "wichtig, dass man weiß, in welche Richtung man sich aufstellen möchte. Mir ist es wichtig, den Spielermarkt sehr gut zu kennen und Hintergrundinformationen zu haben", erklärt der 31-Jährige, der die Endabstimmung vor Durchführung eines Transfers stets mit dem Cheftrainer trifft. 

"Meine Aufgabe ist es, Spieler davon zu überzeugen, dass es nicht um diese 300 oder 400 Euro mehr geht..."

Die erfolgreichen Kaderplanungen des gebürtigen Floridsdorfers können sich sehen lassen. Zumal es für den 31-Jährigen alles andere als einfach ist, wenn man die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen heranzieht. Die finanziellen Mittel sind auch beim FAC begrenzt. "Es ist natürlich schwieriger aufgrund der finanziellen Situation. Mit der neuen 2. Liga hat sich auch beim Budget etwas getan, weil Fernsehgelder weggefallen sind", sagt Fischer. Dadurch habe beim FAC ein Umdenken stattgefunden. "Wir sind weggegangen von großen Namen, wollen nun junge Spieler haben, die den ersten Schritt im Profigeschäft machen wollen und sich vielleicht zuvor noch nicht durchsetzen konnten. Das ist ein Konzept, das recht gut funktioniert. Meine Aufgabe ist es, Spieler davon zu überzeugen, dass es nicht um diese 300 oder 400 Euro mehr geht, sondern darum, die Plattform zu nutzen", erklärt der ambitionierte Manager Sport. 

St. Pölten-Gerücht "bestätigt, dass ich etwas richtig gemacht habe"

Erfolgreiche Arbeit weckt freilich auch Begehrlichkeiten: Wie Ligaportal.at erfahren hat, soll der aktuelle Manager Sport des FAC auch beim SKN St. Pölten, der sich nach wie vor nach einem sportlichen Leiter umsieht, ein Thema gewesen sein. "Mir ist das auch zugetragen worden. Ich bin im österreichischen Fußball bekannt, weil ich auch an Bundesliga-Sitzungen teilgenommen und Kontakte habe. Es ehrt mich, dass so ein Gerücht aufkommt und bestätigt, dass ich etwas richtig gemacht habe. Ich bin sehr glücklich beim FAC und werde jeden Tag mein Bestes geben. Wenn sich etwas auftun sollte, muss man sich das anschauen und überlegen. Es müsste wirklich etwas sein, das passt", stellt Lukas Fischer klar. 

Ziele hat der junge Mann aus Floridsdorf natürlich trotzdem: "Man muss sich Ziele stecken. Wenn man keine Ziele hat, dann hat man keinen Ehrgeiz. Natürlich ist es mein Ziel, irgendwann mal in die Bundesliga zu kommen oder etwas im Ausland zu machen. Ich habe aber absolut keinen Stress. Es gibt mit dem FAC noch genügend zu tun", sagt er abschließend.  

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von Daniel Ringsmuth/Ligaportal, Foto: FAC