Stolze 11 von 16 Runden grüßte der Vorjahres-13. SV Horn in dieser Saison in der ADMIRAL 2. Liga vom Tabellenthron, wurde gar Herbst-Meister, um erst in der letzten Runde (der ersten der Rückrunde) mit der 1:2-Niederlage beim FAC vor der über 3-monatigen Winterpause noch auf Rang 3 abzurutschen. Somit werden die Waldviertler im Frühjahr vom Gejagten zum Jäger. Kapitän Neumayer & Co. blieben auch von den Trainer-Turbulenzen im September unbekümmert in der Erfolgsspur, agierten äußerst kompakt und diszipliniert. Nachfolgend eine Herbstrunden-Bilanz der Niederösterreicher um Neo-Chefcoach Philipp Riederer.

Völlig neue Glücksgefühle: Jubel über die Herbstmeisterschaft beim Vorjahres-13. SV Horn, der in den vergangenen Jahren stets am Saisonende in der unteren Tabellenhälfte zu finden war und in dieser Saison bisher furios überraschte.

SV Horn in allen 3 Tabellen auf "Stockerlplatz"

Auf Rang 3 überwintert der SV Horn in der Gesamt- sowie jeweils auch in Heim- und Auswärtstabelle. In den Vorjahren stets am Saisonende in der unteren Tabellenhälfte (13., 15. und 13. Platz) sind die Waldviertler eine der großen Überraschungs-Mannschaften in diesem Herbst. Legten einen Start nach Maß hin und landeten nach 4 Siegen en suite am 4. Spieltag auf Rang 1. Dann folgten zwei 1:1-Remis gegen die Young Violets und den FAC sowie ein 3:1-Heimerfolg über den FC Liefering. 

Erst in Runde 8 und nach 5 Siegen plus 2 Remis war der "Nimbus der Unbesiegbarkeit", kassierten die Horner nach dem erfolgreichen Juli & August am 10. September die erste Saison-Niederlage: mit 0:2 beim heimstarken GAK 1902. Eine Woche später folgte auch die erste Heimniederlage: gegen Aufsteiger First Vienna FC 1894 deutlich mit 0:3. Doch wer glaubte, dass der SVH jetzt in der Tabelle durchgereicht wird und in eine Negativ-Spirale kommt, wurde eines besseren belehrt. 

Trainer-Turbulenzen im September - Riederer übernahm für Landerl

Nach der Trainer-Turbulenz im September mit dem Abgang von Chefcoach Ralf Landerl (inkl. Co- und Tormann-Trainer) folgte unter dem vorläufigen Interims-Coach Philipp Riederer der Turn-Around, meldeten sich die Waldviertler zurück. Mit einem verdienten und überzeugenden 3:1-Sieg bei Vorwärts Steyr, um dann noch gegen Bundesliga-Absteiger FC Flyeralarm Admira (2:1, heim) und beim SK Rapid Wien II (1:0 in Hütteldorf) nachzulegen und zwei weitere Dreier einzufahren.

Die verbleibenden vier Runden vor der langen Winterpause waren dann durchwachsen. Erst die 0:1-Heimniederlage gegen "Auswärtsschreck" SKN St. Pölten im NÖ-Derby, dann ein 1:1 beim SV Lafnitz sowie der 2:1-Heimsieg im Topspiel gegen die SKU Amstetten, womit nach 15 Runden die Herbstmeisterschaft eingefahren wurde. Die abschließende 1:2-Niederlage im letzten Liga-Spiel des Jahres beim FAC ließ die Horner in ihrem 100-jährigen Vereinsjahr noch abrutschen und auf Platz 3 überwintern. Mit 9 Siegen nach 17 Runden hat der Vorjahres-13. damit bereits jetzt schon zwei mehr wie nach 30 Runden in der vergangenen Spielzeit. 

"Woche der Wahrheit" beim Neujahrs-Auftakt - vs. Vierten GAK 1902 & Spitzenreiter SKN St. Pölten

Die ersten beiden Liga-Partien im neuen Jahr werden weisen, wo die Reise im Frühjahr für die Riederer-Elf hingehen wird und wie weit die Horner zum "Halal blasen" bzw. Jäger werden. Geht es doch gleich zum Neujahrs-Auftakt am Freitag, den 24. Februar, gegen den Vierten GAK 1902 (mit 28 Zählern nur 2 hinter dem SVH) und eine Woche später am Freitag, den 3. März, auswärts zu Spitzenreiter SKN St. Pölten. Gleich also zum Beginn in 2023 eine "Woche der Wahrheit".

Verloren die Waldviertler zwar in der Liga im Herbst daheim knapp gegen die Wölfe aus der niederösterreichischen Landeshauptstadt mit 0:1, feierten sie im ÖFB-Cup in Runde 2 gegen den SKN St. Pölten einen 3:1-Heimerfolg. Viel fehlte im Achtelfinale dann auch nicht, um im Pokalbewerb zu überwintern, führte der Zweitligist doch gegen ADMIRAL Bundesligist SV Guntamatic Ried nach 18 Minuten durch einen Doppelschlag von Okan Yilmaz (16.) und Patrik Mijic (18.) mit 2:0.

Doch nach der Roten Karte für Innenverteidiger Niklas Hoffmann (24., Notbremse) sollten die Innviertler gegen die dezimierten Gastgeber vor 1.350 Zuschauern in der Sparkasse Horn Arena noch drehen und nach Toren von Chabbi (53.), S. Nutz (68.) und dem Last-Minute-2:3-Siegtor von Oliver Kragl (90.+1) ins Viertelfinale aufsteigen. 

Zeigten den Gegnern nicht nur die Zähne, sondern auch viel Biss: Toptorjäger Patrik Mijic, Kapitän Andree Neumayr und die homogenen Horner.

An Hornern bissen sich Gegner meist "Zähne aus" - Made by Mijic

Während für den SV Horn nun der volle Fokus auf die ADMIRAL 2. Liga gerichtet ist, wo die Elf von Topjorjäger Patrick Mijic - Sie wissen schon, der mit dem speziellen Breit-Maul-Jubel made by Mijic... - womöglich beim Aufstiegs-Rennen das "Zünglein an der Waage" wird oder gar selbst noch mitmischt? Im Herbst trat man als homogene, kompakte und eingespielte Einheit auf, bissen sich viele Gegner an den Waldviertlern "die Zähne aus".

Kuriosum noch am Rande der Waldviertler: Zweier-Goalie Simon Kronsteiner, Eigengewächs des SV Horn, erhielt die gelbe Karte, obwohl der 23-jährige Österreicher nicht zum Einsatz kam. Wegen Meckerns beim Heimsieg gegen den FC Liefering am 2. September auf der Bank (49.). Ausschluss kassierten die Horner in der Liga im Herbst keinen. 46 gelbe Karten sind allerdings jede Menge, wobei gleich vier Spieler zum Frühjahrs-Auftakt aufzupassen haben, sind mit je 4 gelben Karten gefährdet.

6 Spieler in allen 16 Rd. dabei - Keeper Fabian Ehmann in jeder Min.!

Eingesetzte Spieler: 21. Einsätze: Bauer, Ehmann, Gashi, Hausjell, Mijic, Mulahalilović (je 16), Neumayr, Schelle, O. Yilmaz (je 15), Joppich (14), Bauer, Hoffmann, Pronichev (je 13), Wallner & B. Yilmaz (je 12), Sturing (10), Tomka (7), Bacher (5), Bauer, Reichenvater, Touré, Hotop (je 1).

Einwechslungen: O. Yilmaz (11), Wallner (8), Hausjell & B. Yilmaz (je 7), Schelle (6), Macher, Mijic, Pronichev (je 5), Gashi & Sturing (je 3), Tomka (2), Bauer, Mulahalilović und Reichenvater (je 1).

Tore: 21; Torschützen (8): Mijic (5), B. Yilmaz (4), Gashi, Mulahalilović, Pronichev (je 3), Neumayr, Tomka, O. Yilmaz (je 1)

Gelbe Karten (46): Hoffmann (7), Neumayr (6), Bauer, Gashi, Joppich, Schelle (je 4), Macher, Mulahalilović, Pronichev, Sturing, Tomka, O. Yilmaz (je 2), Bauer, Ehmann, Hausjell, Kronsteiner, Wallner (je 1). 

Sommer-Neuzugänge (11): R. und S. Bauer, Hausjell, Hoffmann, Ismailcebioglu, Joppich, Linke, Mulahalilović, Pronichev, Tomka, Wallner.

Sommer-Abgänge (5): Biek, Briedl, Gobara, Klar, Marakis.

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL