Die Erste Liga ist für die Bundesligaabsteiger seit einigen Jahren kein guter Boden. In der Spielzeit 2012/13 stiegen die Mattersburger aus der höchsten österreichischen Spielklasse in die Erste Liga ab. Die Saison 2013/14 begann für die Burgenländer  ebenso wie für die Tiroler mit zwei Niederlagen. Gegen den FC Liefering wurde es deutlich (0:3) beim SKN Sankt Pölten knapp (0:1). Wacker Innsbruck bekam vom Vorjahresabsteiger Mattersburg (2:0) und vom SC Austria Lustenau (1:2) die Punkte abgeknöpft.


War die Niederlage gegen Mattersburg noch deutlich durften die Innsbrucker gegen Lustenau bis zum Schluss auf drei Punkte hoffen, doch die Vorarlberger drehten die Partie mit Toren in den Minuten 89 (Stückler) und 96 (Tadic). Damit stürzte man die Tiroler Fans ins Tal der Tränen. Wacker Innsbruck rangiert nach dem 2. Spieltag auf dem 10. und letzten Platz. Der Anspruch dieses großen österreichischen Traditionsvereins kann dies wahrlich nicht sein. 

Michael Streiter (Trainer, Wacker Innsbruck): „Die erste Halbzeit war in Ordnung und dann kam dieser unnötige Ausschluss. Dabei haben wir darauf hingewiesen, eben diese Attacken zu vermeiden. Zum Schluss wurden wir dann mit zwei hohen Bällen abgestraft.“

Woran liegt's?

Doch was sind die Gründe warum sich die Absteiger aus der Bundesliga in der Erste Liga so schwer tun? Ligaportal.at erläutert für Sie einige Faktoren.

Motivation

Die Bundesliga ist nicht nur von den Finanzen her besser gestellt als die Erste Liga, sondern logischerweise auch von den Vereinen. Durften die Innsbrucker im Oberhaus noch gegen echte Großklubs wie Austria Wien, Red Bull Salzburg, Rapid Wien und Sturm Graz antreten muss man sich eine Liga darunter mit kleineren Namen begnügen, das wirkte sich auch auf die Besucherzahlen aus. So spielte man gegen die Bundesligagrößen noch vor knapp 10.000 Zuschauern, waren es gegen den Titelkonkurrenten Lustenau "nur" ca. 4.000.

Spielkultur

War die Bundesliga mit Zauberfußball à la Red Bull Salzburg technisch hochwertig und schnell wird in der Erste mehr auf Kampf gesetzt. Dadurch können natürlich intensive und harte Spiele entstehen, was für den Liebhaber von englischem Fußball durchaus nichts verwerfliches ist. Andererseits müssen sich die Tiroler eben erst einmal an die rauen Sitten gewöhnen.

Selbstbewusstsein

Innsbruck musste im zweiten Halbjahr der Vorsaison bittere Niederlagen gegen Abstiegskonkurrenten einstecken, unter anderem gegen Wiener Neustadt (1:0) oder den WAC (3:2). Der damit einhergehende Verlust des Selbstbewusstseins konnte bisher noch nicht repariert werden. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist der Abgang vom Star der Mannschaft Lukas Hinterseer, der zu Ingolstadt abwanderte. Nun muss ein anderer Spieler das Zepter in die Hand nehmen, damit die Automatismen im Vorwärtsspiel endlich greifen. Ein Erfolgserlebnis wird dringend benötigt. Den Mattersburgern gelang dieses Erfolgserlebnis im Vorjahr in Runde 3 als der erste Sieg gegen die Vienna eingefahren werden konnte. Gegen Lustenau war eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum Spiel gegen Mattersburg zu sehen. Vielleicht gelingt dem Team von Michi Streiter am kommenden Freitag endlich der Befreiungsschlag.  Mit dem KSV wartet am Freitag aber ein weiterer schwerer Gegner auf die Innsbrucker.