Während im ersten Teil der Serie noch Wacker Innsbruck und deren Startschwierigkeiten beleuchtet wurden gehen wir nun zum Namensgeber über. Der SV Mattersburg stieg vor zwei Jahren aus der höchsten österreichischen Spielklasse ab und mühte sich im ersten Jahr in der Erste Liga, schlussendlich konnte der Klassenerhalt jedoch fixiert werden.

 

Fast-Abstieg und Trendwende

Die Burgenländer führten nach dem bitteren Abstieg in die Zweitklassigkeit eine Trainerrochade durch. Franz Lederer, seit 2005 Cheftrainer bei den Burgenländern wechselte auf den Posten des Sportdirektors und wurde in Form von Alfred Tartar als Trainer beerbt. Der ehemalige Trainer des Zwangsabsteigers Vienna konnte die hohen Erwartungen im Burgenland nicht erfüllen. Gegen Mitte der Saison zog Franz Lederer die Reißleine. Nach einem kurzen erfolglosen Intermezzo in dem der langjährige Mattersburgcoach selbst wieder als Cheftrainer agierte wurde Ivica Vastic als neuer starker Mann präsentiert. Der neue Coach konnte den Abwärtstrend zuerst nicht stoppen, schaffte den Klassenerhalt aber ohne Relegation, denn mit einem 1:2 am letzten Spieltag gegen den überlegenen Meister Altach schickte man Parndorf in eben jene. Im Sommer hielt der Verein am Trainer fest, was sich zu Beginn dieser Meisterschaft als richtige Entscheidung herausstellte.

Mattersburg liegt nach drei Runden dank der besseren Tordifferenz vor den punktegleichen Lieferingern auf Platz 1. Im Burgenland ist man dementsprechend froh über den guten Saisonstart. Einer der Neuzugänge Michael Perlak nach dem 0:4 Erfolg gegen Hartberg: "Bin froh dass es funktioniert hat und das wir gewonnen haben. Ich hab mir am Anfang schon schwer getan, die hohen Bälle waren zu Beginn nicht so ideal. Die Neuen haben sich gut ins Team gefügt. Wir schauen momentan von Spiel zu Spiel. Schauen wir mal was am Ende der Saison herauskommt."

Doch warum läuft es zu Beginn dieser Saison um so vieles besser? Ligaportal.at hat die Fakten!

Der Abwehrriegel

Wenn es ein Bollwerk in der Erste Liga gibt dann ist es die Abwehr des SV Mattersburg. In drei Partien gegen Wacker Innsbruck, Horn und Hartberg kassierten die Burgenländer eine runde 0 an Gegentreffern. Novak, Mahrer, Rath und Farkas fangen fast jegliche Angriffe vor dem jungen Kuster ab, falls doch einmal jemand durchbricht ist der Mattersburger Ballfänger, der Borenitsch aus dem Kasten verdrängte, stets zur Stelle.

Die Waffe

Ein echter Goldgriff gelang den Mattersburgern mit dem Transfer von Karim Onisiwo. Der Neuzugang von Austria Salzburg spielt unter Ivica Vastic als würde es um sein Leben gehen. Die Antritte des Linksaußen sind unter den Gegner gefürchtet. Selten zuvor hat ein Spieler aus der Regionalliga den Sprung in den Profifußball so bravourös gemeistert. Auf diesen Spieler müssen wir unser Augenmerk auch weiterhin richten.

Ein Ruhepol

Ivo Vastic wurde schon, als man ihn bei Austria Wien entließ, als Trainer abgestempelt der mit einem Profiteam nicht umgehen kann. Franz Lederer schenkte diesem Gerede kein Gehör und engagierte den ehemaligen ÖFB-Internationalen für seinen Verein. Ivica Vastic behielt die Ruhe als es nicht gut lief und blieb auch beim zweiten Sieg im dritten Spiel beim Interview gefasst. Das Funkeln und die Freude über den Sieg war in seinen Augen jedoch kaum zu übersehen.

Heute Abend wartet mit dem SKN St. Pölten ein weiterer echter Gradmesser auf den Tabellenführer. Eines werden wir heute aber sicher nicht sehen. Einen aufgeregten Ivica Vastic.