Während man in Sankt Pölten mittlerweile Sektkorken knallen lässt und den Aufstieg feiert, sieht die Situation beim LASK anders aus. Die Athletiker geben momentan Durchhalteparolen von sich. Oliver Glasner möchte gerne "nächste Saison wieder angreifen". Im letzten Heimspiel zeigten die Linzer jedenfalls über weite Strecken, dass man gerne gewinnen würde. Am Ende hielt Kapfenberg allerdings gut dagegen und verhinderte einen Heimsieg der Linzer auf der Gugl, erkämpfte stattdessen ein 1:1 Remis. Die Treffer der Partie erzielten Santos für die Falken (7') und Nikola Dovedan für den LASK (58'). 

Kapfenberg baut die Mauer! 

Die rund 2.000 Zuseher auf der Linzer Gugl mussten zunächst mitansehen wie sich Kapfenberg in Führung schoss. Nach einem desaströsen Abwehrfehler schalteten die Falken schneller. Flecker setzte sich schließlich im Strafraum gegen Kerhe durch und hatte dann das Auge für Santos, der am Fünfmeter nur noch einschieben musste (7'). In der Folge zog sich Kapfenberg zurück, überließ dem Heimteam nach einer guten Viertelstunde das Kommando über die Partie. Angepeitscht von den, trotz erneutem Nichtaufstieg, bestens gelaunten Fans versuchten die Linzer den Ausgleich zu erzielen. In Hälfte Eins wollte das noch nicht gelingen, da Kapfenberg defensiv die Räume sehr eng machte, nur wenig zuließ. Zu wenig, bedenkt man die hohen Erwartungen an die Linzer. 

Offensiv-Bemühungen blieben unbelohnt! 

Nach Wiederbeginn zeigten die Linzer dann aber ein anderes Gesicht. Chance um Chance wurde herausgearbeitet. Dovedan belohnte die Linzer schließlich mit dem Ausgleichstreffer (60'). Nach einem schweren Patzer von Meusburger, der per Kopf für Dovedan assistierte umkurvte der Ex-Spieler vom FC Liefering Keeper Petrovcic und verwertete. Trotz diverser Chancen in der zweiten Hälfte blieb der Elf von Oliver Glasner am Ende der Sieg und der damit versöhnliche Saisonabschluss verwehrt. 

Nach Schlusspfiff betrieb Oliver Glasner dann ordentlich Frustbewältigung, schoss auch scharf gegen die eigene Mannschaft: "Erste Halbzeit war ein desaströser Auftritt. Ich war riesig enttäuscht. Zweite Halbzeit war ein ganz anderes Gesicht zu sehen. Aber für die erste Halbzeit fehlen mir die Worte. Uns muss ganz oft das Wasser in den Mund reinrinnen bis wir beginnen zu laufen und zu kämpfen. Wir haben einfach zu viele Spieler die sich auf ihre vermeintliche Qualität verlassen. Ich habe mich für die erste Halbzeit wirklich geniert, das habe ich auch den Spielern gesagt. Wir haben uns (Anm.: in dieser Saison) zu viel auf die vermeintliche Qualität verlassen. Zuerst braucht man die Grundtugenden im Fußball, das man gemeinsam läuft und kämpft."

Dennoch gratulierte Glasner auch dem Meister aus Sankt Pölten: "Sankt Pölten hat den Punkterekord eingestellt, eine super Saison gespielt. Wir waren lange dran, aber wir haben es uns letzte Woche kaputt gemacht. Deshalb Gratulation an Sankt Pölten."

Im Sommer stehen den Linzern nun Veränderungen ins Haus: "Natürlich werden wir das eine odere andere verändern. Wir werden den Kader verändern und verkleinern. Mir ist ein Spieler, der über 90 Minuten rackert lieber als eine Diva, die über 90 Minuten über den Platz spaziert. Wir haben 69 Punkte, es ist also nicht alles schlecht. Wenn du ganz vorne sein willst, dann brauchst du mehr als Qualität dann brauchst du Mentalität" so Glasner in einer ersten Stellungnahme. 

Pavao Pervan, Torhüter LASK: "Ja, erste Hälfte waren wir mit dem Kopf nicht da. Da hat uns die letzte Partie (Anm.: Niederlage gegen Sankt Pölten) schwer zu schaffen gemacht. Die zweite Halbzeit war besser, da haben wir mehr Druck gemacht, hätten vielleicht auch den Siegtreffer machen sollen. Es ist so im Sport, da gibt es immer wieder Gewinner und Verlierer. Gratulation von meiner Seite an Sankt Pölten. Nächstes Jahr greifen wir wieder an, mit mir."