Am 9. Spieltag kreuzten in der Sky Go Erste Liga der SC Austria Lustenau und der Aufsteiger WSG Swarovski Wattens einander die Klingen. Und dabei kam es nicht ganz erwartungsgemäß zu einer ganz klaren Angelegenheit für den Gastgeber. Mit der entsprechenden Ausgewogenheit bzw. Spielfreude gelang es den Lustenauern die Wattener weitgehenst an die Wand zu spielen bzw. dann auch einen in dieser Höhe hochverdienten Heimsieg einzufahren. Damit verbuchten die Chabbi-Schützlinge nach 15jähriger Derbypause auch einen Dreier, der diese auch in der Tabelle auf mehr hoffen lässt. Schon am Freitag kommt es zur Schlagerbegegnung beim LASK Linz, da darf man gespannt sein, ob es gelingt dem Titelaspiranten entsprechend Parole zu bieten. Die Wattener sind zwar am Ziel, das erste Quartal in dieser Spielzeit mit zehn Punkten abzuschließen, knapp vorbeigeschrammt. Trotzdem darf aber vom ansonsten spielstarken Liganeuling in weiterer Zukunft weiterhin einiges erwartet werden.

 

In letzter Instanz erweisen sich die Lustenauer als das wesentlich abgeklärtere Team

Trotz des gegebenen Tabellenunterschieds konnte man davon ausgehen, dass bei diesem "Westderby" die Karten soweit gerecht verteilt waren. Konnten die Lustenauer doch in den bisherigen vier Versuchen zuhause nur einen Sieg, 2:1 gegen Horn, einfahren. Die Wattener, zuletzt musste man zwei Auswärtspleiten hinnehmen, konnten hingegen bei BW Linz und in Innsbruck, bereits sechs Zähler in der Fremde sicherstellen. Und das letzte Spiel im ersten Tabellenviertel beginnt dann damit, dass sich die beiden Mannschaften mit offenen Visier begegnen. Aber die 2500 Besucher im Reichshofstadion werden in der Anfangsphase der Begegnung doch weitgehenst nur mit Fußball-Schonkost bedacht. Für ein deftig-packendes Derbygericht mangelt es vorerst einfach an den erforderlichen Zutaten, wie etwa die Risikobereitschaft oder auch das ständige Forcieren des Spiels nach vorne. Nachdem dann der Brasilianer Bruno Felipe Souza Da Silva zwei Lustenauer Torchancen eher kläglich vergibt, sollte es dann in der 29. Minute beim dritten Versuch doch klappen mit dem Treffer zum 1:0. Der zuvor eingewechselte Philip Roller verschafft sich auf der rechten Angriffsseite den nötigen Freiraum, sein Zuspiel versenkt dann Bruno aus 8 Metern Entfernung problemlos zur Führung für die Austria. Was dann aber auch Wattens aktiver werden lässt, Khurram Shazad und Samuel Krismer lassen auch vielversprechende Möglichkeiten ungenützt. Wovon sich die Austria dann aber nicht wirklich beeindrucken lässt, denn nach zuvor gefährlichen Torraumszenen kommt es in der 45. Spielminute dann zum 2:0. Kapitän Christoph Stückler hat das Auge für "Geburtstagskind" Raphael Dwamena, der abgeklärt per Innenstange sein sechstes Saisontor markiert - zugleich dann auch der Halbzeitstand.

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Das "Westderby" gegen Wattens konnte die Lustenauer Austria klar für sich entscheiden. Natürlich hat man nun Appetit auf mehr bzw. will man beim Titelkampf nach Möglichkeit ein Wörtchen mitplaudern.

 

Für die Wattener gibt es diesmal gegen ein spielstarkes Gegenüber überhaupt nichts zu erben

Haben die Gäste aus dem Tiroler Unterhand jetzt noch entsprechende Pfeile im Köcher, um den Zweitorerückstand wettzumachen, oder waren die Würfel für den Aufsteiger nun bereits gefallen. Das war jetzt die Frage, die sich jetzt vorwiegend im zweiten Durchgang stellen sollte. Und die Antwort darauf sollte es dann bereits zwei Minuten nach Wiederbeginn geben. Denn da erweist sich die Gästeabwehr einmal mehr als nicht sattelfest, Valentin Grubeck spielt dann optimal Bruno frei, der dann wenig Mühe hat sein zweites Tor in diesem Derby zu erzielen bzw. den Spielstand auf 3:0 zu erhöhen. Was dann doch den frühzeitigen Todesstoß für die Wattener darstellen sollte, denn einen Dreitorerückstand noch zu egalisieren, war an diesem Montagabend angesichts der Offensivschwäche doch soweit ein Ding der Unmöglichkeit. Nachdem dann auch die Chabbi-Truppe zurückschaltet in den Schongang, plätschert das Spiel in weiterer Folge so vor sich dahin. Dann und wann versuchen es die Vorarlberger mit Schüssen aus der Distanz, vor allem Dwamena macht da auf sich aufmerksam, aber die wirkliche Torgefahr sollte ausbleiben. Bis zur 76. Minute, da findet Innenverteidiger Peter Haring eine Kopfballchance nach einem Eckball vor, der eingetauschte Kevin Nitzlnader kann aber in höchster Not auf der Torlinie klären und damit den vierten Gegentreffer für sein Team verhindern. Der dann aber in der 82. Minute fällt, wiederum bedient Grubeck Angreifer Bruno, der vollendet - 4:0. Zum Vergleich, in den bisherigen 31 Ersteligapartien traf der Brasilianer viermal in des Gegners Tor und diesmal gleich dreimal - zugleich war das dann auch der Spielendstand - die Nummer 1 im Westen Österreichs, neben den Altachern, ist der SC Austria Lustenau. In der nächsten Runde gastieren die Lustenauer am Freitag, 16. September um 18:30 Uhr beim LASK Linz. Zur selben Zeit empfängt die WSG Wattens den FC BW Linz.

 

SC AUSTRIA LUSTENAU - WSG WATTENS 4:0 (2:0)

Reichshofstadion, 2500 Zuseher, SR: Sebastian Gishamer (Salzburg)

Torfolge: 1:0 (29. Bruno), 2:0 (45. Dwamena), 3:0 (47. Bruno), 4:0 (82. Bruno)

Austria Lustenau: Knett, Stückler, Bruno, Grubeck, Dwamena, Haring, Sobkova (67. Dossou), Stark (14. Rotter), Grabher, Bolter (60. Krainz), Durmus

WSG Wattens: Oswald, Steinlechner, Toplitsch, Katnik, Morck, Krismer (60. Jurdik), Zimmerhofer (41. Gebauer), Buchacher, Neurauter, Kekez (67. Nitzlnader), Shazad

gelbe Karten: Buchacher (22. Foul), Jurdik (70. Foul), Shazad (91. Halten) - alle Wattens

Stimmen zum Spiel:

Lassaad Chabbi, Trainer Lustenau:

"Die Burschen sind vom Start weg hochkonzentriert zuwerke gegangen und haben sich demnach diesen deutlich Heimerfolg auch verdient. 18 Punkte aus dem ersten Meisterschaftsviertel zu verbuchen, geht in Ordnung. Wenn wir vorne mitmischen wollen, gilt es jetzt weiterhin ordentlich Gas zu geben."

Valentin Grubeck, zentrales Mittelfeld Lustenau:

"Zur Zeit macht es einfach enorm viel Spaß in dieser Mannschaft spielen zu dürfen. Beim Spiel nach vorne steckt auch viel Trainingsarbeit dahinter bzw. passen die Laufwege auch entsprechend. Zudem versteht man sich auch außerhalb des grünen Rasens bestens, jetzt freuen wir uns schon alle auf das Freitagspiel beim LASK Linz."

Thomas Silberberger, Trainer Wattens:

"Die Gegentreffer müssen wir uns weitgehenst selber zuschreiben, eben weil unser Zweikampfverhalten sehr zu wünschen ließ. Da wird wohl das eine oder andere Einzelgespräch nötig sein, denn schon in der nächsten Runde steht das richtungsweisende Heimspiel gegen Blau Weiß Linz an."

Michael Steinlechner, Abwehrchef Wattens:

"Nach einer gespielten halben Stunde waren wir praktisch in allen Belangen unterlegen. Wir waren einfach nicht kompakt genug, um einem stark agierenden Gegener entgegen zu wirken. Jetzt heißt es Wunden lecken, damit wir am Freitag beim Heimspiel gegen BW Linz wieder voll auf der Höhe sind."

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Foto: Harald Dostal

geschrieben von: Robert Tafeit