Am 19. Spieltag der Sky Go Erste Liga fertigte der FC Liefering den Kapfenberger SV auswärts mit 5:0 ab. Das ungarische Top-Talent Dominik Szoboszlai sorgte für die knappe 1:0-Pausenführung der Gäste. Nach dem Seitenwechsel drehten die Jungbullen so richtig auf. Romano Schmid, Samuel Tetteh, David Atanga und Alexander Schmidt stürzten die Obersteirer in ein 0:5-Debakel. Für den KSV bedeutete dies die höchste Saisonniederlage. Liefering bejubelte hingegen den höchsten Sieg in der aktuellen Saison.

 

5:0-Kantersieg: Die Jungbullen kamen aus dem Jubeln gar nicht mehr heraus. Foto: GEPA pictures/Red Bull Media

Jungbullen gehen nach einer sehenswerten Kombination in Führung

Die Kapfenberger kamen nur wenige Augenblicke nach Anpfiff zur ersten Möglichkeit: Daniel Rosenbichler konnte relativ unbedrängt abschließen, scheiterte aber an Liefering-Goalie Coronel (2.). Die erste gefährliche Aktion der Lieferinger brachte dann aber den Führungstreffer: Szoboszlai legte ab auf Schmid, der den in die Tiefe gestarteten Ungarn wunderbar bediente. Der 17-Jährige ließ KSV-Goalie Gartler keine Chance und traf zur Führung – 0:1 (9.). In weiterer Folge hatten die Gäste aus Salzburg die Partie deutlich im Griff und ließen den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren. In der Offensive waren die Obersteirer so gut wie gar nicht präsent. Erst nach einer halben Stunde feuerte Bratic einen wuchtigen Schuss aus der Distanz ab, der nur knapp am Tor von Coronel vorbeizischte (30.). Wenige Minuten vor dem Pausenpfiff leistete sich KSV-Goalie Gartler eine unnötige Aktion und senste Szoboszlai wenige Meter vor der Strafraumgrenze nieder und sah dafür völlig zurecht Gelb. Den anschließenden Freistoß brachte der Gefoulte nicht über die Mauer (41.). Demzufolge gingen die Jungbullen mit einer verdienten 1:0-Führung in die Pause.

Ex-Sturm-Spieler Romano Schmid geigte heute wieder groß auf. Foto: GEPA pictures/Red Bull Media

Die Salzburger Youngsters stürzen die Obersteirer in ein Debakel

Wenige Augenblicke nach Wiederbeginn kam es zu einer äußerst strittigen Szene: Kapfenberg-Kapitän Kainz hinderte Lieferings Nicolas Meister im Strafraum am Abschluss. Schiedsrichter Grobelnik ahndete den Trikotzupfer jedoch nicht (46.). Wenige Minuten später konnten die Gäste über ihren zweiten Treffer jubeln: Diesmal setzte Szoboszlai mit einem wunderbaren Zuspiel Schmid in Szene, der Gartler mit einem satten Flachschuss bezwingen konnte – 0:2 (48.). Den Strafstoß, den es zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht gegeben hat, gab es nur wenige Minuten nach dem 0:2. Bratic wollte eigentlich gegen Schmid klären, traf aber nur den ehemaligen Sturm-Akteur. Folgerichtig entschied Grobelnik auf Elfmeter und stellte den Abwehrspieler der Steirer mit Gelb/Rot vom Platz (58.). Samuel Tetteh übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher – 0:3 (59.). Rund eine Viertelstunde später bejubelten die Jungbullen ihren vierten Treffer: Der eingewechselte Schmidt bediente den völlig freistehenden Atanga, der die Kugel im halbleeren Tor der Steirer versenkte – 0:4 (73.). In der Nachspielzeit legten die Gäste sogar noch einen Treffer nach: Szoboszlai auf Mwepu, der mustergültig Schmidt bediente. Der 19-Jährige musste nur mehr den Fuß hinhalten und besorgte den Endstand – 0:5 (90.+4).

Stimmen zum Spiel

Stefan Rapp, Trainer KSV, bei "Sky": „Natürlich enttäuschend und sehr bitter. Mit einer numerischen Unterlegenheit ist es dann weiter bergabgegangen. Ich denke, dass wir auch nach dem 1:0 einigermaßen kompakt waren. Aber mit Fortdauer des Spiels war es für uns dann schwierig mit einem Mann weniger dagegenzuhalten. Da muss man fast schon in den Sommer reinschauen, wie die ganze Kaderplanung zustande gekommen ist. Die Planung war relativ spät zu Ende, die Mannschaft hat in Wahrheit zwei Wochen zusammen trainiert und ist dann schon in die Meisterschaft gestartet. Ich denke, dass das ein Mitgrund ist. Ich habe den Eindruck, dass die Spieler recht platt sind.“

Janusz Gora, Trainer Liefering, bei "Sky": „Es ist super, dass wir nach so einer langen Reise und bei einem so kalten Wetter das Spiel in Kapfenberg gewonnen haben. Das haben wir uns auch gut erarbeitet. Die Jungs haben eine wirklich gute Leistung gebracht und haben den Sieg hochverdient. Es ist super, dass die Jungs so professionell arbeiten und bei jedem Spiel hundert Prozent geben. Wir haben heute als Mannschaft super funktioniert. Mit ein bisschen Glück hätten wir vielleicht noch eins oder mehr noch schießen können. Wir sind sehr stolz auf unsere Jungs, weil wir sehen, welche Entwicklung die Jungs in den letzten Monaten genommen haben.“

Romano Schmid, Spieler Liefering, bei "Sky": „Natürlich ist es eine perfekte Woche. Im Endeffekt haben wir uns das mehr als verdient und haben die drei Siege super mitgenommen. Wir hauen uns immer rein und wissen auch, um was es in der Sky Go Ersten Liga geht. Jeder Wettbewerb ist gleich wichtig. Wir wissen auch, dass wir da wieder gegen Herren spielen und dass wir uns da anders reinhauen müssen. Die ganze Mannschaft hat wieder super gespielt. Wir sind jung und spritzig und wollen immer unser Bestes geben.“

KSV 1919 – FC Liefering 0:5 (0:1)

Fekete-Stadion, 1.500 Zuschauer, SR Grobelnik

Tore: Szoboszlai (9.), Schmid (48.), Tetteh (59./Elfmeter), Atanga (73.), Schmidt (90.+4)

Gelb/Rot: Bratic (58.)

KSV: Gartler – Haas, Jutric, Grabovac, Kainz – Bratic, Pesca – Rosenberger, Geissler (64./Sencar), Rosenbichler (72./Plank) – Sabitzer (53./Agudo)

Liefering: Carlos – Karic, Dembele, Meisl, Schuster – Szoboszlai – Mwepu, Schmid (78./Gorzel), Atanga – Tetteh (60./Schmidt), Meister (69./Rodrigo)