Mit einer wahren Traumkulisse feiert der FC Dornbirn nach neun Jahren sein Comeback in der zweithöchsten Spielklasse Österreichs. 6000 Zuschauer strömen zum Saisonauftakt der 2. Liga ins Stadion Birkenwiese um sich das Vorarlberg-Derby gegen Austria Lustenau nicht entgehen zu lassen. „Wir brennen schon lange auf dieses Spiel“, ist auch bei Dornbirns Meistertrainer Markus Mader die Vorfreude auf dieses Duell groß. Trotz einer couragierten Leistung reicht es am Ende für den Aufsteiger nicht. Der Lokalrivale aus dem nur acht Kilometer entfernten Lustenau setzt sich in einem unterhaltsamen Fußballspiel mit 3:1 durch.

 

FC Dornbirn bemüht aber harmlos

Der FC Dornbirn versteckt sich in den Anfangsminuten nicht und versucht mit Kampfgeist und Entschlossenheit dem Nachbarn aus Lustenau Paroli zu bieten. In der achten Minute erstmals Aufregung am Platz – das rüde Einsteigen von Dornbirns Kapitän Aaron Kircher gegen Sebastian Feyrer wird von Schiedsrichter Felix Ouschan folgerichtig mit Gelb bewertet. Die Austria findet nun besser ins Spiel und kontrolliert mehr und mehr das Geschehen. Nach elf Minuten bedient Thomas Lageder mit einer gefühlvollen Flanke Stürmer Ronivaldo, dessen Kopfballaufsetzer von Keeper Lucas Bundschuh entschärft wird. Kurz darauf übernimmt der auffällige Marcel Canadi einen Eckball direkt und zieht das Leder nur hauchdünn über das Tor. Die Gäste drücken die Dornbirner nun immer stärker in die eigene Hälfte hinein und belohnen sich schließlich in der 16. Minute mit dem verdienten Führungstreffer. Thomas Mayer setzt mit einem wunderschönen Pass in die Tiefe Matthias Morys perfekt in Szene – der Stürmer umkurvt locker Dornbirns Schlussmann und schiebt ein. Die beiden Neuzugänge scheinen sich bereits wohl im Dress des Titelkandidaten zu fühlen. Am Spielgeschehen ändert sich auch nach dem ersten Treffer nur wenig. Austria Lustenau bestimmt das Spiel, der Aufsteiger aus Dornbirn zeigt sich bemüht, bleibt aber vor allem in der Offensive harmlos. Ganz im Gegensatz zu den Grün-Weißen. Nach 25 Minuten findet die Plassnegger-Elf eine Dreifach-Chance vor. Erst scheitert Mayer nach einer schönen Kombination an der Stange, im Anschluss trifft Morys Sturmpartner Ronivaldo anstatt ins Tor, ehe Marcel Canadi den Ball am Tor vorbeijagt.
Kurz vor dem Pausenpfiff zeigt sich Brasilo-Stürmer Ronivaldo von seiner akrobatischen Seite, sein Seitfallzieher geht aber deutlich neben das Tor. Nach unterhaltsamen 45 Minuten schickt der souverän leitende Schiedsrichter Ouschan die beiden Mannschaften in die Kabine.

 

Austria Lustenau hat das Spiel im Griff

Am Charakter des Spiels ändert sich auch im zweiten Durchgang kaum etwas. Die Lustenauer sind das technisch und spielerisch klar stärkere Team und geben dem Underdog Dornbirn kaum Luft zum Atmen. So dauert es auch nur bis zur 51. Minute bis die Austria ein weiteres Tor nachlegt. Ronivaldo packt die feine Klinge aus und chipt den Ball gefühlvoll über die Mauer ins linke Eck. Ein wunderschönes Freistoßtor des Torschützenkönigs der Vorsaison.
In der 63. Minute keimt bei den Heimischen wieder Hoffnung auf. Christoph Domig spielt den Ball schön in den Lauf von Sturmtank Ygor, der schaut kurz auf und schließt mit dem ersten Kontakt ins lange Eck ab – der Anschlusstreffer zum 1:2 wie aus dem Nichts. Doch der Favorit aus dem nur acht Kilometer entfernten Lustenau schlägt sofort zurück und stellt auf 3:1. Nach einem Outeinwurf enteilt der überragende Ronivaldo seinem Gegenspieler und legt mustergültig für Thomas Mayer auf, der den Ball aus knapp 10 Meter über die Linie drückt. Nur Sekunden später beinahe der nächste Treffer für Grün-Weiß. Mayer auf Morys – Morys auf Ronivaldo - der bringt den Ball jedoch nicht im Tor unter. Das neue Offensivtrio versteht sich bereits am ersten Spieltag blendend und wird in der Saison noch einigen Defensivreihen Kopfzerbrechen bereiten. In der Schlussphase des Spiels tritt auch die Mannschaft von Trainer Markus Mader nochmals in Erscheinung. Nach einer Flanke kommt der brasilianische Stürmer Ygor frei zum Kopfball, platziert diesen aber zu zentral aufs Tor – kein Problem für Torhüter Kevin Kunz. In der Nachspielzeit zappelt der Ball nochmals im Netz. Der Treffer von Ygor wird aber zurecht wegen Abseits nicht anerkannt. So bleibt es nach 90 Minuten beim hochverdienten Derbysieg der Lustenauer Austria, die sich in einem flotten Fußballspiel mit 3:1 gegen den FC Dornbirn durchsetzt. 

 

Die Besten: 

Austria Lustenau: Thomas Mayer (OM), Ronivaldo (ST)

 

 

Clemens Flecker