Mit enorm viel Rückenwind startet der FC Blau-Weiß Linz in die neue Saison der 2. Liga. Erst kürzlich wurde beschlossen, dass der heimische Donaupark bis 2022 in eine feine Fußballarena umgebaut wird. Sportlich möchte man eine Mannschaft aufbauen, die in den nächsten Jahren um den Aufstieg in die Bundesliga mitspielen kann. Beim Aufeinandertreffen mit dem SV Kapfenberg zeigen die Linzer eine ordentliche Leistung, verpassen aber durch fehlende Konsequenz im Abschluss einen möglichen Sieg.

 

Mangelnde Kaltschnäuzigkeit

Die Linzer sind von Beginn an das aktivere Team und so dauert es auch nur bis zur siebten Minute bis zur ersten Großchance der Blau-Weißen. Nach einer gelungen Kombination kommt Neuerwerbung Stefano Surdanovic nach schönem Zuspiel von Philipp Pomer zum Abschluss, trifft jedoch nur die Außenstange. Vor rund 1000 Zuschauern im Gugl-Oval entwickelt sich eine temporeiche Partie, beide Mannschaften agieren gefällig. Gefährlich bleiben zunächst die Gastgeber – nach rund 15 Minuten ist es erneut Surdanovic, der Torhüter Mario Zocher zu einer starken Parade zwingt. Im Dress der Kapfenberger ist der quirlige Paul Mensah der auffälligste Akteur am Platz – bei den eher selten vorgetragenen Offensivaktionen der Steirer hat zumeist der 19-Jährige Offensivmann aus Ghana seine Beine im Spiel. Gegen Ende der ersten Halbzeit nimmt die Partie wieder etwas Fahrt auf. Erst kann Oliver Filip einen Kopfball nicht ausreichend genau platzieren – im Gegenzug wird der Kopfball von Kapfenbergs Kapitän David Sencar von Tormann Ammar Helac gebändigt. Nur kurz darauf ist es erneut Oliver Filip, der sich eine gute Einschussmöglichkeit entgehen lässt und den Ball nicht am gegnerischen Keeper vorbeibringt. So bleibt es vorerst beim 0.0, das ein oder andere Tor wäre zu diesem Zeitpunkt durchaus möglich gewesen.

 

Linzer beweisen Moral

Nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff erleiden die Stahlstädter einen herben Dämpfer. Nach einem Schlampigkeitsfehler im Mittelfeld erobern die Kapfenberger den Ball und schalten blitzschnell um. Die butterweiche Hereingabe von Lukas Skrivanek verwertet ausgerechnet der Ex-Linzer Samuel Oppong zur Führung der Falken. Trainer Goran Djuricin reagiert auf den Gegentreffer und bringt im Laufe der zweiten Halbzeit mit Schubert, Kostic und Brandner frische Kräfte für die Offensive. Immer wieder versuchen die Königsblauen die kompakte Abwehr der Steirer zu knacken. Die vielen Eckbälle (Verhältnis 11:4) für den FC Blau Weiß Linz führen jedoch zu keinen konkreten Torchancen. Erst in der Schlussphase schaffen es die Heimischen ihre ordentliche Leistung mit einem Tor zu belohnen. In Minute 87 spielt Neuerwerbung Danilo Mitrovic einen hohen Ball in den Strafraum – Stürmer Thomas Fröschl steigt hoch und köpft zum verdienten und viel umjubelten Ausgleich ein - keine gute Figur macht in dieser Situation die Kapfenberger Hintermannschaft. Ein Punkt für die Moral der Linzer, die bei besserer Chancenverwertung auch als Sieger vom Platz hätten gehen können. Für die Truppe von Kapfenbergs Trainer Kurt Russ ein gewonnener Punkt, auch wenn der späte Ausgleichstreffer naturgemäß schmerzt.