Es war das Jahr 1997 als der SK Vorwärts Steyr das letzte Mal in ein Achtelfinale des ÖFB-Cups einzog. Ausgerechnet gegen den zweifachen Cupsieger SV Ried wollen die Rotjacken diese Scharte ausmerzen. Kein leichtes Unterfangen für die Elf von Willi Wahlmüller, auch wenn man in der laufenden Meisterschaft nur einen Zähler hinter dem Konkurrenten aus dem Innviertel liegt. Vor 1600 Zuschauer in Steyr erwischen die Gastgeber zwar einen schlechten Start, kämpfen sich aber im Laufe des Spiels immer wieder zurück. Erst ein Treffer von Manuel Kerhe in der fünften Minute der Nachspielzeit besiegelt das Cup-Aus für Vorwärts Steyr. 

 

SV Ried effizient

„Auch wenn die Meisterschaft für uns Priorität hat, wollen wir einen ordentlichen Cupfight abliefern“, verspricht Vorwärts-Trainer Willi Wahlmüller vor der Begegnung. Ein Vorhaben, das schon früh im Spiel einen herben Dämpfer erleidet. Mit der ersten Chance im Spiel gehen die Rieder in der zweiten Spielminute in Führung. Nach einem unnötigen Ballverlust der Steyrer im Mittelfeld schalten die Innviertler blitzschnell um, Marco Grüll zieht aus 20 Meter ab und bringt seine Mannschaft in Front. Schon in der 15. Minute baut die Truppe von Gerald Baumgartner den Vorsprung aus. Nach einem Angriff über die rechte Seite besorgt der heranbrausende Valentin Grubeck mit einem satten Schuss das 2:0. Nur wenig später das erste Lebenszeichen von Vorwärts Steyr. Mirsad Sulejmanovic nimmt sich ein Herz und hämmert den Ball aus 30 Meter nur knapp über die rechte Kreuzecke. Auch bei einem Schuss von Thomas Himmelfreundpointner in der 37. Minute fehlt nicht viel auf den Anschlusstreffer. So bleibt es bis zur Pause bei der verdienten 2:0-Führung für die SV Ried, die an diesem Abend effizient ihre Chancen nützt. 

Fussball SK Vorwaerts Steyr vs SV Ried 25.09.2019 38 Bildgröße ändern

Gekämpft und gerangelt wurde beim OÖ-Derby, vor 1.600 Zusehern, um jeden Zentimeter Freiraum.

 

Vorwärts liefert großen Kampf ab

Die Kabinenansprache von Willi Wahlmüller dürfte Gehör gefunden haben. Die Vorwärts-Mannschaft startet entschlossen in den zweiten Durchgang und verkürzt in der 50. Minute auf 1:2. Josip Martinovic bedient von der linken Seite Christopher Bibaku, der das Spielgerät nur noch über die Linie zu drücken braucht. Kurz darauf kann Ried-Keeper Johannes Kreidl nur mit Mühe einen Kopfball von Alin Roman zur Ecke klären. Bei zunehmendem Regen entwickelt sich nun ein wahrer Cup-Fight mit Torraumszenen auf beiden Seiten. Die Steyrer belohnen sich für ihren Kampfgeist und erzielen in der 70. Minute den 2:2-Ausgleich. Nach Zuspiel von Christopher Bibako trifft Dominik Kirschner in die linke Ecke. Doch die Innviertler kontern postwendend und gehen durch einen Marcel Ziegl-Schuss aus 14 Meter erneut in Führung. Aufgrund einiger Unterbrechungen lässt Schiedsrichter Stefan Ebner fünf Minuten nachspielen. In Minute 91 bekommen die Heimischen einen Freistoß zugesprochen. Alberto Prada, der aufgrund einer Verletzung mit Gesichtsmaske aufläuft, tritt an und versenkt den Ball unhaltbar im rechten Eck – unglaublich, ein weiteres Mal kämpfen sich die Roten zurück ins Spiel. Als sich die Fans auf den Rängen schon auf eine Verlängerung einstellen, finden die Rieder in letzter Sekunde nochmals die passende Antwort und erzielen in der 95. Minute den 4:3-Siegtreffer durch Manuel Kerhe. Dramatik pur also in den Schlussminuten mit einem glücklichen Sieger SV Ried. Für Vorwärts Steyr geht somit die Negativserie im österreichischen Cup-Bewerb weiter. Vielleicht klappt es ja in der kommenden Saison mit dem ersten Achtelfinaleinzug seit 1997. 

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In der 95. Minute fixierte Manuel Kerhe mit dem Treffer zum 4:3 den Rieder Aufstieg in das Achtelfinale.

 

Photos: Harald Dostal

by: Ligaportal/Clemens Flecker