Im Viertelfinale des UNIQA ÖFB-Cups kommt es am Samstag zum Aufeinandertreffen des SC Austria Lustenau gegen die WSG Swarovski Tirol. Ein einziges Mal kreuzen einander die Wege dieser zwei Teams im Cup. Das war im Jahre 1997, das Spiel können die Wattener knapp mit 1:0 für sich entscheiden. Der Träger der roten Laterne in der Tipico-Bundesliga, der die letzten 6 Punktspiele allesamt verloren hat, verzeichnet dann gegen den Fünften der 2. Liga, von Beginn weg die besseren Momente. Demnach kommt die Wattener-Führung (46. Dedic) auch nicht überraschend. 

WSG Tirol-Torhüter Ferdinand Oswald und der zuletzt verletzt gewesene Cabrera müssen das bittere Cup-Out in Lustenau zur Kenntnis nehmen.

Aber den Lustenauern gelingt es, darauf zu antworten. Letztendlich geht es in einem offenen Spiel in die Overtime. Die Entscheidung musste zu guter Letzt ein Elfmeterschießen bringen. Da hat dann die Austria das bessere Ende für sich. Ausgerechnet der "Major" Stefan Maierhofer vernebelt den entscheidenden Strafstoß. Damit muss sich die WSG Tirol weiter gedulden. Das letzte Halbfinale war im Jahre 1969. Die Lustenauer hingegen jubeln über das zweite Halbfinale nach 2011. Mal sehen wohin die Reise die Vorarlberger noch führen wird. 

 

Die Gäste bestimmen das Geschehen

Beim ersten Bewerbsspiel im neuen Jahr kommt es im ÖFB-Cup-Viertelfinale gleich zum brisanten Westderby zwischen den Lustenauern und der WSG Tirol. In den vorangegangenen drei Runden schafft es der Zweitligaverein die Hürden Stadl-Paura (RLM), FAC Wien (2. Liga) und Gurten (RLM) zu nehmen. Die Wattener räumen Treibach (KLL), Austria Wien (BL) und Gleisdorf (RLM) aus dem Weg. Vom Anpfiff weg ist man bemüht darum, engagiert und lebhaft ans Werk zu gehen. 8. Minute: WSG-Neuzugang Thanos Petsos stellt Lustenau-Keeper Schierl mit einem Freistoßball erstmalig auf den Prüfstand. Die Hausherren, ohne den verletzten Tormacher Ronivaldo (Leisten-OP), verlegen das Hauptaugenmerk mit Fortdauer darauf, in der Defensive nichts anbrennen zu lassen. Was nur bedingt gelingen sollte. 24. Minute: Zlatko Dedic findet die Abschluss-Chance vor, aber Austria-Defender Dominik Stumberger klärt in höchster Not. Dann aber verflacht die Partie zusehends, so sind die Lustenauer in der Offensive praktisch nicht vorhanden. 39. Minute: Über Koch und Santin gelangt das Runde zu Dedic. Dessen Kopfball fällt aber zu schwach aus, um die Vorarlberger in Verlegenheit zu bringen. Erst in den Schlussminuten sorgt die Austria nach einem Corner, bei einem Kopfball von Sebastian Feyrer, erstmalig für etwas Torgefahr - Halbzeitstand: 0:0.

Lustenau trifft zweimal nur Aluminium

Die Hoffnung nach den späten Lustenauer Möglichkeiten ist die Hoffnung gegeben, dass es nun im zweiten Durchgang zu einer spielfreudigeren Begegnung kommt. Wenngleich man den Silberberger-Mannen aber doch zutrauen muss, das Spiel weiterhin zu kontrollieren bzw. dann auch zu entscheiden. Die zweite Spielhälfte beginnt dann mit einem Knalleffekt: Der Ex-Rapidler Petsos mit dem Zuckerpass auf den 35-jährigen Slowenen Dedic, der einmal mehr Abgebrühtheit an den Tag legt und die Wattener mit 0:1 in Führung ballert. Was den Gastgeber nun dazu zwingt das Spiel zu öffnen, will man sich nicht aus dem Bewerb verabschieden. Aber den Schalter einfach so umzulegen, ist nun einmal keine wirklich einfache Aufgabe. Die Aktionen der Mählich-Schützlinge werden aber zunehmend flüssiger vorgetragen. 63. Minute: Nach einem ruhenden Ball ist es Sebastian Feyrer, der sich im Luftkampf gegen Michael Svoboda durchsetzt - neuer Spielstand: 1:1. Jetzt ist weitestgehend ein Gleichstand am Grasgrün gegeben. 73. Minute: Der eingewechselte Kelvin Yeboah knallt das Leder aus kurzer Distanz über das Lustenau-Tor. 77. Minute: Thomas Mayer hat das 2:1 am Fuß, er trifft nach Lageder-Zuspiel aus 12 Metern aber nur den Torpfosten. Im Gegenstoß beinahe das 1:2 durch Lukas Grigic, das Schlussmann Domenik Schierl aber hervorragend vereiteln kann. 83. Minute: Alex Ranacher mit dem Vorstoß, zum zweiten Mal verhindert die Torumrandung einen Austria-Treffer. 1:1-Remis nach der regulären Spielzeit - es geht in die Verlängerung.

Zwei Treffer in der Verlängerung

Aufgrund der völlig offenen zweiten Hälfte scheint nun in der Overtime alles möglich zu sein. Setzt man jetzt verstärkt auf die "Karte-Sicherheit" oder aber nimmt man doch das nötige Risiko, um möglicherweise den Lucky-Punch zu erzielen? Es sollte vorerst ersteres eintreten, man war auf beiden Seiten darauf bedacht, kein weiteres Gegentor mehr zu kassieren. Dann aber die 99. Minute: Lukas Katnik mit dem Assist auf Thomas Mayer. Der nimmt aus 23 Metern Maß und trifft über Keeper Oswald hinweg zum vielumjubelten 2:1-Führungstor in die Maschen. Aber die Wattener legen ein Schäuferl nach. 105. Minute: Nach Feyrer-Handspiel gibt es Strafstoß, den Benjamin Pranter zum 2:2-Ausgleich verwandelt. Auch nach dem Seitenwechsel mobilisiert man da wie dort noch einmal die vorhandenen Kräfte. In der 114. Minute kommt es noch einmal zu großer Aufregung, als der Unparteiische bei einem Lustenauer Handspiel im Strafraum abwinkt. In der 117. Minute trifft dann Kelvin Yeboah für die WSG Tirol noch die Torstange. Spielendstand nach 120 Minuten: 2:2.

Elfmeterschießen:

Chronologie:

1:0 WSG Tirol (Lukas Grgic)

1:1 Lustenau (Darijo Grujcic)

2:1 WSG Tirol (Felix Adjei)

2:2 Lustenau (Bojan Avramovic)

3:2 WSG Tirol (Benjamin Pranter)

3:3 Lustenau (Sebastian Feyrer)

4:3 WSG Tirol (Soares)

4:4 Lustenau (Daniel Tiefenbach)

4:4 Stefan Maierhofer daneben (WSG Tirol)

5:4 Lustenau (Thomas Mayer)

Das Halbfinale im UNIQA ÖFB Cup geht am 3./4. März 2020 über die Bühne. Auch den 1. Mai sollte sich die Lustenauer Austria schon einmal notieren. Das ist der Termin für das "Grande Finale".

 

AUSTRIA LUSTENAU - WSG WATTENS  5:4 i.E., 2:2 n.V. (1:1, 0:0)

Planet Pure Stadion, 1.800 Zuseher, SR Sebastian Gishamer (Szbg.)

Austria Lustenau (4-2-3-1): Schierl, Schilling, Feyrer, Lageder, D. Stumberger, Steinwender (66. Wallace), Ranacher (98. Avramovic), Grabher, Tiefenbach, Mayer, Katnik (102. Grujcic)

WSG Wattens (4-3-2-1):Oswald, Svoboda, Santin (60. Yeboah), Cabrera (105. Hager), Koch, Soares, Petsos (94. Toplitsch), Pranter, Adjei, Grgic, Dedic (74. Maierhofer)

Torfolge: 0:1 (46. Dedic), 1:1 (63. Feyrer), 2:1 (99. Mayer), 2:2 (105. Pranter/Elfer)

gelbe Karten: Lageder, Schierl, Wallace bzw. Soares, Koch, Grgic, Yeboah

stärkste Spieler: Grabher, Mayer bzw. Svoboda, Adjei

 

Stimme zum Spiel:

Thomas Mayer, Angreifer Lustenau:

"Den entscheidenden Elfer zu schießen war soweit eine entspannte Sache. Eben weil es dabei nichts zu verlieren gibt. Natürlich sind wir alle im Verein happy über diesen Halbfinal-Einzug. Ich denke doch, dass wir sehr viel Moral an den Tag gelegt haben und so das Spiel auch verdient für uns entscheiden konnten."

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Photo: Richard Purgstaller

by: Ligaportal/Roo