Im Halbfinale des UNIQA ÖFB-Cups kam es am Mittwoch zum Aufeinandertreffen des SC Austria Lustenau gegen den FC Wacker Innsbruck. Und dabei kam es zum erwartet engen Spiel zweier Zweitligaclubs, die in der Tabelle nur durch einen Punkt getrennt sind. Letztendlich war ein Strafstoß ausschlaggebend dafür, dass die Lustenauer nach 2011, wieder ein Cupfinale erreichten. Im Endspiel geht es dann entweder gegen Red Bull Salzburg oder den LASK. Im Fußball ist bekanntlich schon sehr viel passiert. Für die Innsbrucker ist diese Leermeldung eine ganz bittere Pille. Mehr wie nur ein "Trostpflaster" ist aber die Tatsache, dass man einen neuen Investor aus Deutschland an Land zog, der Großes vor hat mit dem Tiroler Traditionsverein.

 

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(Ronivaldo markierte in der 43. Minute per Elfmeter das Lustenauer Siegestor)

 

Die Partie geht sehr kurzweilig vonstatten

Hochspannung im Westen Österreichs! Welcher der beiden Zweitligavereine schafft den Sprung in das ÖFB-Cupfinale? Wirklich Vorteile verbucht keines der beiden Teams. Demzufolge sollte einer megaspannenden Halbfinal-Paarung nichts im Wege stehen. Lustenau räumte auf dem Weg dorthin Stadl-Paura (RLM), FAC Wien (2. Liga), Gurten (RLM) und die WSG Tirol (BL) aus dem Weg. Innsbruck war es gelungen, die Hürden Kitzbühel (RLW), GAK (2. Liga), Wolfsberg (BL) und St. Pölten (BL) zu überspringen. Schon in der 2. Minute schrillen im Gästestrafraum die Alarmglocken. Defender Meusburger kann gerade noch vorm anstürmenden Ronivaldo klären. In der 11. Minute kommt es auch zum ersten Lebenszeichen der Innsbrucker. Hupfauf bringt das Leder zur Mitte, aber weder Taferner noch Zaizen können aus kurzer Distanz, Kapital aus dieser tollen Gelegenheit schlagen. 19. Minute: Jetzt sind wieder die Hausherren an der Reihe. Ronivaldo spielt Thomas Mayer frei, der aber an Wacker-Keeper Wedl seinen Meister findet. In der 24. Minute ist es einmal mehr der Brasilianer Ronivaldo, der mit einem Kopfball im Mittelpunkt des Interesses steht. Nachfolgend bleiben die Mählich-Mannen das Team, das mehr zum Spiel beiträgt. Sefik Aballi vergibt einen Kopfball in bester Position (39.), auf der Gegenseite kommt es in der 43. Minute dann zum 1:0. Meusburger legt Ranacher im Strafaum, Ronivaldo verwandelt den dafür verhängten Elfmeter trocken zur 1:0-Halbzeitführung.

Die gelbe Karte wird gleich elfmal gezückt

Im ersten Spielabschnitt wurde den 5.500 Zusehern ein echter Cupfight serviert. Demzufolge darf man sich auch nach dem Seitenwechsel auf eine Begegnung mit hochgeklappten Visier einstellen. Vor allem die Grumser-Truppe ist dazu gezwungen, Risiko zu nehmen. Denn die Uhr läuft nun aufgrund der knappen Führung zugunsten der Vorarlberger. Beiderseits ist man auch weiterhin sehr bemüht darum, alles verfügbare in die Waagschale zu werfen. Denn neben sehr viel Prestige bringt der Finaleinzug auch ein "Körberlgeld" von 150.000 € mit sich. Wacker geht sehr bemüht an die Sache heran, aber in letzter Instanz fehlt es weiterhin an der nötigen Durchschlagskraft. Nach einer gespielten Stunde ist es der eingewechselte Gründler, der es aus der Distanz versucht. Aber Lustenau-Schlussmann Schierl lässt sich nicht überraschen. Die Heimischen gehen doch etwas runter vom Gaspedal bzw. legt man verstärkt das Augenmerk darauf, dieses 1:0 zu verwalten. So kommt es auch, dass die Begegnung längere Zeit, ohne großartige Tormöglichkeiten über die Bühne geht. Erst in der 79. Minute ist es der eingetauschte Lustenau-Brasilo Wallace, dessen Schuss aber zu zentral ausfällt. Der Innsbrucker Murat Satin scheitert noch knapp mit einem Freistoßball (87.) bzw. der frisch ins Spiel gekommene Reyes für Lustenau (93.) - Spielendstand: 1:0. Das Finale im UNIQA ÖFB Cup geht am 1. Mai über die Bühne. Der Gegner der Lustenauer wird bei der Partie Red Bull Salzburg gegen den LASK ermittelt. Der Austragungsort ist das Klagenfurter Wörtherseestadion.

 

SC AUSTRIA LUSTENAU - FC WACKER INNSBRUCK 1:0 (0:0)

Planet Pure Stadion, 5.500 Zuseher, SR: Dieter Muckenhammer (OÖ)

Austria Lustenau (4-2-3-1): Schierl, Stumberger, Lageder, Freitag, Schilling, Feyrer, Tiefenbach, Grabher (76. Steinwender), Ranacher, Mayer (70. Wallace), Ronivaldo (83. Reyes)

Wacker Innsbruck (4-3-3): Wedl, Aballi, Hupfauf, Joppich, Meusburger,Conte (80. Yildirim), Taferner, Satin, Zaizen, Wallner (46. Gründler), Faleye

Tor: 1:0 (43. Ronivaldo/Elfer)

gelbe Karten: Ronivaldo, Mayer, Freitag, Wallace, Schierl, Schilling bzw. Faleye, Taferner, Meusburger, Hupfauf, Gründler

stärkste Spieler: Ranacher, Lageder bzw. Taferner, Satin

Stimmen zum Spiel:

Roman Mählich, Trainer Lustenau:

"Die Freude ist riesengroß, wenngleich noch keine Euphorie gegeben ist. Aber die wird im Laufe der Feier sicher zutage treten. Ich denke, dass wir in der ersten Hälfte sehr viel richtig gemacht haben. Nach dem Wechsel war der Finalcharakter sehr präsent bzw. hat der Gegner noch einmal alles riskiert. In Summe betrachtet haben sich die Jungs toll geschlagen, der knappe Sieg geht schon in Ordnung."

Thomas Grumser, Trainer Innsbruck:

"Wir haben gekämpft. In der erste Hälfte hatte Lustenau Vorteile, aber wir hatten die erste Chance. Hätten wir die verwertet, hätte das Spiel eine andere Dynamik bekommen. Nach dem Seitenwechsel waren wir sehr präsent, ohne aber große Möglichkeiten herauszuspielen."

ÖFB-Cup Live-Ticker

Photo: Harald Dostal / by: Ligaportal/Roo