Das Schlagerspiel 9. Runde der Hbybet 2. Liga fand in der Merkur-Arena in Graz statt. Der Tabellenfünfte GAK 1902 empfing den Tabellendritten SK Austria Klagenfurt. Für beide Teams war dies ein besonders wichtiges Spiel, wollte man den Anschluss an die Tabellenspitze nicht verlieren. Die Gastgeber wollten nach der bitteren 0:2 Niederlage bei den OÖ Juniors im eigenen Stadion voll punkten, die Gäste hatten es sich nach dem 3:0 Heimsieg gegen SKU Glas Ertl Amstetten zum Ziel gesetzt, auch auswärts drei Punkte zu holen. Als Schiedsrichter der Partie fungierte Josef Spurny, ihm zur Seite standen Mattias Hartl und Sebastian Gruber. Ein gutes Omen für die Kärntner, mit dem Wiener als Spielleiter hat die Austria noch kein Spiel verloren. Die Serie hielt zwar, trotzdem verließen die Kärnter mit gesenkten Köpfen den Platz, mussten sie doch erst in der 90. Minute den Ausgleichstreffer hinnehmen. Der GAK belohnte sich für eine gute und kämpferische zweite Halbzeit mit einem Punkt.

Mihajlovic RichardPurgstaller

Slobodan Mihajlovic sorgte in der Schlussminute für den verdienten 1:1 Ausgleichstreffer für den GAK 

Bereits vor dem Spiel sorgte der Klagenfurter Trainer Robert Micheu mit einem Sager für Gelächter. Er meinte nämlich, dass es für den GAK ein Vorteil sei, vor leeren Rängen spielen zu können, da die Rotjacken dann defensiver agierten könnten ohne sich im Nachhinein bei den Fans rechtfertigen zu müssen. Wer aber Coach Gernot Plassnegger kennt, der weiss, dass er sich mit Sicherheit bei der Auswahl der richtigen Taktik, keine Tipps bei den Fans holt. Die Gäste aus Klagenfurt bewiesen gleich von Beginn an, warum sie in der Liga am zweitmeisten Tore erzielt haben und starteten sehr offensiv in die Partie. Der GAK agierte anfangs wirklich sehr defensiv und fand nicht richtig ins Spiel. Mit einem kuriosen Treffer stellte Oliver Markoutz bereits nach 12 Minuten auf 0:1. Nach einer Standardsituation gelangte der Ball zum Klagenfurter, er wollte diesen in die Mitte bringen, das Spielgerät stieg völlig unerwartet hoch und senkte sich mit einer Bogenlampe über den GAK-Keeper Christoph Nicht hinweg ins Tor. Der Schuss wurde vom GAK-Verteidiger Josef Weberbauer noch unglücklich abgefälscht. Das Spiel flachte jetzt etwas ab, die Kärnter hatten zwar noch einige wenige Chancen, blieben aber ohne weiteren Torerfolg. Die wohl beste Möglichkeit auf seiten der Gäste hatte Patrick Greil. Nach einem Eckball von rechts stand er am Sechzehner völlig alleine, er setzte seinen Schuss mit dem rechten Aussenrist aber übers Tor. Kurz vor dem Pausenpfiff waren auch die Rotjacken einmal in der Gefahrenzone der Gäste gesehen, Marco Perchtold köpfte einen Ball gefährlich aus spitzem Winkel in Richtung Tor, Torhüter Phillip Menzel konnte seinen Kopfball aber gerade noch an das Quergebälk lenken! Mit dem Halbzeitstand von 0:1 ging es in die Pause und die Akteure durften sich mit heissen Getränken erwärmen.

Im zweiten Durchgang konnte die Klagenfurter Austria kaum noch Akzente setzen

Nach dem Wiederbeginn sah man zu mindestens zu Beginn eine völlig andere GAK-Elf. Die Grazer Athletiker kamen viel aggressiver und mit mehr Zug zum Tor aus der Pause und verbuchten in dieser Spielphase auch einige gefährliche Szenen, vorallem aus Standardsituationen. In der 62. Minute streifte ein Freistoß von Martin Harrer nur knapp am Tor vorbei, dieser Treffer hätte dem Spiel wohl auch mehr Spannung gegeben. In der 65. Minute drängte der beste Mann der Roten am heutigen Tag, Martin Harrer in die Klagenfurter Gefahrenzone und wurde von Thorsten Mahrer getackelt, die Roten forderten zwar Elfmeter, der Unparteiische ließ sich aber nicht beirren und das Spiel lief weiter -keine leichte Entscheidung für den Schiedsrichter, ein Elfmeter den man geben kann, aber nicht muss. Jetzt passten sich die Gäste dem Spiel der Heimelf an und versuchten auch über lange Bälle zum Erfolg zu kommen, das Spiel nach vorne war aber bei den Gästen fast nicht mehr vorhanden. Einzige Ausnahme in diesem Abschnitt war ein Versuch vom zuvor eingewechselten Darijo Pecirep, der das runde Leder aber nicht im Eckigen unterbringen konnte. Unmittelbar danach wurde es richtig heiss vor dem Klagenfurter Kasten, die Verteidiger attackierten mangelhaft und Martin Harrer kam völlig mutterseelenalleine vor dem Gehäuse zum Abschluss. Er verwertete diese hundertprozentige Torchance aber nicht und der Spielstand blieb unverändert. Die Gastgeber drängten jetzt zwar immer mehr auf den Ausgleich und in der 90. Minute war es dann auch soweit. Nach einer schönen Kombination über drei Station versenkt der zuvor eingewechselte Slobodan Mihajlovic den Ball in den Maschen und traf in der 90. Minute den 1:1 Ausgleich. Eine Chance gab es noch, Florian Jaritz konnte allerdings in der 92. Minute den GAK-Keeper nicht bezwingen und das Spiel endete mit 1:1. Ein gewonnener Punkt für die Grazer, zwei verlorene für die Kärntner.

 

GAK 1902 - SK AUSTRIA KLAGENFURT 1:1 (0:1)

Torfolge: 0:1 (12. Markoutz), 1:1 (90. Mihajlovic)

Merkur Arena; 0; Spurny – Hartl – Gruber (Wien)

 

Aufstellung:

GAK 1902: Christoph Nicht - Stephan Palla, Lukas Graf, Marco Sebastian Gantschnig, Josef Weberbauer - Gerald Nutz, Dominik Hackinger, Martin Harrer (80. Mihajlovic), Marco Perchtold (K) (77. Zubak), Thomas Fink, Peter Tschernegg (46. Schellnegger)

Austria Klagenfurt: Phillip Menzel - Maximiliano Moreira Romero, Kosmas Gkezos, Thorsten Mahrer, Ivan Saravanja - Patrick Greil (80. Jaritz), Christopher Cvetko, Markus Rusek (K), Philipp Hütter (57. Straudi) - Oliver Markoutz (79. Paul), Markus Pink (64. Pecirep)

 

Stimmen zum Spiel: 

Martin Harrer, Spieler GAK:

"In der zweiten Halbzeit waren wir richtig gut, haben 45 Minuten auf ein Tor gespielt und uns zum Schluss mit dem Ausgleichstreffer belohnt."

Patrick Greil, Spieler Austria Klagenfurt:

"Wir hadern wieder einmal mit einem späten Tor, das begleitet uns schon in der gesamten Saison. In der zweiten Halbzeit war bei uns nicht mehr viel los, die Gegner hatten viel mehr Ballbesitz und haben die Räume gut bespielt. So sind wir kaum mehr offensiv gefährlich geworden."

 

by René Dretnik

Foto: Richard Purgstaller

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