Im UNIQA ÖFB-Cup-Achtelfinale traf am Dienstag der SK Puntigamer Sturm Graz auf den FC Wacker Innsbruck. Und dabei kam es über die gesamte Spielzeit hinweg zu einer Partie, vollends auf Augenhöhe. Innsbruck konnte sich sehr teuer verkaufen. Zu guter Letzt scheiterte man daran, dass man nicht eine der guten Möglichkeiten nutzen konnte. Sturm Graz machte das cool und abgeklärt. Die beste Torchance war dann zugleich auch der "goldene Schuss". Der Bundesligist steht, ohne großartig zu glänzen, unter den letzten acht verbleibenden Teams.

 

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(Lukas Hupfauf und die Innsbrucker waren spielbestimmend - aber aufgestiegen in das Viertelfinale ist letztlich Sturm Graz)

 

Innsbruck erweist sich als harte Nuss

Die Grazer "Blackies", die die beiden Landesligisten SV Innsbruck und Hohenems eliminieren können, sind gegen den Zweitligisten, der über Schrems (LL) und Stripfing (RLM), ins Achtelfinale gekommen ist, der klare Favorit. Auch aufgrund der Tatsache, dass Sturm Graz zuletzt mit dem 3:1-Sieg bei den Salzburger Bullen, mächtig Selbstvertrauen tanken kann. Aber die Innsbrucker auf die leichte Schulter zu nehmen, wäre wohl fehl am Platz. In der 2. Liga haben die Tiroler zuletzt mit etwas Verspätung in die Spur gefunden, wie 10 Punkte aus vier Spielen bestätigen. Die Bierofka-Truppe ist es auch, die zu Beginn der Begegnung den bemühteren Eindruck hinterlässt. Aber mit Fortdauer beginnt dann auch der Gastgeber, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, aufzutauen. Friesenbichler ist es, der in der 10. Minute erstmalig Wacker-Keeper Knaller, mit einem Freistoßball auf den Prüfstand stellt. Im Gegenstoß hätte es eigentlich 0:1 stehen müssen. Aber der 21-jährige Brasilianer João Luiz verfehlt sein Ziel völlig unbedrängt. Die Gäste machen die Sache auch danach hervorragend bzw. finden die Ilzer-Mannen keinen entscheidenden Zugriff auf die Partie. Einzig der auffällig agierende Friesenbichler gelangt zu zwei Möglichkeiten, mit denen er aber zu halbherzig umgeht. In weiterer Folge steht dann beiderseits die Sicherheit im Vordergrund, wonach torgefährliche Spielszenen weiter Mangelware bleiben. So kommt es dann auch wenig überraschend, Sturm-Angreifer Balaj gelangt noch zu einer Kopfball-Gelegenheit (43.), dass es mit dem torlosen Unentschieden in die Halbzeitpause geht.

Sturm reicht letztlich ein Treffer

Aufgrund der Pattstellung im ersten Abschnitt, darf man sich im zweiten Durchgang soweit einen offenen Schlagabtausch erwarten. Es ist doch davon auszugehen, dass beide Mannschaften das Ding in der regulären Spielzeit schaukeln wollen bzw. nichts dem Zufall in der Overtime oder im Elfmeterschießen überlassen wollen. Aber auch nach Wiederbeginn gelingt es keinem der beiden Teams, sich einen Vorteil zu erarbeiten. Wenngleich die Innsbrucker Defensiv-Abteilung nun doch mit mehr Arbeit konfrontiert ist. Aber wieder sind es die Gäste, die zum ersten Abschluss kommen. 52. Minute: Florian Jamnig nimmt Maß, sein Schuss streift nur knapp an der langen Ecke vorbei. Innsbruck muss man zugute halten, den Klassen-Unterschied völlig kaschiert zu haben. Nach einer gespielten Stunde vollziehen dann beide Mannschaften einen Dreifach-Wechsel. Was dann wenige Augenblicke später bei den "Blackies" Früchte trägt. 68. Minute: Der eingetauschte Philipp Huspek bedient Andreas Kuen mit einem Fersler, der dann trocken zum 1:0 vollstreckt. Jetzt stehen die Tiroler mächtig unter Zugzwang. Ein Treffer muss her, sonst war es das diesjährig gewesen mit dem ÖFB-Cup. Man wirft auch noch einmal alles in die Waagschale. Aber der Platzherr agiert nun umsichtiger, was das verteidigen anbelangt. So gelingt es letztlich auch mehr oder weniger ungefährdet, das knappe 1:0 über die noch verbleibende Spieldistanz zu bringen. Die nächste Runde bzw. das Viertelfinale geht am 5. bis 7. Feber 2021 über die Bühne.

 

SK STURM GRAZ - FC WACKER INNSBRUCK 1:0 (0:0)

Merkur Arena, keine Zuseher, SR: Alan Kijas (NÖ)

SK Sturm Graz: Siebenhandl, Stankovic, Wüthrich (46. Dante), Nemeth, Gazibegovic, Ingolitsch (65. Jäger), Kuen, Hierländer, Ljubic (65. Huspek), Balaj (65. Jantscher), Friesenbichler

FC Wacker Innsbruck: Knaller, Wostry, Grujcic, Hupfauf, Kofler (77. Wallner), Jamnig, Conte, Galle, Gründler (63. Viteritti), Faleye (63. Zaizen), Luiz (63. Ronivaldo)

Tor: 1:0 (68. Kuen)

Gelbe Karten: Ingolitsch bzw. Luiz, Kofler 

stärkste Spieler: Kuen, Friesenbichler, Gazibegovic bzw. Jamnig, Wostry, Conte

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer, Trainer Sturm Graz:

"Schönheitspreis haben wir keinen gewonnen, aber es war wichtig, dass wir das Spiel gewinnen. Zum Glück ist dem Andi Kuen das Tor gelungen, nachdem wir Oberwasser hatten. Wir haben viel investieren müssen, Innsbruck hat es uns schwer gemacht und ist gut angelaufen. Aber so ein Spiel bleibt auf des Messers Schneide, wir haben aber nicht viel zugelassen."

Kevin Friesenbichler, Angreifer Sturm Graz:

"Das war eine richtig unangenehme Partie auf schweren Bodenverhältnissen. Aber im Cup zählt nun mal nur das Weiterkommen und das haben wir geschafft. Wir sind alle sehr froh, dass das, wenn auch knapp, geklappt hat."

Daniel Bierofka, Trainer Innsbruck:

"Man kann ein bisschen hadern, weil wir ein gutes Spiel gemacht haben. Ich denke nicht, dass wir die schlechtere Mannschaft waren. Sturm hat eiskalt zugeschlagen und wir waren nicht zwingend."

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Photocredit: Harald Dostal

by: Ligaportal/Roo