Am 23. Spieltag traf in der ADMIRAL 2. Liga, der FC Liefering auf den FC Wacker Innsbruck. Und dabei gelang es Wacker bei allen Problemen im Umfeld eine ganz starke Performance abzulegen. Das rasche Ronivaldo-Kopftor reichte letztlich um drei weitestgehend ungefährdete Auswärtspunkte festzuhalten. Bei den Lieferingern ist anscheinend der Spielfaden völlig gerissen. So steht man nun bereits 7 Spiele sieglos da. Während die Innsbrucker mit dem vollen Erfolg etwas Freude in den momentan tristen Alltag brachten. 

wacker 2 2022

Zweikampf zwischen dem Innsbrucker Kapitän Florian Jamnig (li.) und Liefering-Angreifer Roko Šimić .

Wacker legte mehr Entschlossenheit an den Tag

Die „Jungbullen“ stehen ungewohnterweise in den heurigen sechs Spielen noch ohne Sieg da. Trainer Aufhauser meint: "Das Wichtigste ist, dass wir weiterhin an unserem Spielprinzip und unseren Tugenden festhalten. Wir müssen nur die entsprechende Leistung abrufen, dann kommt der Sieg ganz automatisch." 

Sorgen ganz anderer Natur plagen die Innsbrucker, die finanziell "aus dem letzten Loch pfeifen". Der Klub steht unmittelbar vor dem Konkurs, an allen Ecken und Enden fehlt es an Geld, die Gläubiger verlieren ihre Geduld.

Trotz all der Turbulenzen begann Wacker die Partie sehr engagiert. Aber den Salzburgern gelang es ebenso ein hohes Tempo zu gehen. Wenngleich die erste Tormöglichkeit auf sich warten ließ. 11. Minute: Joao Luiz mit der maßgerechten Vorlage auf Ronivaldo. Der Brasilianer ließ sich nicht lange bitten, per Kopfball markierte er kaltblütig das 0:1 - zugleich sein bereits 16. Saisontreffer.

Bei "Schnürlregen" hatte die Oenning-Truppe danach alles unter Kontrolle. 20. Minute: Seo spielte Bertaccini in den Lauf, der aber ließ die Chance auf das 0:2 ungenützt. Liefering war bemüht, aber vor des Gegners Tor klemmte es einmal mehr gehörig. Bis zur 33. Minute, aber auch Roko Šimić  kann mit einer sehenswerten Einzelaktion den Bann nicht brechen.

Wacker blieb spielbestimmend - der 0:1-Halbzeitstand ging soweit in Ordnung bzw. entsprach dem Gebotenen. Jamnig fand in der Nachspielzeit noch die Möglichkeit auf das 0:2 vor, Baidoo sprang als Retter auf der Torlinie ein.

wacker 1 2022

Paolino Bertaccini gewinnt das Kopfballduell gegen Samson Tijani, interessierte Beobachter sind Lawrence Agyekum um Florian Jamnig.

Liefering hat viel an Torgefährlichkeit eingebüßt

Im 2. Durchgang hatten die Lieferinger einen Gang höher zu schalten, wollte man nicht auch nach dem siebten Frühjahrsspiel ohne vollen Erfolg dastehen. Innsbruck konnte nach den letzten negativen Schlagzeilen, am Grasgrün positiv überraschen. Im ersten Abschnitt konnte man verdientermaßen einen knappen Vorsprung herausschießen. An der Spielcharakteristik sollte sich in der 2. Hälfte nichts Gravierendes ändern. Innsbruck agierte weiterhin sehr gefällig, Liefering war bemüht, besser in das Spiel zu finden.

Auffällig vor dem Seitenwechsel war, dass die "Jungbullen" aus einigen Standarts kein Kapital schlagen konnten. Immer wieder, wie auch in der 55. Minute, ging viel Gefahr von Ronivaldo aus. Der Stürmer vom Zuckerhut wird ja von einigen Vereinen, wie auch dem FC Blau-Weiß Linz, umgarnt.

Daraufhin plätscherte die Begegnung so vor sich hin. Liefering gelang es nicht, entscheidend zuzusetzen. Wacker begnügte sich vorerst einmal damit, den knappen Spielstand zu verwalten. Bei den "Jungbullen" war doch bemerkbar, dass man zuletzt wenig erfolgreich agierte. Es mangelte am nötigen Spielfluß bzw. an den nötigen Ideen, um einen stark agierenden Gegner ernsthaft zu gefährden.

78. Minute: Ronivaldo legte ab für Joao Luiz, der aber seine Möglichkeit aus bester Position in den Sand setzte. Im Gegenstoß kam es dann zur besten Liefering-Chance im Spiel. Der eingewechselte Raphael Hofer scheiterte aber aus kurzer Distanz am blendend reagierenden Alex Eckmayr im Tor der Gäste. Die letzten 10 Minuten brachte Wacker dann problemlos über die Runden - Spielendstand: 0:1. 

In der nächsten Runde gastiert Liefering am Freitag, 15. April, um 18:30 Uhr in Dornbirn. Wacker Innsbruck besitzt zur selben Zeit das Heimrecht gegen den GAK 1902.

FC LIEFERING - FC WACKER INNSBRUCK 0:1 (0:1)

Red Bull Arena, 150 Zuseher, SR: Achim Untergasser

FC Liefering (4-3-1-2): Stejskal, Böckle, Baidoo, Ibertsberger, Atiabou, Diambou, Tijani (46. Kameri), Agyekum, Reischl, Simic (64. Crescenti), Diakite (64. Hofer)

Wacker Innsbruck (4-2-3-1): Eckmayr, Grujcic, Kopp, Joppich, Jamnig (90. Hubmann), Grote, Lederer, Seo (56. Nitta), Bertaccini (80. Gründler), Joao Luiz, Ronivaldo (90. Tekir)

Tor: 0:1 (11.) Ronivaldo

Gelbe Karten: Atiabou, Diambou bzw. Joao Luiz, Grote

Patrick Mölzl, Co-Trainer Liefering:

"Wir haben uns selbst den Zahn gezogen, nicht primär Wacker, auch wenn sie mit Ronivaldo & Co. natürlich Qualität haben. Diese Truppe, die heute für uns am Platz war, ist mehr als nur in der Lage, ein Zweitligaspiel zu gewinnen. Aber dafür müssen die Grundtugenden passen, und wenn das nicht der Fall ist, wird’s eben eng. Die Qualität ist ja da, nur müssen die Grundlagen wieder ineinandergreifen."

Spielfilm: Liveticker Liefering - Innsbruck

Bilder: FC Liefering/Getty Images