Topspiel in der ADMIRAL 2. Liga in Rd. 27 zwischen dem amtierenden Meister und Tabellendritten FC Blau-Weiß Linz und Liga-Leader SC Austria Lustenau am Samstag, den 30. April, im Hofmann Personal Stadion. Bei top äußeren Bedingungen....frühlingshafte Temperaturen, "Kaiserwetter", Sonnenschein. Den "Platz an der Sonne" wahrten, was vor dem Spieltag bei 4 Punkten Vorsprung auf den Zweiten FAC, der Freitagabend mit 3:0 beim SV Horn vorlegte, eh klar war, definitiv die Vorarlberger. Durch das hartumkämpfte 1:1 (1:0) reduzierte sich der Abstand auf den FAC drei Runden vor Saisonende jedoch auf zwei Zähler.

Im Rahmen der Ersten und 2. Liga kam es bis dato zu 23 Duellen beider Teams: 10 Siege Linz, 9 Lustenau (plus 4 Remis).

Linz-Trainer Gerald Scheiblehner vor dem Spiel: „Wir freuen uns auf das Duell mit dem Tabellenführer. Wir wollen zeigen, dass wir gegen die beste Mannschaft der Liga eine gute Figur machen und am Ende auch etwas Zählbares mitnehmen können. Das Spiel wird uns aufzeigen, auf welchem Niveau wir tatsächlich sind und wie weit die Mannschaft ist. Auch wenn schon das Ende der Saison naht, sind wir immer noch voller Tatendrang.“

Comeback von Toptorjäger Tabakovic am 8. Mai gegen St. Pölten?

Und mit dem ging die gleiche Startelf der Königsblauen in das Match wie vor einer Woche beim 4:1-Sieg in der Generali Arena gegen die Young Violets. Während Markus Mader doch ein paar Veränderungen vornahm, wobei weiterhin einer schmerzlich vermisst wird: 24-Liga-Toptorjäger Haris Tabakovic (der Lustenauer Chefcoach bekundete vor dem Spiel gegenüber Ligaportal, dass der 27-jährige Schweizer mit bosnischen Wurzeln, der an einer Oberschenkelverletzung laboriert, ev. Sonntag in einer Woche beim Heimspiel gegen den SKN St. Pölten wieder zur Verfügung steht).

Gegenüber dem 2:1-Arbeitssieg vor einer Woche in Kapfenberg kamen Guenoche (für Berger), Türkman (für den verletzten Grabher) und Ferreira da Silva für Menezes Dos Santos, der wie Berger zunächst auf der Bank Platz nahm.

Königsblaue "Zünglein an der Waage" im Aufstiegsrennen - Lustenau trommelt sich ein

Blau-Weiß Linz demgegenüber in der "Aufstiegs-Aspiranten-Testwoche"...und als "Zünglein an der Waage": heute gegen Liga-Leader Lustenau, nächsten Freitag im nächsten Topspiel beim Zweiten FAC. "Meisterhaft" bereits die Stimmung im Gäste-Sektor, die jene Lustenauer Anhänger machten, die den weiten Weg aus dem Ländle nach Oberösterreich auf sich genommen hatten und vom unermüdlichen "Solo-Trommler" als "Animateur" gepusht wurden.

Doch das wurden auch die Gastgeber mit gewohnt prima Support ihrer Fans, die vom Ankick weg bei ihren Königsblauen die aktivere Mannschaft sahen. Fehlte den Scheiblehner-Schützlingen im letzten Spieldrittel jedoch zunächst noch das finale, saubere Zuspiel, erzielte dann Paul Mensah einen blitzsauberen Treffer. Der 22-jährige Winterneuzugang aus Ghana wurde halblinks im Sechzehner prima bedient von Simon Pirkl und schlenzte die Kugel sehenswert mit rechts zu seinem zweiten Saisontor und der verdienten Führung ins lange Eck (20.).

Schlussmann Schierl schimpfte auf Vorarlberger Vorderleute

Für den ersten wahren "Wirkungstreffer" sorgte der Spitzenreiter nach einem raffinierten Freistoß von Cham Saracevic von rechts mit dem linken Innenrist, wenn auch etwas zu zentral: Schlussmann Schmid bei seiner ersten "Abschluss-Prüfung" mit beiden Fäusten ins Toraus klärend (33.). Dann wieder die taktisch gut eingestellten, offensivfreudigen Linzer dran und auch durch einen Freistoßball ambitioniert. Doch auch Tobias Koch scheiterte von halblinks am Sechzehner mit seinem strammen Schuss am gut postierten SC-Schlussmann Schierl (41.), der sich wenig später über seine Vorderleute mächtig echauffierte. Zumal die Gäste einmal mehr zu spät kamen und BWL den nächsten Freistoßball aus günstiger Position erhielt - 18 Meter zentral. Hinspiel-1:0-Torschütze Matthias Seidl zog ab mit rechts, doch in die Fünf-Mann-Mauer (44.).

Somit blieb es beim verdienten 1:0 zur Pause. Nach der 0:1-Hinspiel-Niederlage warteten die Vorarlberger (mit 59 Treffern die meisten Tore erzielt, doch ohne Top-Torjäger Tabakovic zu gefahrlos) nach eineinhalb Spielen weiter auf den ersten Treffer gegen die heimstarken Stahlstädter (deren Bilanz bis dato 9/3/1).

Mit Wiederbeginn nahm unter den Augen von Ex-ÖFB-Interims-Teamchef Willi Ruttensteiner Lustenaus Coach Markus Mader einen Doppel-Tausch vor und brachte Anderson Dos Santos Gomes und Jan Stefanon, der sogleich mit Balltempo in den Linzer Sechzehner stürmte, doch dem 23-jährigen  Hohenemser versprang die Kugel, sodass Schlussmann Schmid zupackte (47.).

Schock für Austria Lustenau durch Adriel-Abtransport

Das tat auf der Gegenseite auch sein Pendant zwischen den Posten - Domenik Schierl - gegen den Kopfball von Fabio Strauss, als die Linzer das Spielgerät schon hinter der Linie sahen. Referee Fröhlacher winkte ab und sah wie nur wenig später Matthias Seidl halblinks im Übereifer aus aussichtsreicher Position das 2:0 ausließ und in höchster Not geblockt wurde (48.).

Die Gastgeber in dieser Phase druckvoll, gekonnt anlaufend, während die Lustenauer zu keinem konstruktiven Spielaufbau kamen und dann auch noch einen Schock-Moment erlebten, als Adriel Tadeu Ferreira da Silva unglücklich auf die Schulter fiel und unter aufmunterndem Beifall der Zuschauer von den Sanitätern vom Platz getragen wurde. Der 24-jährige Brasilianer hielt sich schwerzverzerrt beim Abtransport das Trikot über das Gesicht (57.) und kam ins Linzer Krankenhaus.

60. Saisontor für Lustenau

Während nach der Spielunterbrechung die stark aufspielenden Königsblauen weiter tonangebend blieben, betrieben sie jedoch Chancen-Wucher. Was sich bitter rächte, denn quasi "wie aus dem Nichts" kam Michael Cheukoua halbrechts im Linzer Strafraum zum Abschluss und traf abgeklärt ins lange Eck zum schmeichelhaften Ausgleich (66.). Für den 25-jährigen Kameruner das sechste Saisontor und das 60. für die Vorarlberger. Wenig später Saracevic von halbechts mit dem Linksschuss, doch Schlusssman Schierl sicher (75.).

Es entwickelte sich eine packende Schlussviertelstunde, in der bei den Gastgebern letzte Kräfte mobilisiert wurden, um den 15. Saison-Sieg zu landen. Doch mit Glück & Geschick hielten die wacker gegenhaltenden Vorarlberger das 1:1, auch in der sechsminütigen Nachspielzeit. Ein Punktgewinn im Aufstiegsrennen, das weiter im Fernduell mit dem FAC spannend bleibt.

FC Blau-Weiß Linz - SC Austria Lustenau 1:1 (1:0)

Samstag, 30. April 2022, 14:30 Uhr, Hofmann Personal Stadion Linz, Z: 950 SR: Thomas Fröhlacher.

FC Blau-Weiß Linz (5-3-2): Schmid; Windhager (73. Mitrovic), Strauss, Schösswendter, Maranda, Pirkl; T. Koch, Brandner (Kap.), Ma. Seidl; Mensah (85. Neumayr), Mayula (74. Fetahu). Trainer: Gerald Scheiblehner

SC Austria Lustenau (4-3-3): Schierl; Gmeiner (46. Anderson), Ferreira da Silva (57. Bösch) , Maak (Kap.), Hugonet; Türkmen (46. Stefanon), Baiye, Guenouche; Saracevic; Cheukoua, Teixeira (85. Marceta).  Trainer: Markus Mader.

Torfolge: 1:0 (20.) Mensah, 1:1 (66.) Cheukoua .

Gelbe Karten: Mayulu (Foulspiel, 26., 1. GK), F. Strauss (Foulspiel, 63., 7. GK), Pirkl (Foulspiel, 68.) / Gmeiner (Foulspiel, 40., 3. GK), Anderson (Foulspiel, 82.), Cheukoua (Foulspiel, 90.)

Spiel-Film im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at