In seinem letzten Saison-Heimspiel der ADMIRAL 2. Liga empfing der Dritte FC Blau Weiß Linz den Sechsten FC Liefering. Duell des Vorjahres-Meisters gegen den Vizemeister. Im Mai 2021 trennte man sich im letzten Saisonspiel in der Red Bull Arena in Wals-Siezenheim 1:1, wodurch die Linzer bei Punktgleichheit (je 63) mit einem (!) Tor besser Meister wurden. An diesem Freitag, dem 13. Mai, dominierte die Scheiblehner-Elf von Beginn an über müde wirkende Jungbullen, die mit Frühjahrsrunde plus Youth League ein intensives Pensum absolvierten. Mit dem völlig verdienten 3:0-Sieg verteidigten die Königsblauen Rang 3.

 

Das Hinspiel im Herbst endete 0:0. Der letzte Lieferinger Sieg bei Blau-Weiß Linz war am 22. November 1919 im alten Linzer Stadion auf der Gugl. Damals trafen für den FC Liefering unter dem damaligen Chefcoach Bo Svensson (inzwischen Trainer beim deutschen Bundesligisten FSV Mainz 05) per Doppelpack ein gewisser Junior Adamu (inzwischen in der Bundesliga auf Torejagd für den FC Red Bull Salzburg) und Karim Adeyemi. Damals 17 Jahre und hernach per Quantensprung zum FC Red Bull Salzburg und nun zum deutschen Vizemeister Borussia Dortmund. 

Doch die Bullen-Talenteschmiede ist unerschöpflich und das Salzburger Motto: "Fußball von morgen". Gilt auch für den Talente-Zulieferer und Kooperationspartner FC Liefering, bei dem aktuell mit Toptorjäger Roko Šimić ein "heißer Kandidat" für den "Sprung nach oben" ist.

Keeper Krumrey stark - dann kam Mayulu mit Tor & Aluminiumtreffer

Bei den Königsblauen brachte Chefcoach Gerald Scheiblehner für die fehlenden Windhager & Pirkl neu Stürmer Anteo Fetahu und Rechtsverteidiger Moritz Eder, der jedoch links im Mittelfeld begann. Für den 19-Jährigen, in Zell am See geborenen Eder, das Startelf-Debüt bei den Linzern. Die munter los legten und nach wenigen Sekunden kam Matthias Seidl rechts im Sechzehner durch, flacher Rechtsschuss - Fußabwehr Keeper Krumrey (1.). Der 18-jährige deutsche Keeper vom Chiemsee danach auch zwei Mal mit prächtigem Reflex gegen Mensah (19./24.) und hatte beim Kopfball von Fetahu (knapp vorbei, 26.) das Glück des Tüchtigen. Die Linzer Führung lag längst in der Luft - und fiel am Boden. 

Paul Mensah mit einem sehenswerten Chipball hinter die Abwehr-Viererkette der Lieferinger auf Fally Mayulu. Der hochaufgeschossene 19-jährige Franzose - beim Winterneuzugang wurde diese Woche die Option zur Vertragsverlängerung für ein weiteres Jahr gezogen - ließ allein vor Krumrey dem Lieferinger Goalie mit einem entschlossenen Flachschus keine Abwehrchance (40. Gegentor für den FCL). Beflügelt vom Führungstor holte Mayulu kurz darauf einen beherzten Schuss raus, der an die Latte klatschte (30.). Wie schon im vergangenen Heimspiel gegen Liga-Leader Lustenau begeisterten die Linzer mit Offensivfußball und schnellen Kombinationen. 

Scheiblehner-Elf mit klarer Dominanz - Maranda "macht die 50 voll"

Die Lieferinger gerieten von einer Verlegenheit in die andere und folgerichtig mit 0:2 in Rückstand. Nach einem Cornerball von rechts durch Tobias Koch war  Innenverteidiger Manuel Maranda per Kopfball mit seinem dritten Saisontor zur Stelle (35.). Zugleich das 50. Saisontor für die Blau-Weißen.

Die Aufhauser-Schützlinge, die es ja sensationell in dieser Saison bis ins UEFA-Youth-League-Finale geschafft hatten, jedoch in der Liga eine erfolglose Frühjahrsrunde verzeichnen, enttäuschten bis dato. Nach der Hinrunde noch Tabellenzweiter sind die Lieferinger in der Rückrunde mit Dornbirn und Kapfenberg die schwächsten Teams.

Olé...Blau Weiß Linz-Kapitän Michael Brandner (li.) und Co. nahmen Luka Reischl und die Jungbullen besonders in der ersten Spielstunde gehörig "auf die Hörner".

Auch nach Wiederanpfiff sahen sich die Lieferinger in die Defensive gedrängt und konnten sich nach Seidls Schuss einmal mehr bei Keeper Krumrey bedanken, der zur Ecke parierte (47.), um dann anschließend beim Lattentreffer vom starken Stürmer Mayulu Glück hatte. Die Linzer blieben in allen Belangen überlegen und der überragende Paul Mensah krönte seine Top-Leistung im Nachschuss mit dem 3:0 (86.), nachdem Keeper Krumrey gegen den allein vor ihm auftauchenden 22-jährigen Offensiakteur aus Ghana noch parierte (87.). Unter tosendem Beifall der Blau-Weiß-Anhänger erhielt Bernhard Janeczek dann noch seinen Einsatz in den Schlussminuten - der Abwehrspieler wechselt ja in Richtung Wien.

Während die Stahlstädter mit dem 15. Saisonsieg Rang 3 vor Verfolger SV Lafnitz verteidigen, kassieren die Salzburger bereits ihre achte Niederlage im Frühjahr (zum Vergleich: im Herbst nur eine!). In der finalen Runde 30 empfängt der FC Liefering daheim den SV Horn, während der FC Blau Weiß Linz nach dem Duell mit den "Jungbullen" bei den "Falken" in Kapfenberg gastiert. 

FC Blau Weiß Linz - FC Liefering 3:0 (2:0) 

Freitag, 13. Mai 2022, 18:30 Uhr, Hofmann Personal Stadion in Linz, Zuschauer: 800, Schiedsrichter: Emil Ristoskov. 

FC Blau Weiß Linz (3-4-3): Schmid; Maranda, Schösswendter (88. Janeczek), Strauss; Seidl, Brandner (K), T. Koch, Eder (80. Neumayr) ; Mensah, Mayulu (72. Kostic), Fetahu (80. Mitrovic). Trainer: Gerald Scheiblehner.

FC Liefering (4-4-2, mit der Raute im Mittelfeld): Krumrey; Bijelic (61. Berki), Baidoo, Omoregie, Ibertsberger (78. Hofer); Diambou, Tijana, Reischl (61. Amankwah), Sahin (81. Halwachs); Diakite (61. Agyekum), Šimić. Trainer: René Aufhauser.

Torfolge: 1:0 (27.) Mayulu, 2:0 (35.) Maranda, 3:0 (87.) Mensah.

Gelbe Karten: - / Ibertsberger (43., Foulspiel, 1. GK)

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Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at