KSV 1919
Wacker Innsbruck

Schon vor Anpfiff der Rückrunde steht sowohl KSV 1919, als auch die Tiroler Hauptstädter, in der Sky Go Erste Liga, mächtig unter Zugzwang. Gilt es doch das Durchreichen in die jeweiligen Regionalverbände abzuwenden. Und der Umstand, dass zwei Teams den bitteren Abstieg antreten müssen, bringt es nun mal mit sich, dass Hochspannung, möglicherweise bis zum Meisterschaftsende, gegeben ist. Aktuell, ist nun Wacker Innsbruck, nach dieser doch klaren Leermeldung, sogar mit massiven Klassenerhalts-Gedanken konfrontiert - beträgt der Rückstand zum nächstplatzierten Team, in diesem Fall ist es die Lustenauer Austria, doch bereits drei Zähler. Bei den Kapfenberger Falken hingegen, ist nach dieser doch ansprechenden Heimdarbietung, erst mal Durchschnaufen angesagt. So konnte man Terrain in der Tabelle gutmachen, in Sicherheit wiegen wäre, aufgrund der gegebenen Tabellendichte, jedoch fatal.


Kapfenberger beherrschen ersten Spielabschnitt


Personell kann der Gastgeber, soweit aus dem Vollen schöpfen. KSV Trainer Kurt Russ, der im Frühjahr 2013, bei seinem Gegenüber Klaus Schmidt, noch als Co-Trainer in Kapfenberg tätig war, bringt Neuerwerbung David Poljanec (Radricki, Serbien), von Beginn an. Unterstützt soll er dabei an vorderster Front, von David Witteveen, der im Herbst seiner Form hinterher hinkte, werden. Wie sich herausstellen sollte, sollte Letzterer wieder zu alten Tugenden zurückfinden, mit zwei Treffern bzw. etlichen gefährlichen Torraumszenen, avancierte Witteveen mehr oder weniger zum Matchwinner. Bei den Gästen aus Westösterreich hingegen herrschte doch die eine oder andere Personalnot. Vor allem das Fehlen der beiden Steirer Thomas Hirschhofer und Ralph Spirk, war im Spiel der Innsbrucker augenscheinlich nicht zu kompensieren. Wenngleich mit dem Quartett Hlinka - Hauser - Hölzl - Säumel, erfahrene Akteure mit von der Partie waren, zu erben gab es für die Schmidt-Truppe, an diesem Abend im Franz Fekete Stadion, nur sehr wenig.

Torjubel
David Witteveen war mit zwei Treffern, der "Man of the match" in Kapfenberg.

Den "Grundstein" für die Niederlage, legt Wacker schon im ersten Spielabschnitt, wo man zumeist anstatt am agieren, nur am reagieren ist. Zwar lassen die Platzverhältnisse, anfangs kein wirklich geordnetes Spiel zu, mit Fortdauer der Begegnung, bestimmen die KSV'ler, vor 800 Zusehern, jedoch mehr und mehr den Spielrythmus. Und es sollte auch nicht lange dauern, da brennt im Innsbrucker Gefahrenraum, gewaltig der Hut. Philipp Wendler und David Poljanec sind es, die erstmalig per Kopf, so etwas wie für Torgefahr sorgen. Danach findet Christian Bubalovic (23.), die Riesenchance auf das Führungstor vor. Es hatte schon den Anschein, die Innsbrucker, die offensiv in den ersten 45 Minuten, sehr bescheiden agieren, können ein torloses Remis, in die Halbzeitpause retten. Doch da wurde die Rechnung ohne David Witteveen gemacht, zweimal ist er im Finish, nachdem er zuvor schon Aluminium trifft, per Köpfchen zur Stelle (41., 45.) - 2:0, für die Assists sorgen Lasnik, von dem bei ruhenden Bällen, permanent Gefahr ausgeht und Poljanec.

Innsbrucker Aufbäumen kommt zu spät

Nach dem Seitenwechsel erkennen die Tiroler dann wohlweislich den Ernst der Lage, wenn aber auch, aufgrund des Zweitore-Rückstands, desöfteren die Brechstange zum Vorschein kommt. Vor allem Rene Renner, der in Minute 58 für Alex Hauser neu ins Spiel kommt, sorgt für viel Elan im Innsbrucker Angriffsspiel. Er ist es auch der das Anschlusstor am Fuß hat, in Spielminute 64, aber am bestens postierten Christoph Nicht im KSV-Gehäuse, seinen Meister findet. In dieser Phase des Spiels, liegt es in der Luft, die Gäste könnten den Turnaround noch bewerkstelligen. Als dann aber Routininier Peter Hlinka, der stolze 334 Bundesligapartien aufweist, per Kopf versemmelt, schwimmen den Innsbruckern die Felle endgültig davon.

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Die Innsbrucker Alex Hauser und Peter Hlinka als interessierte Beobachter bei Philipp Wendler.

Denn in der Schlussphase, sind wieder die Kapfenberger das augenscheinlich präsentere Team. Und der Offensivdrang der Heimischen sollte noch mit einem weiteren Tor belohnt werden. 89.Minute: David Harrer, gerade mal eine halbe Stunde in der Begegnung, kommt im Anschluss an einen Eckball, an der Sechszehnmeter-Marke zum Schuss und trifft genau - 3:0. In einer an sich fairen Erstrundenbegegnung, verteilt Schiri Oliver Drachta insgesamt fünf gelbe Karten (1/4). Damit können die Falken auch ihre Heimbilanz etwas aufpolieren, stellt dieser Dreipunkter, doch erst den zweiten vollen Erfolg im zehnten Anlauf da. Zudem ist es Wacker, auch im dritten Saisonduell nicht gelungen, gegen die Obersteirer ein Tor zu erzielen - 0:3, 0:0 und eben wieder 0:3, lautet die bisherige, durchaus ausbaufähige Ausbeute. Die nächsten Aufgaben, die auf die beiden Mannschaften warten, lauten: KSV 1919 - FAC (2:5 gg. Horn) und Innsbruck - FC Liefering (4:2 in Lustenau).

Stimmen zum Spiel:

Kurt Russ (KSV Trainer):
"Die Mannschaft hat sehr viel Leidenschaft und Einsatzwillen an den Tag gelegt. Wir alle sind sehr froh, über den gelungenen Frühjahrsstart. Heute ist erst einmal Genießen angesagt, Wir werden uns alle gemeinsam ein gutes Bierchen gönnen."

David Witteveen (Kapfenberg):
"Ich bin überglücklich über die beiden Treffer, ich werde alles in die Waagschale werfen, damit ich dort anschließen kann."

Klaus Schmidt (Innsbruck Trainer):
"Zu dem Zeitpunkt, wo wir Zugriff auf die Partie erlangten, kassierten wir die zwei Gegentore. Nach dem Seitenwechsel waren wir dann im Angriffsspiel zu ungefährlich, um noch eine Wende herbei zu führen."

Fotos: Richard Purgstaller