TSV Egger Glas Hartberg
SV Horn

Unterschiedliche Voraussetzungen am zweiten Spieltag im Frühjahr in der Sky Go Erste Liga in der Profertil-Arena. Während der TSV Egger Glas Hartberg nach der anfänglichen Leermeldung in Mattersburg nach wie vor am letzten Platz rangierend, schon ganz gehörig in der Pflicht steht, sieht der gegenwärtige Sachverhalt beim SV Horn doch um einiges entspannter aus. Denn die Waldviertler wussten beim Frühjahrsauftakt in Wien-Floridsdorf beim dortigen Aufsteiger FAC, vor allem im zweiten Spielabschnitt zu überzeugen und landeten schlussendlich einen ungefährdeten 5:2 Auswärtserfolg. In den zwei bisherigen Saisonduellen hatte jeweils das Heimteam das bessere Ende für sich (Horn 3:0, Hartberg 3:1). Auch der Umstand, dass die Mannen von Trainer Christoph "Gischi" Westerthaler trotz der ansprechenden vorwöchigen Darbietung in der Auswärtsbilanz immer noch ganz unten platziert sind, räumte den abstiegsbedrohten Oststeirern an diesem 22.Spieltag zumindest Außenseiterchancen ein.


Ereignisarmer erster Durchgang

Aber die Angelegenheit sollte sich für die abstiegsbedrohten Hartberger schon vor dem Anpfiff als zusätzlich verzwickt darstellen. Denn mit Pranjic (gesperrt), Mislov (verletzt) und den grippekranken Schönberger, Sencar, Frieser und Günther Friesenbichler, fehlten gleich ein halbes Dutzend an Stammkräften. Demnach war Coach Bruno Friesenbichler dazu gezwungen seine Truppe völlig umzukrempeln, so bekommen die Neuzugänge Gluhak (Lafnitz), Posch (Admira Juniors), Sobrinho (Corinthians, Sao Paulo) sowie Prutsch, Ried und Kröpfl die Chance von Beginn weg. Beim SV Horn setzt man die Hoffnungen unter anderem auf Heimkehrer Marco Sahanek (zuletzt Innsbruck), der 25jährige Wiener konnte zuletzt wie auch Angreifer Casanova mit zwei Treffern ganz stark aufzeigen. Im ersten Spielabschnitt bleiben die beiden Teams jedoch sehr viel schuldig, Torraumszenen waren demnach absolute Mangelware.

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Siegfried Rasswalder sorgte auf der linken Abwehrseite für viel Schwung bei den Hartbergern

Da wie dort kommt man nur behäbig aus den Startlöchern - was bei den Oststeirern neben den vielen Ausfällen auch auf den Abstiegsdruck zurück zu führen ist. Aber auch die Niederösterreicher laufen ihrer Form aus der Vorwoche hinterher, was dann doch einigermaßen überrascht. So müssen sich die Zuseher knapp eine halbe Stunde lang gedulden bis es endlich zu prickelnden Aktionen kommt. Philipp Posch, Admira Leihgabe in den Reihen der Hartberger zieht aus 18 Metern mit dem Außenrist ab, trifft aber nur den Querbalken (29.). Sechs Minuten später haben die Waldviertler dann aber das nötige Momentum auf ihrer Seite. Der Spanier Ruiz Paz bringt einen hohen Flankenball in den Strafraum der Gastgeber, Kapitän Aleksandar Djordjevic ist per Kopf zur Stelle - TSV Schlussmann Hans Peter Berger streckt sich vergebens - 0:1. Praktisch wie der Blitz aus heiterem Himmel - mit der ersten Torgelegenheit stellen die Horner den knappen Halbzeitvorsprung sicher.

Punkt bringt Hartberg nicht weiter

Zu Beginn der zweiten Spielhälfte hat es dann den Anschein beide Teams wollten bisher versäumtes nachholen. Gleich nach Wiederbeginn eröffnet sich Lukas Ried die Ausgleichsmöglichkeit - aus bester Position knallt er das Leder aber neben das Tor. Auf der Gegenseite verschafft sich dann Dominik Baumgartner auf der rechten Seite den nötigen Freiraum, sein Querpass findet jedoch keinen Abnehmer. Und mit Fortdauer der Begegnung sind die Hartberger drauf und dran immer mehr Zugriff zu bekommen. 62.Minute: Nach einem Ried-Eckball ist es Alen Gluhak, der per Kopf für Torgefahr im Strafraum der Westerthaler-Truppe sorgt. Das forcierte Spiel nach vorne bringt dann aber auch die Gefahr mit sich, dass sich dem SV Horn nun doch mehr Raum im Angriffsspiel bietet. Aber die Hartberger bleiben am Drücker und können ihr spielerisches Übergewicht dann auch in einen Treffer ummünzen.

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Gegen den SV Horn gab es im Frühjahr für den TSV Hartberg erstmaligen Torjubel

Nachdem vorerst Posch mit einem wuchtigen Distanzschuss noch an Horn-Keeper Philip Petermann scheitert, ist es dann in der 76.Spielminute soweit. Obwohl es hätte kurz davor auch gut und gerne 0:2 stehen können, nach einer Kröpfl-Vorlage findet Casanova, ansonsten weitgehend abgemeldet aber bei Schlussmann Berger seinen Meister. Dem Ausgleichstreffer geht dann ein Corner voran, nach einem Zweikampf Lembäcker/Casanova zeigt Schiri Jäger dann unmissverständlich auf den ominösen Punkt. Eine doch harte Entscheidung, aber vertretbare Entscheidung - der kurz zuvor eingewechselte Danijel Prskalo lässt sich nicht zweimal bitten - 1:1. Trotz beiderseitiger Bemühungen - zumeist werden die Angriffe aber nicht entscheidend fertig gespielt - sollte es dann auch bei diesem Unentschieden bleiben. Die nächsten Aufgaben die nun auf die beiden Mannschaften warten lauten Auswärts Austria Lustenau (Hartberg) und KSV 1919, die der SV Horn am eigenen Platz empfängt.


TSV Egger Glas Hartberg - SV Horn 1:1 (0:1)

TSV Hartberg: Berger, Gluhak, Ried (63.Prskalo), Mislov, Kröpfl, Posch, Rasswalder, Gremsl (88.Fröschl), Rotter, Prutsch, Sobrinho (71.Lembäcker)

SV Horn: Petermann, Antonitsch, Ruiz Paz (78.Ayyildiz), Djordjevic, Sittsam, Baumgartner, Rusek, Kröpfl (74.Glavica), Sahanek (88.Hinterberger), Casanova, Bozkurt

Torfolge: 0:1 (37.Djordjevic), 1:1 (77.Prskalo/Elfmeter)

gelbe Karten: Mislov, Gluhak, Posch bzw. Sitsam, Djordjevic, Casanova, Rusek

Schiri-Team: Christopher Jäger, Christian Rigler, Johannes Pummerer (Salzburg)

PROFERTIL ARENA Hartberg, 850 Zuseher


Stimmen nach dem Spiel:

Bruno Friesenbichler (Hartberg-Trainer):
"Mit dem Gebotenen bin ich ganz und gar nicht zufrieden, Horn hat uns klar dominiert." so ein zerknirschter Coach, der einmal mehr mit Schiribelehrungen haderte. Und der Betreuer weiter: "Der Einsatzwille hat bei meinen Burschen schon gepasst, der eine Punkt bringt uns aber auch nicht entscheidend weiter. Wir werden aber weiterkämpfen, noch sind die Felle nicht davon geschwommen."

Christoph Westerthaler (Horn Trainer):
"Der erste Spielabschnitt war soweit schon in Ordnung. Nach dem Seitenwechsel sind wir dann aber ins Hintertreffen geraten, weil die Hartberger aggressiv zu Werke gingen. Den Elfmeter kann man geben, in Summe gesehen geht die Punkteteilung in Ordnung."


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Bilder: Richard Purgstaller