KSV 1919
SV Bauwelt Koch Mattersburg

Dass das Aufeinandertreffen der beider kürzlich noch in der Bundesliga vertretenen Mannschaften KSV 1919 und SV Bauwelt Koch Mattersburg überhaupt über die Bühne gehen konnte, dafür sorgten die Verantwortlichen im Franz Fekete Stadion, die das Spielfeld vom Schnee befreiten. Sieht man bei den Kapfenberger "Falken", die nun bereits acht Partien in Serie ungeschlagen sind und demnach auch als bestes Rückrunden-Team dastehen, doch die Möglichkeit die mit Titelambitionen behafteten Mattersburger, aufgrund der gegebenen Konstanz in die Schranken zu weisen. Naturgemäß will man davon bei den Mannen von Trainer Ivica Vastic nichts wissen, so will man jetzt in der zweiten Spielsaison in der Sky Go Erste Liga, endlich wieder den Sprung ganz nach oben, wo man auch zehn Jahre lang in Folge vertreten war, bewerkstelligen.


Platzverweis nach 7 Minuten

Das Team von Trainer Kurt Russ, selbst 28 facher Teamspieler musste zwar mit Philipp Wendler, Stefan Meusburger (verletzt), Gerald Nutz (krank) und Mario Grgic (gesperrt) Leistungsträger vorgeben. Aber hat man in der Vergangenheit schon oftmals bewiesen, dass man mit einem solchen Handicap bestens umzugehen weiß. Ivica Vastic, der 50mal das österreichische Teamtrikot trug, auch bislang immer noch der einzige Torschütze bei einer EM-Endrunde ist, musste beim Tabellenführer mit Alexander Ibser, Markus Pink und Dubagjin Karanezi drei verletzte Akteure vorgeben. Und die Ergebnisse zuvor sorgten dann noch für zusätzliche Brisanz. Könnten die Burgenländer doch günstigenfalls den Vorsprung auf den LASK auf sieben Zähler ausbauen. Die Kapfenberger ihrerseits müssen den Blick nach untenhin richten, fehlen doch nur mehr fünf Punkte zur Abstiegszone.Und die Begegnung beginnt mit einem Knalleffekt, gerade mal sieben Minuten sind gespielt da zückt Schiri Schörgenhofer den roten Karton. Was war passiert: Marco Perchtold attackiert Farinas sehr rustikal - eine harte aber vertretbare Entscheidung. Damit wird die Aufgabe für die Obersteirer gegen den Leader doppelt schwer. Aber die Russ-Truppe, nun zu Umstellungen gezwungen kann vollauf dagegenhalten. Nur Michael Perlak gelingt es sich zweimal in Szene zu setzen (16., 22), ansonsten wird nur ganz wenig zugelassen. Trotz aller Bemühungen der Kapfenberger "Falken" sollte den Mattersburgern aber doch noch vor der Halbzeit die Führung gelingen. 39.Minute: Perlak-Assist auf Patrick Farkas, der Entschlossenheit im Strafraum beweist und trocken in die Kreuzecke trifft - 0:1, zugleich auch der Pausenstand.

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Der SV Mattersburg verbucht mit dem Sieg in Kapfenberg drei ganz wichtige Punkte im Titelkampf.

KSV gelingt beinahe Wende

Dann nach dem Seitenwechsel wird der Spielanteil der Mattersburger dann doch von Mal zu Mal augenscheinlicher. Das stärkste Frühjahrsteam aus Kapfenberg ist zumeist hintennach, so sind auch Torgelegenheiten weiterhin absolute Mangelware. So kommt es dass der Tabellenführer den Ball in den eigenen Reihen geschickt zirkulieren lässt, vor des Gegners Tor aber erweist man sich vorerst ebenso als harmlos. Daraufin mit dem 0:2, Dominik Doleschal ist gerade mal erst zwei Minuten im Spiel (66.) scheinen die Messen aber gesungen für die Hausherren. Dazu vergeigen die Vastic-Mannen drei, vier tolle Sitzer bzw. scheitern an KSV-Torhüter Christoph Nicht. Doch mit dem Anschlusstor von Andreas Lasnik, der nach einem Querpass in Minute 76 einnetzt, kommt wieder Leben in die Schlussphase. Mit vereinten Kräften vermeiden die Burgenländer aber weiteren Schaden und machen schlussendlich mit diesem Auswärts-Dreipunkter einen möglicherweise entscheidenden Schritt in Richtung Bundesliga Wiederaufstieg. Für KSV 1919 geht es schon am Dienstag, 7.April, um 20:30 Uhr mit dem Viertelfinale im ÖFB "Samsung" Cup weiter, da kommt es auf eigener Anlage zur Hammerpartie gegen die Wiener Austria, die, um 18:30 Uhr  nun ja von Andy Ogris gecoacht wird. Um Meisterschaftspunkte geht es dann wieder am Freitag, 10.April, um 18:30 Uhr in Lustenau. Zur selben Zeit empfängt der SV Mattersburg die spielstarke junge Truppe des FC Liefering.

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Nach acht Partien ohne Niederlage musste Trainer Kurt Russ mit dem KSV die Position als bestes Frühjahrsteam an Liefering abgeben.

KSV 1919 - SV Mattersburg  1:2 (0:1)

Franz Fekete Stadion, 700 Zuseher, SR: Robert Schörgenhofer

KSV 1919: Nicht, Yatsuzuka, Gollner, Bubalovic (86.Wendler), Harrer (70.Dos Santos), Poljanec, Perchtold, Suppan, Hütter (46.Farnleitner), Lasnik, Witteveen

SV Mattersburg: Kuster, Höller (64.Doleschal), Farinas, Sprangler (88.Malic), Farkas, Rath, Perlak (77.Prietl), Novak, Röcher, Mahrer, Onisiwo

Torfolge: 0:1 (39.Farkas), 0:2 (66.Doleschal), 1:2 (76.Lasnik)

gelbe Karte: Farnleitner (KSV)

rote Karte: Perchtold (7.KSV)

Stimmen zum Spiel:

Kurt Russ, KSV-Trainer:
"Mit dem raschen Platzverweis waren wir gezwungen auf 4-4-1 umzustellen. Aber ich muss meiner Mannschaft ein Lob aussprechen, der Selbstglaube war trotzdem immer vorhanden. Mit ein wenig Glück gelingt uns in der Schlussphase in Unterzahl sogar noch das 2:2."

Ivica Vastic, Mattersburg-Trainer:
"Wir hatten es in der Hand das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Mit dem 1:2 ist dann noch einmal Hektik aufgekommen, wir haben aber bei den gefährlichen Standart-Situationen gut verteidigt. Es war auch nicht einfach aufgrund der tiefen Platzverhältnisse geordnet zu kombinieren, demnach war Geduld gefragt, die die Mannschaft dann auch bewiesen hat. Der Blick auf die Tabelle ist natürlich erfreulich, aber wissen auch dass wir weiter konsequent dran bleiben müssen, um diese Position auch erfolgreich zu behaupten."

Patrick Farkas, Mattersburg-Torschütze zum 0:1:
"Wir haben uns das Leben mit den vielen vergebenen Torchancen selber schwer gemacht. Mein Treffer ist ein zusätzlicher Motivationsschub für die nächsten anstehenden Aufgaben."

Dominik Doleschal, Mattersburg-Torschütze zum 0:2:
"Die Freude über mein Jokertor ist natürlich riesig. Wir sind nun zwar 7 Punkte voran aber uns steht noch viel Arbeit bevor. Der Bundesliga-Aufstieg wäre natürlich eine megacoole Sache."

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Bilder: Richard Purgstaller