LASK Linz
SV Bauwelt Koch Mattersburg

Knallen sie oder knallen sie nicht die Mattersburger Sektkorken, das war die große Frage die sich am 32.Spieltag in der Sky Go Erste Liga im Paschinger Waldstadion stellte. Was sich dann bei genauerer Betrachtung doch als durchaus vorstellbares Szenario darstellen sollte. Denn der LASK Linz absolviert wahrlich eine sehr dürftige Hinrunde und rangiert in dieser Bilanz auch nur am vorletzten Platz. Wenngleich aber die Truppe von Trainer Martin Hiden (Christoph Saurer fehlt diesmal gelb gesperrt), zuletzt mit zwei Siegen einen deutlichen Aufwärtstrend hat erkennen lassen und damit zumindest die theoretische Titelchance am Leben erhält. Der SV Bauwelt Koch Mattersburg trachtet nach zweijähriger Abwesenheit natürlich danach, das Comeback in der tipico Bundesliga schnellstmöglich unter Dach und Fach zu bringen. Wenn das der Mannschaft von Coach Ivica Vastic dann noch dazu beim größten Kontrahenten gelingt, ist die Freude natürlich gleich nochmal so groß.

 

Kollektiv stark spielender LASK

Und der Rundenschlager in Pasching (im Linzer Stadion spielt Nena auf) beginnt mit einem Knalleffekt, denn eigentlich hätte es nach nur wenigen Spielsekunden schon 0:1 lauten müssen. Doch Thorsten Mahrer bringt das Kunststück zuwege, das Leder völlig unbedrängt aus fünf Metern über das LASK-Tor zu setzen. Das wäre klarerweise ein Start gewesen, wie ihn viele der mitgereisten Burgenländer Daumendrücker sich  ihn vorgestellt hätten. Aber die Linzer erweisen sich dann in weiterer Folge als abgeklärtes Team, dass vorerst mit disziplinierten Stellungssspiel keine weiteren Mattersburger Hochkaräter mehr zulässt. Und andersrum im Spiel nach vorne gelingt es den Hausherren von Mal zu Mal, gefährlicher vor das Gehäuse von Torhüter Markus Kuster zu kommen. Und nach einer gespielten halben Stunden sind die Angriffs-Bemühungen der Linzer dann auch von Erfolg gekrönt. Nach einem (sehr streitbaren) Dovedan-Freistoßball kommt Shawn Barry in Kopfballposition, diesen versenkt er spektakulär zum 1:0, der zugleich zweite Saisontreffer des US Puerto Ricaners. Und auch nach diesem Tor sind die Linzer klar Herr der Lage, den Mattersburgern behagt das forsche Attackieren ganz und gar nicht, ein ganz stark agierender Nikola Dovedan stellt dann noch einmal Schlussmann Kuster auf den Prüfstand - Halbzeitstand 1:0.

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Wie hier bei Mario Hieblinger und Markus Pink, war das Spiel durchwegs geprägt von unerbittlichen Zweikämpfen

Turbulente Schlussphase verhindert Mattersburg-Aufstieg

Nach dem Seitenwechsel sind es dann die Burgenländer, die effizienter und erfolgreicher zu Werke gehen. 52.Minute: Nach einer Kopfball-Staffette im Mattersburger Mittelfeld gelangt Torjäger Markus Pink in tolle Position, der knallt das Runde schnurgerade unhaltbar ins lange Eck - 1:1, zugleich auch Saisontreffer Nummer 17. Und die Linzer agieren dann in weiterer Folge doch ein wenig wie das "Kaninchen vor der Schlange", einzig Florian Templ sollte sich nach einem Eckball noch eine Kopfball-Chance offenbaren. Dann nach 78 gespielten Minuten scheint Thorsten Mahrer, der wuchtig per Kopf das 1:2 markiert (Doleschal-Assist), die Bundesliga-Tür für die Mattersburger ganz weit zu öffnen. Denn cool und abgeklärt steuern die Burgenländer dem so wichtigen Auswärtserfolg entgegen. Bis eben zur 94.Spielminute, denn da erweist sich Florian Templ als "Partyschreck", nach Erbek-Vorlage markiert er überlegt und abgezockt mit Köpfchen den 2:2 Ausgleich, damit wurde die Aufstiegsfrage im allerletzten Moment noch vertagt. In der nächsten Runde gastiert LASK Linz in Horn (Dienstag, 12.Mai, 18:30 Uhr). Der SV Mattersburg empfängt zum selben Zeitpunkt die Lustenauer Austria. Das Restprogramm hat dann folgendes Aussehen: LASK: Liefering (H), Innsbruck (H), Floridsdorfer AC (A), Mattersburg: FAC (A), KSV 1919 (H), Liefering (A).

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Es ist zum Haare raufen für Trainer Ivica Vastic, im allerletzten wurde der schon sicher scheinenden Bundesliga-Aufstieg seiner Mattersburger noch verhindert

 

LASK Linz - SV Mattersburg 2:2 (1:0)

Waldstadion Pasching, 2400 Zuseher, SR: Robert Schörgenhofer

Torfolge: 1:0 (21.Barry), 1:1 (52.Pink), 1:2 (78.Mahrer), 2:2 (94.Templ)

LASK Linz: Pervan, Dovedan, Barry (71.Dorta), Kerschbaumer (82.Savic), Neuhold, Erbek, Michorl (91.Luckeneder), Hieblinger, Templ, Fabiano, Vujanovic

SV Mattersburg: Kuster, Höller, Jano, Rath, Prietl (87.Malic), Farkas, Perlak (62.Sprangler), Novak, Mahrer, Pink (71.Doleschal), Onisiwo

Stimmen zum Spiel:

Martin Hiden, Trainer LASK:

"Wenn es auch rechnerisch noch als möglich erscheit, das Ding ist soweit durch und die Mattersburger werden sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen."

Florian Templ, LASK-Torschütze zum 2:2:

"Wir wollten es unbedingt vermeiden, dass die Mattersburger bei uns im Stadion den Aufstieg feiern. Mit sehr viel Leidenschaft ist es uns gelungen, die "Mini-Chance" noch am Leben zu erhalten."

Ivica Vastic, Trainer Mattersburg:

"Trotz des Last Minutes-Gegentreffers bin ich mit dem Gezeigten meiner Mannschaft zufrieden. Jetzt werden wir alle Kräfte mobilisieren, damit wir am Dienstag vor heimischen Publikum gegen die Lustenauer Austria, mit drei Zählern alles klarmachen."

Markus Kuster, Torhüter Mattersburg:

"Das war eine Partie voll und ganz zum weiter entwickeln. Vor allem die Art und Weise wie wir uns zurück gekämpft haben, war schon beachtlich. Jetzt gilt unser Fokus einzig und allein dem nächsten Spiel, da gilt es dann den Sack zuzumachen."

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Fotos: Harald Dostal