TSV Egger Glas Hartberg
FC Wacker Innsbruck

Zu einem wahren Schicksalsspiel mutierte das Aufeinandertreffen des TSV Egger Glas Hartberg und dem FC Wacker Innsbruck, am 33.Spieltag in der Sky Go Erste Liga. Denn auf der einen Seite stand das Tabellenschlusslicht schon ganz gehörig unter Erfolgsdruck. Die gesamte Spielsaison hinweg stets an einem Abstiegsplatz rangierend, bedarf es jetzt bei der Truppe von Trainer Bruno Friesenbichler im Finish der Meisterschaft eines wahren Kraftaktes, will man den drohenden Abstieg in den Regionalverband doch noch abwenden. Und andererseits war bei Wacker Innsbruck ganz eindeutig die Parole nicht zu verlieren ausgegeben worden. Zuletzt hatte das Team von Coach Klaus Schmid beim torlosen Heim-Remis gegen den Floridsdorfer AC zwei ganz wichtige Zähler liegen gelassen, demnach spukt das Abstiegsgespenst in der Tiroler Hauptstadt weiterhin munter umher.

 

Hartberger völlig von der Rolle

Die letzten drei Heimpartien gingen für die Hartberger zuletzt bei zehn Gegentreffern allesamt verloren. Nichtsdestotrotz, die Tabellen-Situation für die Hausheren verlangt danach einen vollen Erfolg einfahren zu müssen. Davon aber wollen die Innsbrucker, die vom Anfang weg couragiert zu Werke gehen, naturgemäß aber nichts wissen. Wacker erarbeit sich eine klare Feldüberlegenheit, die Osteirer kommen lange Zeit überhaupt nicht zur Entfaltung, permanent sind die Hausherren auch nur anstatt am agieren am reagieren. Zwangsläufig ergibt sich dann auch die erste Tormöglichkeit, und die hat es dann wahrlich in sich. Kapitän Alex Hauser bedient Alex Gründler per Maßflanke, doch letzterer setzt das Leder völlig unbedrängt aus fünf Metern neben das Tor. Doch den Schock dieses vergebenen Sitzers können die Innsbrucker dann kurz darauf anstandslos wegstecken. 20.Minute: Nach einem Strafraum-Zweikampf zwischen Alen Gluhak und Florian Jamnig zeigt der Unparteiische auf das Signal des Assistenten hin auf den Elfmeterpunkt. Danijel Micic lässt sich daraufhin diese Gelegenheit nicht nehmen, cool und abgebrüht markiert er mit seinem fünften Saisontreffer das 0:1. Was dann in weiterer Folge die Hartberger an den Tag legen war schlichtweg enttäuschend, es fehlte so an allen was eine Mannschaft eben benötigt, um die Klasse halten zu können. Demzufolge war man auch mit dem 0:1 Pausenstand (Hlinka und Jamnig finden noch tolle Chancen auf das zweite Tor vor) auch noch sehr gut bedient.

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Wacker Innsbruck und Trainer Klaus Schmidt mussten mit dem 2:2 in Hartberg eine ganz bittere Pille schlucken

Innsbruck gibt Sieg noch aus der Hand

Die Frage die sich nun nach dem Seitenwechsel stellte war, ob der TSV Hartberg den Ernst der Lage nun erkannte bzw. ob man noch imstande war, eine mögliche Wende gegen ein sehr kompakt agierendes Innsbrucker Team herbeiführen zu können. Aber die Hausherren lassen auch in den zweiten 45 Minuten ihre Tugenden die sie auszeichnen weitgehenst vermissen. Demnach war es für die Innsbrucker weiterhin eine Aufgabe der leichteren Sorte (Jaming und Hauser verzetteln zwei vielversprechende Möglichkeiten), den knappen Eintore-Vorsprung vorerst sicher zu verwalten. So sollte es bis zur 75.Spielminute dauern bis Defender Roko Mislov erstmalig das Wacker-Gehäuse unter Beschuß nimmt. Und nur Augenblicke später sorgen dann die Tiroler für die vermeintliche Entscheidung in diesem "Abstiegs-Thriller". Torschütze Danijel Micic bedient Jürgen Säumel, der 30jährige Routinier umkurvt danach elegant Schlussmann Berger - 0:2. Aber und da war zu diesem Zeitpunkt ganz und gar nicht damit zu rechnen, die Oststeirer haben noch Pfeile im Höcker und setzen diese dann auch gezielt ein. Zuerst scheitert der kurz zuvor eingewechselte Oliver Pranjic noch am völlig unterbeschäftigten Gästekeeper Pascal Grünwald. Dann aber geht es Schlag auf Schlag: 88.Minute: Thomas Schönberger köpfelt nach einer Freistoßvorlage zum 1:2 ein. 92.Minute: Philipp Posch bringt einen Ball zur Mitte, Danijel Prskalo behält die Übersicht, per Kopf markiert er den nicht mehr geglaubten 2:2 Spielenstand. In der nächsten Runde gastieren die Hartberger beim Steirer-Derby in Kapfenberg (Freitag, 15.Mai, 18:30 Uhr). Zur selben Zeit empfängt Wacker Innsbruck den SKN St.Pölten zum Kräftevergleich. Restprogramm: Hartberg: FAC (H), St.Pölten (A), Innsbruck: LASK (A), Horn (H)

 

TSV Hartberg - Wacker Innsbruck 2:2 (0:1)

PROFERTL Arena, 1000 Zuseher, SR: Sebastian Gishamer (Salzburg)

Torfolge: 0:1 (20.Micic/Elfmeter), 0:2 (76.Säumel), 1:2 (88.Schönberger), 2:2 (92.Prskalo)

TSV Hartberg: Berger, Gluhak, Schönberger, Ried, Posch, Prutsch (46.Mislov), Rotter, Sencar (66.Kröpfl), Prskalo, Lembächer, Fröschl (77.Pranjic)

Wacker Innsbruck: Grünwald, Deutschmann, Bergmann, Jamnig, Gründler (76.Hirschhofer), Siller, Schilling, Hlinka, Hauser (80.Renner), Säumel, Micic (86.Spirk)

Stimmen zum Spiel:

Bruno Friesenbichler, Trainer Hartberg:

"Trotz einer mäßigen Darbietung bin ich sehr stolz auf die Burschen, die ganz viel Moral bewiesen haben. Unser Heimschwäche ist mir unerklärbar, jetzt im Finish der Meisterschaft haben wir aber eh Gelegenheit uns zweimal auswärts dementsprechend in Szene zu setzen."

Klaus Schmidt, Trainer Innsbruck:

"Hartberg hat mit der Pranjic-Einwechslung für einige Verwirrung in unserem Abwehrverbund gesorgt. Aber natürlich ist die Enttäuschung riesengroß, wir waren einfach nicht clever genug, die Schlussminuten unbeschadet zu überstehen. So geht die Abstiegsschlacht munter weiter, schon am Freitag wollen wir die Scharte beim enorm wichtigen Heimspiel gegen St.Pölten auswetzen."

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