Fußballerisch ließ das Top-Spiel der 28. Rd. der ADMIRAL Bundesliga zwischen den Traditionsklubs SK Rapid Wien vs. SK Sturm Graz zu wünschen übrig. Doch beide Teams schenkten sich in punkto Einsatz & Leidenschaft nichts und so passierte vor 20.200 Besuchern bei prächtiger Stimmung im Allianz Stadion in Hütteldorf andererseits beim 1:1 viel. Verletzungspech beiderseits, Ausschluss für Sturm, Nicklichkeiten, strittiger Elfer, später Rapid-Ausgleich, zwei Joker-Tore, glückliches Händchen der Trainer bei Einwechslungen, Rot für Feldhofer...jede Menge Gesprächs- und auch "Zünd"-stoff hernach...bei den STATEMENTS!

Wie vor einer Woche hatte Rapid-Wirbelwind Marco Grüll gegen Gazibegovic und die Grazer Hintermannschaft erneut einen schweren Stand.

Ferdinand Feldhofer (Trainer SK Rapid) über...

...das Spiel: „Es war ein umkämpftes und das erwartet schwere Spiel. Sturm ist gut gestanden, hat wenig aktiv für das Spiel gemacht und wir waren teilweise einfach zu wenig genau und zu statisch. So kann man keine Chance kreieren und das ist erst nach dem Ausschluss des Gegners besser geworden.“

...weiter zum Spiel über Rapid-Kanal: "Spitzenspiel, da kommt dann am meisten wenig raus. Wenig Räume, viele Zweikämpfe, viel Hektik und dass dann auch noch durch den Schiedsrichter alles entglitten ist. Passt glaube ich im Großen und Ganzen das 1:1. Wir hätten auch noch den Matchball gehabt mit Ferdy Drujf. Vorher waren wir nicht so durchschlagskräftig, wo wir einfach nicht die richtigen Lösungen gefunden haben. Wobei das Sturm auch sehr gut macht."

seine Rote Karte: „Ich war sehr überrascht über die Rote. Ich habe nur gesagt, das Foul zum Freistoß hätte man genauso in unsere Richtung geben können und das war anscheinend schon zu viel.“

"Auffällig bei Sturm, dass sie relativ schnell fliegen"

…den Elfmeter für Sturm: „Oh mein Gott. Es ist wahrscheinlich ein Kontakt, eine Berührung da und er stolpert deswegen auch. Wir hätten aber jedes Spiel drei bis vier Elfmeter, wenn man das immer gibt. Auffällig bei Sturm ist aber schon, dass sie relativ schnell fliegen. Das machen sogar in der Vorbereitung. Das wussten wir auch, wollten darauf aufpassen, aber es ist uns anscheinend nicht ganz gelungen.“

Verletzung von Christopher Dibon: „Es ist natürlich extrem bitter für ihn und schmerzt uns brutal. Das passt auch zu unseren letzten Auftritt, wo wir immer nach wenigen Minuten verletzungsbedingt wechseln mussten, wo eh schon die ganze Verteidigung ausgefallen ist. Wir haben trotzdem eine Lösung gefunden, um heute Paroli zu bieten. Die Jungs haben sich nicht hängen lassen, waren immer wieder aktiv und haben alles probiert. Schlussendlich war das 1:1 auch verdient. Jetzt muss man einmal Ruhe bewahren, schauen was er wirklich hat und danach über die Zukunft nachdenken. Es geht ihm nicht gut. Es macht jetzt wenig Sinn über Dinge zu spekulieren. 

"Gegen Sturm immer zerfahrene Spiele"

Thorsten Schick (SK Rapid): "Wir haben über 90 plus Minuten einen unglaublichen Fight geliefert. Das Publikum war definitiv hinter uns, hat uns nach Vorne gespusht. Das hat man gesehen. Wir haben wirklich alles gegeben. Gegen Sturm sind es immer zerfahrene Spiele, wenig Spielerisches. Da geht es um´s Laufen, um´s Kämpfen. Das haben wir richtig gut gemacht. Eine blöde Situation beim Freistoß führt zum Elfmeter. Da kann man sich immer drüber unterhalten, ob man die Fouls gibt, wenn der Ball fünf Meter über einen drüber geht. Es tut weh, dass wir in Rückstand geraten sind. Aber die Moral von der Mannschaft war unglaublich. Wir haben dann zurück gefightet. Ich glaube im Großen und Ganzen geht das Unentschieden in Ordnung."

1:1-Torschütze Christoph Knasmüllner (SK Rapid): "War ein hitziges Spiel. Ich glaube, dass wir teilweise den Ball gut haben laufen lassen, gute Torchancen kreiiert haben. Das, glaube ich, dritte, vierte Mal bekommen wir einen Elfer gegen uns. Das Tor war sehr wichtig für uns, jetzt müssen wir schauen, dass wir im nächsten Spiel gewinnen."

"Zwei geilsten Kurven in Österreich"

Maximilian Hofmann (SK Rapid): "Es war eine ähnliche Partie wie auch in Graz. Natürlich auch die Atmosphäre. Das sind die zwei geilsten Kurven, die es in Österreich gibt. Das schwappt natürlich auch auf uns über und so entsteht so ein Spiel. Sehr intensiv, viele Zweikämpfe. Auch der Schiedsrichter hat meiner Meinung nach ein bisserl dazu beigetragen und viel abgepfiffen. Viele Nicklichkeiten. Dann ist so ein Spiel entstanden. Mit wenig Torchancen auf beiden Seiten. Dann sind wir natürlich durch eine unglückliche Entscheidung, weil sonst waren nicht viele Chancen für Sturm, in Rückstand geraten. Dann ist es schwierig. Aber wir haben uns zurück gekämpft. Wir wollten uns revanchieren und unbedingt die drei Punkte. Ist uns nicht gelungen. Von dem her sind wir jetzt enttäuscht. Jetzt heißt es weiter machen, zum Glück ist am Mittwoch das nächste Spiel."

Der gesperrte Kevin Wimmer (SK Rapid) zur Halbzeit: „Bis jetzt war es noch nicht das, was man sich von so einem Spiel erwartet. Speziell nach der letzten Woche ist die Mannschaft aber bemüht defensiv eine gewisse Stabilität zu finden und das ist ganz gut gelungen. In der ein oder anderen Aktion haben wir ein wenig Glück gehabt, dass Sturm nichts zählbares daraus gemacht hat.

Vor allem bei einem Heimspiel haben wir uns mehr vorgenommen. Die Jungs wissen, dass es nicht so gut war bis jetzt und sie werden sich jetzt in der Pause sammeln und hoffentlich nach vorne konsequenter werden. Wenn wir auf der einen Seite den Ball haben, ist immer der Wechselpass auf die andere Seite möglich und das spielen wir heute viel zu wenig. Dann verlieren wir die Bälle in der Offensive noch viel zu schnell und zu einfach, da ist viel mehr möglich.“

"Gefühlt in 10 Minuten 5 Spieler verloren"

Christian Ilzer (Trainer SK Sturm) über...

...das Spiel: „Der Punkt ist schön, ein Sieg wäre noch viel schöner gewesen. Trotzdem haben wir diesen Punkt sehr teuer bezahlen müssen. Gefühlt haben wir in zehn Minuten fünf Spieler verloren, drei durch Verletzungen und zwei durch unnötige gelbe Karten. Bei solchen Situationen denkt man nicht an das nächste Spiel, sondern man versucht als Trainer einmal diese Partie zu stabilisieren.

Es war ja extrem chaotisch, es ist drunter und drüber gegangen und da muss man zuerst einmal die Übersicht behalten. Mir war aber klar, dass wenn die Wechsel greifen wir wieder das Spiel in den Griff bekommen und so war es auch. In Unterzahl hat Rapid dann Überwasser bekommen und in der Schlussphase noch dieses Tor gemacht. Alles in allem ist der Punkt mehr als verdient für uns.“

…ob 2. Tabellenplatz jetzt fix ist: „Man kann große Ziele haben und sie zu irgendeinem Zeitpunkt der Meisterschaft auch aussprechen. Mir geht es aber darum, dass wir bis zum Schluss mit großer Hingabe arbeiten, weil theoretisch ist es noch möglich, dass man uns von diesem 2. Platz verdrängt. Der Fokus liegt jetzt einmal auf Salzburg, für dieses Match brauche ich ohnehin einmal Phantasie wie wir diese vielen Ausfälle kompensieren können. Dafür haben wir aber einen großen Kader und wir werden und müssen Lösungen finde.“

Manprit Sarkaria (Spieler SK Sturm) über...

...das Spiel: „Es war ein hart umkämpftes Spiel mit vielen Fouls. Wir sind glücklich, dass wir in Unterzahl diesen Punkt gemacht haben und darüber kann man sich schon freuen. Jetzt müssen wir uns auf Salzburg konzentrieren.“

2. Tabellenplatz: „Wir haben noch ein paar Spiele vor uns und bevor wir uns wirklich ganz sicher sein können, heißt es noch Spiele gewinnen.“

"Es war sehr wild, sehr zerfahren"

Martin Stranzl (Sky Experte) über...

...das Spiel: „Den Begriff Topspiel hat sich die Partie heute sicher nicht verdient. Es war sehr wild, sehr zerfahren, viele Nicklichkeiten, Foulspiels und null Spielfluss mit wenigen Tormöglichkeiten. Rapid hätte heute Platz drei festigen können bzw. sogar noch die Möglichkeit gehabt ein bisschen auf den zweiten Platz zu schielen mit einem Sieg. Das sollte eigentlich der Anspruch sein von Rapid, das ist ihnen heute aber überhaupt nicht gelungen. Wenn du vor heimischen Publikum die erste richtige Torchance in der 82. Minute hast, ist das zu wenig.“

Rapid-Saison: „Sie haben nie wirklich eine Spielweise gefunden die auch zu dem Kader und zu den Spielertypen die sie haben passt. Dann hast du einen Trainerwechsel, Abgänge im Winter mit den zwei Torjägern und dann musst du wieder etwas basteln. Das ist für den Trainer auch schwierig und das hat Ferdinand Feldhofer auch gesagt. Es wird ein großer Umbruch stattfinden und wenn man es hart formuliert sind sie jetzt bei einem Ausbildungsverein angekommen. Das ist auch aufgrund der finanziellen Umstände die knallharte Realität. Dann ist es auch klar, dass man als Rapid-Fan die Ansprüche, die man früher zurecht hatte, ein Stück weit herunterfahren muss.“

Statement-Quelle: Sky + Rapid Wien

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL