Die WSG Tirol steht im Play-off um die Teilnahme an der Europacup-Qualifikation - und hat dort im Halbfinale auch Heimrecht. Die Silberberger-Elf fixierte den Sieg in der Qualigruppe der ADMIRAL Bundesliga mit einem 4:2-Heimsieg gegen den TSV Hartberg. Die Schmidt-Schützlinge dagegen zittern in der letzten Runde nächsten Freitag noch um den Klassenerhalt. Nur zwei Punkte haben die Steirer wie die SV Ried und die Admira auf Schlusslicht SCR Altach gut. Nachfolgend Statements aus dem Lager der Wattener und Hartberger.

Schmidt: "Gibt gegen Ried do-or-die-Match"

Klaus Schmidt (Trainer TSV Egger Glas Hartberg) ...über...

…das Spiel: „Wir waren uns um die Situation im Abstiegskampf nicht ganz bewusst. Wir haben die letzten drei Partien ordentlich gespielt und uns ist viel leicht von der Hand gegangen. Das war heute nicht so. Dafür hätten wir konsequenter spielen müssen. Wir haben den Wattenern zu viel angeboten. Somit kommt dieses Resultat zu Stande.“

…den verloren gegangenen Flow des TSV: „Der Flow zählt im Abstiegskampf nicht. Es fängt um 17 Uhr an und da fragt keiner, wie wir die vorherige Partie gespielt haben. Der Flow hat uns nicht wirklich geholfen. Ich denke, dass wir als Team die Situation mit einer Selbstverständlichkeit genommen haben, dass es so weitergeht. Das ist heute leider nicht aufgegangen.“

„Das ist das echte Leben und da sind wir mittendrin statt nur dabei “

Veränderungen kommende Woche gegen Ried: „Wir müssen gewinnen, das sind Fakten. Wir müssen schauen, dass wir uns bis Freitag von der Watschen erholen. Das hat uns sehr wehgetan, nicht nur mir, sondern auch den Jungs. Jetzt heißt es Köpfe aufrichten und zu den Stärken in den letzten Runden zurückzufinden. Dann gibt es ein „do-or-die-Match“. Das hat sich keiner gewünscht, aber das ist die Qualifikationsgruppe. Das ist das echte Leben und da sind wir mittendrin statt nur dabei.“

…ein mögliches Europacup-Playoff (vor dem Spiel): „Man kann sich in so einer Situation keine zwei Ziele setzen.“

vor dem Spiel: „Die Anspannung ist acht Runden riesig. Das wird nicht weniger. Wir wollen positive Vibes verstrahlen, zumindest ich. Angespannt sind wir alle. Solange die Geschichte nicht durch ist, gibt es keinen Grund gechillt und relaxed durchs Leben zu gehen.“

"Vielleicht brauchen wir die Spannung"

Keeper & Kapitän Rene Swete (TSV Egger Glas Hartberg) ...über...

...das Spiel: „Es hat von Eins bis Hundert alles gefehlt. Von mir bis ganz nach vorne hat alles gefehlt. Es hat die um drei Klassen bessere Mannschaft gewonnen.“

Gründe der Niederlage: „Da bin ich überfragt. Wir waren in jeglicher Hinsicht schlecht. Egal, ob taktisch, spielerisch oder von der mentalen Komponente. Wir waren schlecht heute. Warum das so ist, weiß ich nicht.“

…den noch nicht fixierten Klassenerhalt: „Wir haben trotzdem noch die Chance es aus eigener Kraft zu schaffen. Jetzt haben wir noch ein Endspiel. Vielleicht brauchen wir die Spannung.“

"Beide Ziele mit einem Aufwischen erreicht"

Thomas Silberberger (Trainer WSG Tirol) ...über...

Platz 1 in der Qualigruppe und dem Europacup-Playoff: „Es ist sehr zufriedenstellend, dass wir beide Ziele mit einem Aufwischen erreicht haben. Jetzt fiebern wir dem Spiel entgegen und wollen uns holen, was möglich ist. Wir werden in dem einen Heimspiel All-In gehen müssen. Jetzt wollen wir alles.“

was der Erfolg in ihm auslöst: „Das löst bei mir relativ wenig aus. Ich bin ein besonnener und ruhiger Mensch. Ich freue mich natürlich innerlich. Das zeichnet den Verein und meine Person aus, dass wir in jeder Phase – in schwierigen, wie in positiven Zeiten –extrem ruhig sind und kontinuierlich ohne Druck arbeiten können.“

was Unterschied gegen Hartberg ausgemacht hat: „Die Leichtigkeit war bei uns zu spüren. Man hat auch die Verunsicherung von Hartberg gespürt. Das war augenscheinlich in der Spieleröffnung. Das hat uns auch in die Karten gespielt. Der Megadruck, der auf Hartberg gelastet ist, hat uns zu dem Ergebnis verholfen. Sie haben Comeback-Qualitäten und haben die Chance auf das 4:3 gehabt. Das 4:2 ärgert mich massiv, was auch den perfekten Nachmittag trübt.“

"Haben vereinshistorisches Match und ich soll in Altach trotzdem nicht das Zünglein an der Waage sein"

…ob er gegen Altach rotieren lässt: „Wir sind es schuldig mit der besten Elf zu spielen. Andererseits bin ich Angestellter der WSG Tirol und wir stehen vor dem größten Vereinserfolg. Vielleicht riskiere ich in Altach die ein oder andere Verletzung. Es ist für uns auch eine schwierige Gratwanderung. Die Terminansetzung ist extrem unglücklich. Wir haben drei Tage später ein vereinshistorisches Match und ich soll in Altach trotzdem nicht das Zünglein an der Waage sein. Natürlich bin ich dazu verpflichtet die Liga bestmöglich zu präsentieren. Aber ich bin noch viel mehr der WSG Tirol verpflichtet den größten Vereinserfolg zu ermöglichen.“

…zum Abstiegskampf (vor dem Spiel): „Wir sind froh, dass wir aus dem Showdown raus sind. Wir wollen einen anderen Showdown ein paar Tage später.“

"...dann ist eine Naivität in Mannschaft drinnen"

Walter Kogler (Sky Experte) über...

...die Lockerheit der Hartberger: „Wenn der Trainer sagt, dass die Spieler die Situation zu locker genommen haben, dann ist eine Naivität in der Mannschaft drinnen. Heute hast du die Möglichkeit das endgültig zu erledigen. Du kannst verlieren, aber nicht so auftreten. Wenn das die Ursache war, dass sie sich zu sicher waren, dann ist das ein schlechtes Zeichen.“

WSG-Verteidiger Fabian Koch, der seine Karriere beenden wird: „Er war ein guter Spieler. Ich habe ihn damals direkt von der Akademie hochgezogen und er ist im ersten Jahr Stammspieler geworden. Er hat eine tolle Karriere hinter sich. Er ist ein guter Sportsmann, der nie über die Stränge geschlagen hat und immer fair war. Ihn hat jeder geschätzt.“

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

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Fotocredit: GEPA-ADMIRAL