Im Sommer 2019 machte er nach 35 Pflichtpartien (je 12 Toren & Assists) beim Bundesligisten FC Admira Wacker einen Quantensprung, wechselte aus der Südstadt nach Süddeutschlad, zum VfB Stuttgart: Saša Kalajdžić. Der ÖFB-Teamstürmer mutierte dort in drei Jahren zur "Lebensversicherung" für die Schwaben, die gestern "Last Minute" in einem Herzschlag-Finish mit dem 2:1-Sieg gegen den 1. FC Köln den Klassenerhalt schafften. Unter den Torschützen wieder der 24-jährige Wiener, der nach Spielende eine emotionale Ehrenrunde lief und derzeit mit dem FC Bayern und auch BVB in Verbindung gebracht wird.

Zwar hat der 2 Meter-Mittelstürmer noch Vertrag beim VfB Stuttgart (bei dem er die erste Saisonhälfte wegen einer Schulterverletzung verpasst hatte) bis Sommer 2023, doch laut einigen Medien wird Saša Kalajdžić als möglicher Ersatz für Robert Lewandowski beim FC Bayern München gehandelt. Auch Sky-Experte Dietmar Hamann - wir berichteten - positionierte sich klar für eine Verpflichtung des Wieners zum deutschen Rekordmeister.

Wie wertvoll der 13-fache ÖFB-Teamstürmer mit serbischen Wurzeln für die Schwaben ist, bewies er auch an diesem hochspannenden letzten Spieltag in der Deutschen Bundesliga. An dem es für den VfB im Fernduell mit Hertha BSC Berlin - die "Alte Dame" hatte vor dem Spieltag drei Punkte Vorsprung und verlor 1:2 in Dortmund - um den Klassenerhalt ging.

Mentalitäts-Mittelstürmer: Erst Elfer verschossen, Sekunden später Kopfballtor

Kalajdžić zeigte Mentalität und "Killerinstinkt": 24 Sekunden nach seinem verschossenen Elfmeter ließ der 24-Jährige per Kopfball das 1:0 gegen die "Europa-Kölner" (der 1. FC Köln schaffte nach dem Fast-Abstieg im Vorjahr diesmal mit Rang 7 die Quali für die Conferenceleague in Führung) folgen. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich vom Geißbock-Klub-Torgarant" Anthony Modeste erzielte Wataru Endo in der Nachspielzeit das umjubelte 2:1-Siegtor.

Sasa Kalajdžić, dessen Bruder von Daniel beim ADMIRAL 2. Liga-Klub Grazer AK 1902 spielt, hatte schon am vorletzten Spieltag beim 2:2 bei den Bayern gegen Weltklasse-Keeper Manuel Neuer getroffen und scheint nun beim deutschen Rekordmeister auf dem Radar zu sein.

Ehrenrunde und auf Fan-Schultern getragen

Von VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo war der ehemalige FC Admira-Angreifer bereits vor Wochen als "Hoffnungsträger" benannt, der Stuttgart zum Klassenerhalt schießen sollte. Gewünscht...getan! Nach Spielende gab es bei den VfB-Fans kein halten mehr - Ekstase pur. Auch der ÖFB-Teamstürmer wurde auf diversen Schultern durchs Stadion getragen und lief hernach eine Ehrenrunde.

Ein Indiz für einen Abschied? Stuttgarts Sportdirektor Sven Mislintat: "Ich denke, dass seine Emotionalität auch mit dem Verlauf dieses Spiels zusammenhängt. Ich sah auch sehr emotional aus und wechsle den Klub nicht."

Allerdings könnten die als sparsam bekannten Schwaben durch den noch ein Jahr andauernden Vertrag in diesem Sommer noch "ein Geschäft" machen. Mehr als 20 Millionen Euro stehe im Raum. Kalajdžić, dessen Marktwert mit 22 Mio. (Quelle: Transfermarkt.at) geschätzt wird, weiß allerdings auch, was der Hüne dem VfB zu verdanken hat.

Früh hatte sich der Wiener nach seinem Wechsel aus der Südstadt nach Stuttgart beim damaligen Zweitligisten einen Kreuzbandriss zugezogen. Der VfB hielt an ihm fest und bekam es gedankt: nach dem Aufstieg gelang dem Torjäger in der Vorsaison mit 16 Ligatoren der große Durchbruch. 

Folgt nun der nächste Sprung vom ehemaligen Panther aus der Südstadt zu einem Championsleague-Klub?

Jugendvereine von Saša Kalajdžić: SV Donau (2004-2006), SR Donaufeld (2006-2010), First Vienna FC (2010-2014).

Fotocredit: IMAGO-Pressefoto Baumann